20170807

STAR TRADER - Geschichten von der Sternensee II

"Kontakt!" schallte Q´s Stimme über die Brücke. Sofort gab es Regung, und während das schnelle Fußgetrappel von hinten zu hören war, wo von Richtung der Korridore Becca hochgelaufen kam, nahm Reynard die Füße von der Steuerkonsole, und schob die kleine Mütze hoch, welche bis eben seinen Blick verdeckt hatte. "Was geben die Sensoren her?" kam von ihm rüber...
  • Flug durchs System
Auch beim Einflug durch das System kann es ruhig sein. Wir würfeln für ein Reise-Event auf einer Major-Route und bekommen mit 2w6 =>8-2 =6 (Weil Scout-Basis und C-Klasse-Raumhafen) ein Spezial-Ereignis! Ein unbekanntes Flugobjekt. Da passt es gut, dass wir vor Ort eins haben. Die Derchon-Anomalie. 

Alle starrten angespannt auf den Monitor der Sensorenphalanx. Trotz oder gerade weil das Schiff nur Ra- und LiDar in ziviler Ausführung hatte, war es immer etwas gefährlicheres, hier draußen, nahe der Sprunggrenze, bereits Sensoren zu aktivieren und sich auffindbar zu machen. Ein gefundenes Fresse für Piraten. Reynard spürte Beccas fragenden Blick, schüttelte aber nur den Kopf. Keine Aktion, ohne mehr zu wissen.
"Es bewegt sich auf in anderthalb Klicks Entfernung mit Antriebsvektor Kernwärts. Schub 8....10, Nein, 12!" Die raue Stimme des Aslan war klar vernehmbar bis zu den hinteren Posten, wo die Crew derweil leicht angespannt die Lage beobachtete. Auch ein paar der Passagiere hatten sich dazu eingefunden, zu gucken, was die Aufregung sollte, war es doch das spannendste seit dem Rohrbruch. Becca hatte sich derweil an ihren Platz gesetzt, und las weitere Sensorendaten aus, konnte sich aber nicht wirklich einen Reim drauf machen. Zuviel Technik, zu wenig wo sie anpacken könnte. Von einem der Passagier, Mr.Stuart kam die zaghafte Frage "Und ist es gefährlich?".

"Hochgradig radioaktiv, bewegt sich mit sehr hoher Geschindigkeit." kam von Q zurück. Mr.Stuart schluckte nur. Das klang nicht gut. Reynard gab währendessen weiter "IFF gibt keine Kennung. Auf keiner Frequenz ist irgendwas zu hören. Asteroid vielleicht?" Q zuckte nur mit den Schultern. Aus dem Kabelwirrwar unterhalb der brücke blickte derweil Eleven hinauf. Seine Augen konnten die Schiffshülle nicht durchdringen, aber seine AUGEN konnten es. Er spürte ES, da draußen. Ein Schauder lief über seinen Rücken.
  • Treibstoff-Sammlung
Wir nähern uns Derchons Gasriesen, und sammeln in den obersten Schichten Treibstoff. Das kostet Zeit, kommt uns aber insgesamt aufgrund unseres treibstoffprozessors günstiger. Natürlich kann uns dabei etwas begegnen. W6 => 4. Keine Begegnung. Wir sind total alleine dabei, in den oberen Schichten von Derchon C Treibstoff abzuschürfen.

Einen ganzen halben Tag würden sie mindestens mit Treibstoffssaugen verbringen. Ein kleiner Preis angesichts der Ersparnis, immerhin knapp 20.000cr bei jedem Flug, da der Sprungantrieb damit immer raffinierten Wasserstoff zur Verfügung hatte. Und der Anblick war es wert. Selbst auf die Gefahr eines Hüllenbruchs würde Reynard sich den Flug durch die riesigen Gaswolken nicht entgehen lassen, und zudem konnte Q so entlastet werden, und ein paar Flugmanöver machen, während er sich entspannte. Gut, dass sie Schwerkraftausgleicher an Bord hatten, sonst wäre es zwischenzeitlich unschön geworden. 
  • Raumhafen-Ankunft
Wir erreichen Derchon höchstselbst, und legen fest, was in den letzten Tagen die Einwohner bewegt hat. Hierzu ein Blick in den Campaign Guide, p7 gibt uns mit einer 2 ein lokales Ereignis, was die 10 zu einem Festival macht. Und was für ein Festival es ist, mit einer 6 (was die 5 mit einbezieht, wo wir später zu kommen).

Selbst auf den Sichtmonitoren war Derchon keine schöne Welt, mit riesigen weißen FLächen, welche nur ab und zu von hässliche, pockennarbigen Punkten unterbrochen waren, wo gigantische Minenoperationen ihr übriges taten, um gegen das ewige Eis, welches den gesamten Planeten bedeckt hielt, zu vertreiben, angesiedelt unter riesigen durchsichtigen Kuppeln. Umso verwunderlicher, als sie langsam auf die eingewiesene Landeplattform aufsetzten, nachdem sie unter dem Schirm des Raumhafens eingefasst waren, und die Girlanden bemerkten, die bunten Lichter, und das seltsame dumpfe Dröhnen und Klopfen, das immer wieder an der Außenhülle erklang. Es dauerte einen Augenblick, ehe Becca einen Blick hinaus warf und leicht angesäuert Richtung Waffenschrank ging. Zu Ehren des örtlichen Brannon-Festes warfen Bewohner Tierkadaver mitsamt Füllung gegen die Schiffsaussenhaut.
  • Käufersuche
Auf dem Planeten angekommen, sehen wir zu, dass wir erstmal alle Passagiere vom Schiff runterkicken, und gucken, ob die mitgebrachten Waren hier überhaupt verkaufen werden können. Für den Verkauf wird noch das GRW verwendet, ab dem nachfolgenden Transaktionen setzen wir auf Merchant Prince-Regeln. 
Wir nehmen auch dieses Mal wieder einen Broker zur Hilfe, diesmal mit +4 DM, was den effektiven Verkaufspreis zwar um 10% schmälert, sowie einen Vermittler für w6x100cr = (5x100=00). Wir suchen am Raumhafen nach einem Käufer, was uns 2 Tage Zeit kostet. Wir würfeln und bekommen eine 4+2(Sucher)+2(C-Starport), wir finden also einen Käufer. Jetzt geht der Broker ran, und vermittelt für uns entsprechend unserer Waren. 

Wir würfeln erneut eine 8 =
> 15 also 125% Verkaufspreis für Konsumgüter, und eine 16 und 135% für Elektronik. Der Konsumgüter-Ertrag dann 125%-10%(Broker)=115% Ertrag, also 138.000cr. Für die Elektronik wäre das 12.500 bei 20 Tonnen = 250.000cr, also 110.000cr Gewinn. Beides lohnt sich für uns deutlich, da wir mit einem Gesamtertrag von 388.000cr rausgehen, wobei 134.000cr echter Gewinn bei sind. Wir schlagen zu, und verkaufen.

Reynard drückte sich an den von der Decke hängenden Synth-Fleischhälften vorbei durch die Kühlkammer. Es war ironischerweise in dieser wärmer, als ausserhalb, wo der Raumhafen, sofern man davon überhaupt sprechen konnte, offen zur Außenwelt stand. Vor ihm, in dicke Felle eingewickelt, reibte sich der dicke Händler mit der hochroten Nase gerade die Hände, während der angeheuerte Makler noch einmal die Auflistung durchging. Er konnte den gierigen Blick des Händlers sehen. Er hatte ihnen die Ware fast aus den Händen gerissen, keine Fragen gestellt, einfach gehört, was ihr Schiff geladen hatte, und dann schneller JA gesagt, als der Makler überhaupt nachfragen konnte, ob er denn etwas davon nehmen wolle. Auch gut. Die Zeit war für die anderen eh Landgang, und so konnte er sich erst mal etwas umhören, ehe er Beccas Kontaktmann aufsuchte.
  • Frachtsuche
Zunächst muss unser nächstes Ziel festgelegt werden. Das wäre auf unserer aktuellen Route Ianic. Wir berechnen den FT(FreightTraffic)- und PT(PassengerTraffic)-Wert. Ersterer ist 0. Es gibt keinen Güterverkehr zwischen Dernoch und Ianic. Wow. Letzterer ist 3, es gibt also immerhin ein paar Leute, die mit würden fliegen wollen, nämlich 10,5,4 (L,M,H) mögliche Passagiere.

Desweiteren guckt Reynard sich wegen der Post um, was uns neben der eigentlichen Suche auch Zeit kostet. Es gibt aber, mit einem Ergebnis von 14 gegen 12 glücklicherweise Post, welche wir mitnehmen können. Ist 20.000cr Wert (Gefährlichkeit +1).

Da wir keinerlei echten Frachtverkehr auf Derchon Richtung Ianic haben, müssen wir uns so nach spekulativem Frachtverkehr umschauen. Den sucht in diesem Fall Reynard selbst, wobei dieser ausserhalb des Raumhafens gesucht wird. Das kostet mehr Zeit, bringt uns aber letztlich einen besseren Einkaufspreis. Wir nehmen erneut einen Broker mit, diesmal einen +5er, wieder für 10% (Merchant Prince sei Dank). Wir würfeln eine 8+1(SozStat)+2(C-Starport)=11 und finden einen Verkäufer von Waren, irgendwo auf dem Planeten.

Leider hat dieser nur Standardgüter aber auch ein Exotisches Handelsgut zur Verfügung, und zwar einen Panzerungsprototypen für 1,25 Mcr. Fuck ist das teuer. Er hat davon auch exakt nur einen einzigen im Angebot. Damit wir den überhaupt kaufen dürfen, muss er zunächst überzeugt werden, den an uns abtreten zu wollen. 2w6 => 4+6 = 10! Es gelingt es uns jedoch, Ihn davon zu überzeugen, dass wir ihm den abnehmen könnten. Jetzt heißt es Preis runterhandeln...

Der kleine Verschlag, inmitten des fast vollständig vakuumierten Eises war von außen unscheinbar, aber der Haudegen von Kerl,  James Sullivan III Wily, mit der Flinte an der Bar bat ihn freundlich herein, und goß schonmal eine klare, bläuliche Flüssigkeit in zwei gläserne Becher, die daraufhin wild zu dampfen anfing. Sein Gelächter war schon auf der Fahrt ansteckend, und erst recht, als er die Halle für Reynard aufmachte, und ihm, sich an die Bar setzend, die Holotafel mit der Auflistung gab. Er ging sie durch, wurde dann aber stutzig."Das...soll alles verkauft werden?" - "Jep. Ahh, ich sehe, das Fundstück. Ja, gut, ich bin mir nicht ganz sicher ob das auch weg muss...aaaaber für den richtigen Preis..". Reynards Mundwinkel zuckten hoch. Wily lachte nur noch lauter, während er einen großen Schluck von der Flüssigkeit nahm, die nach Reynards Verständnis seine Nasenhaare beim Riechen wegbrannte.
  • Frachtkauf
Zur Verfügung stehen Bankautomaten und Sicherheitssysteme (4t, Elektronik, je 12kcr), Antriebsteile (30t, Maschinenteile, je 10kcr), Haushaltsgeräte (10t, Manufakturgüter, je 10kcr), Verwertbare Metalle (20t,Rohmaterialien, je 3kcr) und Überlebensrationen (16t, Konsumgüter, je 3kcr) sowie ein Prototyp eines Panzeranzuges im Stile eines Elementars.

Der Grundpreis ist dabei 3w6(11)+Broker(5)+INT(2)+2(Planetside)=20, ergo 40% Grundpreis. Selbst vor Modifikation ist das ein ENORMER Preisnachlass. Selbst der ProtoPanzer kostet jetzt nur noch 500.000cr. Das ist ein so großartiges Schnäppchen, den nehmen wir glatt mit, selbst als uns das noch 50.000 extra wegen des Brokers kostet. Jetzt müssen wir nur noch den restlichen Frachtraum füllen. Die Maschinenteile kriegen wir für 25%, der Rest scheint auf 40% gebunden. Auch nicht schlecht. Insgesamt verbrat ich mal komplett für 155200 alles und geh auf 700cr runter, dafür kaufen wir den Händler im Grunde genommen den gesamten Bestand ab. Da steht hinterher nix mehr. 

Wir nehmen wieder wie vorher Passagiere mit, ausgehend davon dass wir den Stateroom-Rohrbruch repariert haben. Unter diesen befinden sich zwei auffällige Gestalten, einmal unter den High, wie auch der Middle-Passage-Reisende. Erstere ist auffällig, weil er anscheinend etwas gefährliches oder illegales dabei hat (+3 auf Gefährlichkeit) und letzterer weil er einfach mal das Universum sehen will (-4 auf die Gefährlichkeit).

Die Halle war absolut, und komplett leer geräumt. Kein Wunder also, dass selbst die Antigrav-Transporter unter dem Gewicht und der Menge ächzten. Und sie hatte noch Platz im Laderaum. Er fühlte sich nicht unbedingt gut dabei, den alten Mann so über den Tisch gezogen zu haben, aber andererseits war seine Haltung dazu klar genug. Seine Heimat, sein Zuhause, sein Grab. Noch auf der Rückfahrt waren seine Gedanken jedoch bei seiem Schiff. Der Bericht über die Neuzugänge, welche sich eine Schiffspassage gesichert hatten, waren, gelinde gesagt bedenklich. Sie würden den Sprengstoff-Sniffer vor der Abreise durchlaufen lassen müssen.
    • Planetare Begegnungen (Random Encounter)
    Während wir uns auf dem Planeten herumtreiben, ist jedoch nicht alles positiv, denn wir werden von einer Gruppe von Eingeborenen behelligt, welche unsere Präsenz offenbar verwerflich finden, was zuerst durch eine eintreffende dritte Person de- und dann erneut eskaliert wird. Verwicklungen!

    Der Mob hatte die meisten anderen in der Kneipe vertrieben, und Reynard und Errol eingezingelt. Einen gemütlichen Abend auswärts etwas trinken gehen, und dabei zufällig auf das Crewmitglied getroffen, hatten sich Reynard und Errol zusammen gesetzt, wurden von einer Dame angesprochen die sich offenbar an den beiden interessiert  zeigte, was sich als Fehler rausstellte, da ein paar Einheimische die beiden als Fremde identifizert hatte, und sich aufgrund seltsamer, lokaler Gebräuche, meinten sich an den beiden abreagieren zu müssen. 

    Errol hatte sein halbes Glas in der Hand, gesplittert und leicht blutig, während Reynard abwartete. Er hatte ein As im....der kurze Schock seines Nackens brachte ihn auf den Boden der Tatsachen. Über sich konnte er hören, wie die vordersten Errol angriffen. Dann ein kurzes Klatschen. Ein Körper sackte zu Boden. Ein Taser. Die junge Frau hatte offenbar mehr in der Handtasche und Minirock, als auf den ersten Blick offensichtlich. Etwas überraschend, angesichts der harten Waffengesetze auf Derchon. Er spürte die Hand auf seiner Schulter, während er langsam hoch kam. Ihre Stimme. "Wir müssen weg hier, die werden Freunde haben."
    Sie hatten sich, so gut es ging, über einen Seitenausgang davon gemacht, Errol, Reynard und die junge Frau, welche sich Ihnen als Joye Bodreaux vorgestellt hatte. Jetzt waren sie auf dem Weg zum Schiff, denn all zu lange sollte sie nicht in der Öffentlichkeit verbleiben, während der Mob noch auf den Straßen rumirrte. Sie hatten die Ausläufer des Hangars gerade erreicht, da bemerkte Reynard einerseits, dass Errol Kommunikator dem verblüffend ähnlich sah, den ein Passagier auf der Reise vermisst hatte, und gleichzeitig hatte sich Joye zurückfallen lassen. Reynard stoppte, drehte sich zu ihr um. Er konnte das Drucksen in ihrer Haltung sehen. 

    Ihr Makeup war durch den Schweiß verwischt und gab ihr einen überraschend traurigen Blick. Sie schaute ihn an. "Würdet ihr mich mitnehmen? Ich kann arbeiten! Ich bin fleißig mit den Händen und...und notfalls auch ....warm..". Ihre Stimme wurde leiser, während sie sprach. Sie schob eine Hand vors Gesicht, er konnte sehen, dass sie Tränen unterdrückte. Er reichte ihr seine Hand, wischte ihr sanft über die Wange. "Das Schiff heißt nicht umsonst so. Wir haben noch Platz."

    Reynard war dabei, sein eigenes Quartier umzurichten, mehr Platz zu schaffen, um die bereits vermieteten Passagier-Kabinen nicht antasten zu müssen, während Joye sich unbeobachtet zurückzog. Sie musste die Lage erst sondieren, aber die Fremden anzusprechen, während ihr Eigentümer nicht dabei war, und die Aufmerksamkeit der Arbeiter auf sich zu ziehen, war richtig. Sie tippte schnell weiter, und sandte die letzten Worte, die sie jemals an ihren "legitimen" Eigentümer richten wollte, per Kommunikator. Dann ging sie langsam Richtung Bordrampe.
    • Alte Bekannte
    Wir haben aktuell weder Kontake noch alte Freunde auf dieser Welt, deswegen können wir diese aktuell nicht treffen. In diesem Fall gucken wir mal, ob es ein Lebensereignis gibt, das einem unserer Protagonisten widerfahren könnte. Wir würfeln 2w6 = 11! Ein Lebensereignis! Wem widerfährt es? Eifriges Würfeln = 6! Es widerfährt unserem Aslan 'Q' Cunnonin.

    Aber was passiert? Wir würfeln mit 1w6 auf der Life-Event Tabelle des Campaign Guides. und bekommen eine 5, eine Story Hook. Wir erhalten mit dem w66 ein Hiver-Kidnapping. 'Q' wird von Hiver-Degenerates entführt und in der Wildnis mit anderen ausgesetzt. 
    Gucken wir mal ob er mittels Survival das überleben kann oder danach in ärztliche Behandlung muss. 2w6 => 4+2(End)-2(Kein Survival, aber JackOaT). 'Q' schafft es nicht alleine zurück, sondern wird von den anderen aufgelesen und muss erstmal versorgt werden. Bitter. wie reagieren die anderen darauf? (Reynard reagiert gelassen, nimmt die Ereignisse positiver auf als erwartet, Becca scheint enttäuscht zu sein)

    Kurze Anmerkung übrigens: Der Original-Hook aus dem Campaign-Guide beinhaltet hier eine etwas "Human Centipede"-artige Umschreibung mit siamesischen Zwillingsoperationen. Ich behaupte, das will keiner gerne ausspielen und fand das mega-creepy, deswegen habe ich das mal abgeändert.
      Es war Rettung in letzter Sekunde. Angefeuert durch Wily´s alten Speeder und mit ein paar Notsondierungen durch ein geliehenes Beiboot waren sie in der Lage gewesen, Q rechtzeitig inmitten der nördlichen Eiswüsten aufzulesen. Etwas später, und sie hätten ihren leoniden Freund nur noch als Eiszapfen an Bord aufnehmen können. Nun jedoch lag der nur halb bei Bewusstsein dämmernde Aslan auf der Rückbank, Becca an der Seite, die etwas enttäuscht von ihm war, während vorne Reynard das Gefährt langsam und sicher Richtung Hauptsiedlung steuerte. Zwar hatten sie keine Eskorte mitgenommen, aber laut Reynards neuer Bekanntschaft war für diese Strecke auch keine nötig.

      Es zwickte Becca leicht, an die ihr als Joye vorgestellte Frau zu denken, da sie diese irgendwie nicht ausstehen konnte. Und es fühlte sich auch seltsam an, da der Skipper in all den Jahren nicht zu solch einem Verhalten geneigt hatte. Ob es am Leerkragen lag? Q bibberte, und sie strich sich den Gedanken aus dem Kopf wie ihre Hände über die Decke.
      • Sternenhafen-Ereignis
      Seit 9 Tagen sind wir auf Derchon, und haben schon eine ganze Menge erlebt. Gucken wir mal, was auf dem Raumhafen selbst passiert. Es stellt sich heraus, dass unsere Ladung am falschen Ort verfrachtet wurde, und wir versuchen müssen, entweder mittels Bribery oder Admin-Kenntnissen diese loszueisen, denn wir können nicht warten, bis sie weiter bewegt wurde. 

      Wir versuchen es mit Admin(Becca), würfeln eine 6+1(EDU) aber kommen nur auf 7. Wir kriegen die Ladung nicht richtig los, und müssen sie uns heimlich selber holen, was wiederum Stealth erfordert. Glücklicherweise ist Becca da drin besser und gibt uns mit 2w6 > 10+2 was einen Erfolg bedeutet. Dafür ist uns ab sofort die Raumhafen-Administration von Derchon feindlich gesonnen. Drecksäcke. (Neuer Feind = Raumhafen-Bürokrat Eboreno Vaskli)

      "NEIN, NEIN und nochmals NEIN!". Das erboste Gesicht des Bürokraten Eboreno Vaskli´s, Raumhafen-Administrator der siebten Stufe, welcher für den Frachttransport zuständig war, zeigte, neben der Stirnesröte an, wie zornig er über den Antragsversuch Becca´s war, ihre Ware früher als vorgesehen ins Schiff zu bekommen, wie es eigentlich geplant war. Bestechung hingegen hätte diesem Kerl, der aus irgendeinem Grund angepisst schien, sobald sie nur durch die Tür wanderte, vermutlich den Rest gegeben und sie unter Arrest gebracht. Sie mussten so schon vorsichtig sein. Wenn sie nur irgendwie an die Ware gelangen könnten.

      Vaskli setzte sich betont und mit Wucht wieder in seinen Drehstuhl. Diese impertinenten fremden Händler, die immer eine Sonder-Belohnung verlangten. Sie würden auf ihre Fracht warten, solange wie er es für richtig hielt, und solange die Brander seine Joye nicht gefunden hatten, würde hier kein Schiff mit Fracht abheben. Er wusste, dass sie sich irgendwo am Raumhafen versteckte, nur das wo war noch fragwürdig. Er musste sich ablenken. Mehr Arbeit würde die Zeit, bis zur Erfolgsmeldung verkürzen! Wo war noch gleich der Lageplan mit den Zugangscodes? Seltsam. Eben hatte er ihn noch vor sich liegen gehabt.
      • Schiffs-Begegnung
      Wir legen ab, und lassen diese vermaledeite Welt endlich hinter uns, würfeln für unseren Space/Ship-Encounter. Derchon hat einen C-Raumhafen, ist also immernoch eine Major-Route, ergo 2w6 => 4(-2)=2. Kein Encounter. Derchon bleibt beim Verlassen so ruhig wie beim Ankommen. Eine extrem unheimliche Welt.

      "Voller Schub vorwärts, der Himmel ist keine Grenze mehr." - "Ay Ay, Skipper" kam es von Q zurück, während Reynard den Kurs bestimmte, der sie am schnellsten in Reichweite des 100sten Diameter Derchons bringen würde. Warnlampen leuchteten, überzogen die Konsolen, der Funkverkehr war voll von unfreundlichen, geradezu unflätigen Kommentaren seitens der Raumhafenmeisterei. Die Mistkerle konnten ihnen den Buckel runterrutschen. Im Hintergrund konnte er leise Oooohhs und Aaahhhs hören, während Mr.Flennigan eifrig beobachtete, wie das Schiff, alleine, und mit steigender Geschwindigkeit, die obere Atmosphäre durchbrach. Es war immerhin sein erster Flug ins All.
      • Sprung
      Wir wollen springen. Wie beim letzten Mal auch überspringen wir die Astrogation, und schreiten direkt zur Energieumleitung und zum Sprungwurf. Beim ersten Mal haben wir beides aus Versehen, aber das soll nicht noch einmal vorkommen!

      Die Energie wird umgeleitet, wofür Becca mit ihren Ingenieurskenntnissen verantwortlich ist, also 2w6 => 6+1(Edu)+1(Skill) = 8. Erfolg. Ein Nullsummen-Spiel, kein Malus, kein Bonus. Wir haben genau so viel Energie wie benötigt. Wir würfeln für den Sprung, 2w6 => 6, ein Fehlsprung! Nachfolgend beginnt der Sprung. Na das wird ja lustig beim Austritt.
      • Sprung-Ereignis
      168 Stunden Zeit miteinander. Wir würfeln nach Campaign-Guide und bekommen kein Passenger Encounter, dafür aber ein Jump-Event, welches nach w66 eine 15 ist, ein Feuer im Frachtbereich! Anscheinend war die Elektronik eines Gravlifts beschädigt! 

      Wie geht das ganze aus? 2w6 => 2,6=8 Erfolg, es  geht mehr oder weniger glimpflich aus, das Feuer konnte gestoppt werden, bevor zu großer Schaden entstanden ist. Mehr Schrecken, als Flecken.

      Das plötzliche Blären der Alarmsirenen erschreckte alle, und sorgte dafür, dass sowohl Passagiere als auch Besatzung wie aufgeschreckte Hühner umherlief. Q konnte soweit Ordnung wiederherstellen, ein paar Kopfnüsse waren trotz allem von Nöten, während der Skipper mit Becca zusammen durch den Frachtraum schlich. Anscheinend hatte ein Fehlkontakt eines Lifts dessen Grav-Modul beschädigt, ihn fallen und explodieren lassen bei Bodenkontakt. Die stichartige Flamme zog sich rapide vorwärts, drohte mit ihrer Hitze auch andere Lifte zu beschädigen. Glücklicherweise konnten sie den Brandherd schnell ausmachen, und eliminieren. 

      Ein Schrecken dieser Tage, aber nichts weiter. Es war eine ruhige Reise. Sie konnten die Zeit viel für sich selbst nutzen, der große, freie Teil des Frachtraums war teilweise in eine Spielzone umfunktioniert worden, für die Dauer des Sprungs war unter anderem einiges an körperlicher Ertüchtigung eingeplant. Nicht alle waren darüber glücklich, aber künstliche Gravitation erzwang so etwas immer wieder. 

      Und dann war da noch der seltsame Fall von Elevens Begegnung bei der Wachschicht auf der Brücke. Er hatte behauptet, mit einem älteren Herren gesprochen zu haben, aber keine derartige Person, die auf die Beschreibung gepasst hätte, war für die aktuelle Fahrt eingetragen.
      • Ankunft im neuen System
      Wir verlassen die Sprungblase und treten in N-Raum ein. Unser Ziel war das 1 Parsec entfernte Ianic-System. Gucken wir mal, wieviel wir uns versprungen haben von unserem Ziel. w66 => 46 > Minor Mishap Table A > 7 = Sprungantriebssystemüberladung - Offline, 40h benötigt durch Ingenieur, das Ding wieder flott zu machen. Na, das ging ja nochmal glimpflich aus. 

      Erwartet uns etwas im Ianic-System? 
      2w6 => 7, kein Encounter. 
      Es bleibt ruhig auf unserer Reise...

      Die Schiffsbeleuchtung verdunkelte sich, als die Systeme herunter fuhren. Der Moment, in dem sie das normale All zurück fielen. Über das Intercom konnte man den Skipper zählen hören. Dann das Aufblitzen. Der Knall, als sie die Grenze der Dimensionen durchquerten, das plötzliche Aufleuchten der Bordbeleuchtung, als der Reaktor mit einem lauten Röhren hoch fuhr. Becca rannte an die Konsole des alten Seelenverkäufers, eifrig flogen ihre Finger über die Konsole, während ein unnatürliches Kreischen sich über den Reaktorkern zog, und die Umgebung in einen unnatürlichen violetten Schein tauchte. 

      In letzter Sekunde riß sie den Hebel der manuellen Kontrolle herunter. Notaus. Es knackte noch ein, dann ein zweites Mal. Mit einem metallischen Surren sprang die Notbeleuchtung an. Die Notfallsbatterien, welche für bis zu 6h Energie liefern konnten, falls der Reaktor Probleme machte. Bei Becca schwang aber hier und jetzt mehr die Angst mit. War ihr zu warm? Vorsichtig schaltete sie das Meßgerät ein. Stahlungsmessung. Schlug es zu stark aus, war ihr Leben alsbald von Chemo erfült, oder noch kürzer, je nach Problem das der Reaktor gerade gehabt haben könnte. Sie seufzte noch einmal.

      Alles ruhig. Langsam fuhr sie die einzelnen Elemente hoch. Mit krachenden Geräuschen erwachten die Schaltkreise und Energiefühler des Reaktors erneut, nur um dann mit dem Geräusch eines sterbenden Rotors erneut zu verenden und den Notstrom zu erzwingen. Teilweise Ausfall durch Überlastung. Wie sie später bemerkte, konnte sie den Reaktor aktuell nur teilweise hochfahren. Manche der Leitungen waren völlig verkohlt, exzessive Reparaturen waren notwendig, ehe das Schiff wieder sprungbereit wäre. Eine Sache der Zeit.
      Währenddessen saß Reynard auf der Brücke im Pilotensessel, und blickte aus der Beobachtungskanzel heraus, wo das Schott nun gerade offen war, und den Blick in die unendliche Schwärze erlaubte. Manchmal war der Blick atemberaubend. Selbst auf Notstrom war kein Schiff auf dem Radar zu sehen, das sich in 10.000km Umkreis herumtrieb. Sie waren alleine. Fürs erste. Er setzte Kurs auf Ianic Alpha. Treibstoff  tanken konnten sie auch noch nach der Landung, jetzt mussten sie schnellstmöglich an denen Hafen kommen....

      Keine Kommentare:

      Kommentar veröffentlichen