20081208

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Soooo, ein weiterer Tag ist um, un dieser Post ist online noch während ich in der Fahrschule sitze, vorherschreibung macht es möglich.

Der heutige TAg umfasst Vorlesungen, Fahrschule, dazwischen ein Besuch im Jugendhaus und klärende Gespräche sollte irgendetwas angefallen sein. Hmm, wieder einmal habe ich am Wochenende weniger geschafft als mein Ziel war, verdammt noch eins. Und während also neben mir vom sovjetische Chormusik an mein Ohr dringt und vom Sieg im großen Vaterländischen Krieg singt, versuche ich zu überlegen, mit was ich diesen Post füllen sollte.

Eigentlich gibt es schon einiges, was die Tage über in meinen Gedanken lag, was mir auf den Keks ging, was ich einfach mal zu "Papier bringen", na, das ist eigentlich so garnicht angebracht, eh?, aber sei es drum, was ich einfach niederschreiben wollte, und während ich also in den Spiegel kucke und mich frage was diese Tage für mich bereithalten werden, so bin ich mir doch eines gewiss, diese Tage sind interessant.

Erinnern wir uns, ein alter chinesischer Fluch lautete nicht umsonst "Mögest du in interessanten Zeiten leben". Wahrlich, ruhig sind diese Jahre nur selten, aber so erregt wie die "Goldenen Zwanziger", nein wahrlich nicht, eine Tatsache die an sich auch schon sehr zu bedauern ist in meinen Augen, denn darin schwingt noch etwas anderes mit, nämlich die Trauer politischer Aktion, deren Aufleben wir auch in den Siebzigerern des letzten Jahrhunders beobachten durften.

Aber heutzutage? Die Jugend ist politisch desinteressiert, denn die Gesellschaft führt durch die Technik und ihre mannigfaltigen Gestaltungsmöglichkeiten hinfort von dem eigentlichen Zweck. Es ist bedauernswert, wenn jene Technik und Entwicklung, welche dereinst dazu dienen sollte dem Menschen das unbeschwerte Leben zu ermöglichen, uns heutzutage einen fast unfassbar schweren und schnellen LEbensalltag aufzwingt.

Wenn ich morgens meine Mitmenschen beobachte, wie gehetzt doch manche wirken, wie die Maschinerie sie doch zwingt, ewig weiterzulaufen. In einer Welt, in der wir nur 85 Jahre haben, fast 50 Jahre dafür aufopfern, der Gesellschaft und ihrem Anspruch Rechnung zu tragen, sie zu erhalten, nähren, polstern und fetten, in solch einer Welt ist das Leben wahrlich kaum wünschenswert.

Aber was ist die Alternative? fragt der Realist. Der Sozialismus verkommt unter menschlicher Hand zur Tyrannei. Der Kapitalismus zum modernen Sklaventum. Die Technokratie scheitert an unmenschlichen Herrschermethoden, die Demokratie als solche ist keine da sie sich der Kontrolle der Industrie unterwirft und damit zur Oligarchie der Industriellen verkommt. Ein Vorwurf, der so auch für den Kapitalismus anbringbar ist, natürlich. So ist aber auch der Marxsche Traum fast unrealistisch.
Was ist aus den Visionen eines Lebens in Freiheit und Entfaltung geworden?

Wohin ist der chaplinsche Traum gegangen, der die Technik dazu nutzt dem Menschen zu nutzen? Die Fabriken die nicht um des Profites, sondern um des Bedarfes willen produzieren, ohne Menschliches dazutun?

Die Automatisierung selbst, eine notwendige Endlage der modernen Technisierung. Der Zusammenbruch unseres Wirtschaftssystem wird unabwendbar, wenn die Menschen beginnen zu erkennen, dass Fabriken, die nicht mehr von Menschen betrieben werden, dazu führen dass niemand mehr ihre Produkte kauft, denn keiner arbeitet mehr dafür sie zu schaffen, wodurch das Produkt an sich nutzlos wird.

Die Zukunft der Menschheit ist spannend zu beobachten, aber ob wir alle die Auswirkungen miterleben werden? Ich würde gerne so alt werden wie Johannes Heesters, aber gerne auch älter, mit dem Unterschied, dabei in guter Körperlicher und geistiger Verfassung bleiben zu wollen. Ist der Traum der theoretischen Unsterblichkeit wirklich derartig unfassbar?

Was wird am Ende aus uns?

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