20090422
Erinnerungen
Das folgende nur kurz.
Spass zu haben. Mit Freunden unterwegs sein.
Kindliche Naivität. Herumzutollen.
Heimat, Bekannt, gewohnt. Sicher.
Jux und Tollerei. Gute Miene zum Bösen Spiel.
Der Schmerz.
Der Gedanke, als ich vor vielen Jahren auf dem Hinterhof eines geschlossenens Supermarkts stand und Blut mir über die Stirn in die Augen und das Gesicht entlang heruntertropfte, traf mich unvermittelt, als ich das Bett betrat. Es ist nicht all zu häufig, dass ich jener Momente gedenke, in welchen ich derartigen Schmerz erlitt. Glassplitter die meinen Kopf trafen. Eine Narbe auf Stirn und Nasenrücken. Es ist, befremdlich heute zurückzudenken, wie benommen ich damals war, umherkucken, mich wundernd woher der Schmerz kam, intuitiv die Hand zum Kopf führend. Mit dem Finger die Wunde abfahren.
Es war sicherlich nicht das erste mal in meinem Leben dass ich wegen irgendwas in Krankenhaus musste, wie lange mag das jetzt her sein, wie alt waren wir damals? Es muss irgendwann zwischen ´94 und ´97 geschehen sein, damals, als mein Vater viele Monate lang von Rostock nach Bremen pendelte und meine Mutter tagsüber als Sachbearbeiterin irgendwo tätig war. Ich erinnere mich daran, dass die Sonne am Untergehen war und in meinem Rücken stand. Oder vielleicht kam es mir auch nur so vor. Aber der rötliche Schimmer an der Wand damals. Der Gesichtsausdruck von Michael und Andreas. Das Gefühl, das etwas nicht so hätte laufen sollen, wie es gelaufen ist.
2 weitere Male sollte ich danach noch ein Krankenhaus aufsuchen, mindestens, um Kopfverletzungen nähen zu lassen, stetig ambulant. Selbst im Kindergarten, so kann ich mich noch erinnern, habe ich damals versuch mich selbst zu vernichten. Es ist seltsam, im Nachhinein so darüber nachzudenken. Der graue Asphalt unter meinen Füßen. Ich trug Inline-Skater. Der Schmerz, der Stunden anhielt. Ich blutete ein Kissen voll, während ich es als Pflasterersatz nutzte. Ich saß bis zum späten Abend alleine zuhause. Tränen die mir über die Wange rollten. Allein sein.
Eine negative Weltsicht kann durch vieles entstehen. Manch einer wird durch sein Aufwachsen geprägt. Ein anderer durch seine Erfahrungen. War es für mich der Schmerz, den die Welt und die Menschen mir brachten?
Wenn dieser Eintrag online geht, werde ich sagen können, geschummelt zu haben, da ich ihn als Eintrag für den 22ten nutzen werde. Es ist aber Sonntag der 19te. Für die Zukunft schreiben, an der ich selbst dann so nicht teilhabe.
Ich fragte einst, ob irgendwer dies hier lesen würde. Es ist nicht ganz umsonst diese Frage. Damals schon ein "Natürlich Nicht" zu bekommen scheint symptomatisch zu sein für einen Blog, in dem nichts wirklich wichtiges besprochen wird.
Wäre also eine Konzentration auf Themen angebrachter?
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