20180110

Semi-Wöchentlicher Rollenspiel-Rundumblick


Mit leichter Verspätung aber immer noch pünktlich, diese Woche im Blick
- Infinite Archipelago

- English Eerie - Rural Horror Storytelling


Infinite Archipelago, also Unendliche Archipele, was übrigens wunderbar zu lesen ist, wenn im Hintergrund ein Piraten-Shanty erklingt, ist zunächst erstmal ein 9-Seiten Regelsammelsurium von Inhalten mit denen man ein typisches Inselarchipel, wie man es aus der Karibik kennt, mit einfachen Regeln und ein paar w6 basteln kann, und sehr simplen Regeln für ein Piratenrollenspiel á la Errol Flynn. 

Hierzu wird mit 2-3w6 zunächst die Form auf einem 6x6-Kästchen-Feld die Insel gebastelt, was auch auf Zentimeter-Papier passt und dann danach Positionen von Gefährlicher See, Stürmen, Seemonstern, Piraten und anderen Inseln eingetragen. Dem folgen die Regeln für Abenteurer-Basteln, mit einfachen w6-Würfelwerten (7 Attribute, etwas überzogen aber hey), wobei diese wie in Traveller gleichzeitig als Lebenspunkte dienen. 

Die Regeln sind simpel gehalten und handeln alle Arten von Konflikten ab, ohne großartig in die Tiefe zu gehen, und erwarten eigentlich geradezu das man sie irgendwo überarbeitet oder einslottet.  Zudem gibt es Regeln für das Schiff, das wie ein weiterer Charakter geführt wird und ebenso Werte und Eigenschaften haben kann, mit dem man kämpf und das ausgebaut, verbessert oder versenkt wird. 

Der große Vorteil ist, dass man für den Pay-What-You-Want-Preis quasi den Dollar immer übrig hat, und somit eigentlich ein ganz nettes Beiwerk bekommt, wenn man noch etwas kreativ ist, bekommt man hier ein gutes Karibik-Grundgerüst, das dabei beliebig auf ähnliche Umstände umarbeitbar ist. Praktisch. 

Leider ist nicht immer alles Sonnenschein. Das Spiel hat sich zwar auf die Fahne geschrieben, dass es archetypische Seeabenteuer ermöglichen will in einer Welt "alá" Zelda:Wind Waker oder Porco Rosso (Was ich seltsam finde, weil das einfach Italien und das Mittelmeer waren, aber hey), aber so ganz treffen tut es sich nicht. 

Dazu kommt, dass es sich mit den vielen Attributen und dem Fehlen von Sozialbehandlung und Handelsregeln oder ähnlichem ein bisschen DnDig anfühlt. Geht vermutlich nur mir so. Zuletzt ist die Optik sehr funktional, aber effektiv mies. 

Das Dokument, im A4-Format gebastelt, mit OpenOffice oder MSOffice hat kein Inhaltsverzeichnis, Glossar, Index, oder eine optische Unterteilung. Die Schrift ist groß mit breiten Absätzen und kleinen Unterteilungen durch funktionale Bilder oder Farbige Überschriften, aber da ginge deutlich mehr, selbst für ein solches Regelwerk, das mit Zahl-Was-Du-Willst-Mentalität erstellt wurde.

Hmm...Trotzdem. Für 1$ macht man nicht riesig viel falsch, wenn man zugreift.

English Eerie - Rural Horror Storytelling Game ist ein EinSpieler-Schreibexperiment, nicht ganz unähnlich wie Quill es macht, indem es dem Spieler einfache "Spielsysteme" vorgibt, um typische Horrorgeschichten der englischen Landgegend nach dem viktorianischen Vorbildern zu schreiben. 

Hierzu werden Pokerkarten gezogen welche Situationen vorgeben und bestimmte Effekte erzeugen, und den Protagonisten Entschlossenheit oder Wille kosten können, die einzigen beiden Charakteristika, welche das Spiel nutzt, und dabei über den Zeitraum von mehreren Tagen "gespielt" dem Spieler ermöglichen soll, eine spannende, durchaus erschreckende Geschichte zu erzeugen.

Da es letztlich ein Spiel als Schreibübung ist, werde ich das vermutlich mit dem Blog mal ausprobieren, aber letztlich muss ich mich da mal überraschen lassen, was da kommt. Insofern, demnächst hier, ein Spielbericht über (n) Wochen von English Eerie. 

Inhaltlich ist es sehr simpel gestaltet, allerdings hat es deutlich mehr Design erfahren als das Spiel davor. So ist die Schrift und die Optik angepasst, es gibt im Dokument  Bebilderung welches zeitangepasst ist und sehr gut Atmosphäre erzeugt. Farbe wurd sehr sparsam eingesetzt und dient primär dazu, Erläuterungen zu ermöglichen. 

Zudem gibt es Regeln für Mehrspieler-Varianten und eine Reihe an vorgefertigten Szenarien, welche genutzt werden können. Diese machen auch die letzten 16 Seiten aus. Etwas unschön ist die Tatsache, dass 2 Leerseiten im Dokument stehen.

Ob es sich lohnt kann ich noch nicht sagen, dazu werde ich es systematisch austesten müssen. Es bleibt aber ein zumindestens positiver Gesamteindruck zurück.

Heute nur die beiden, beim nächsten Eintrag hoffentlich pünktlich etwas mehr ;)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen