20121211

Der schleichende Verfall der Demokratie

Es ist seltsam zu beobachten, wie alle Jubeljahre eine Rückkehr der 1930er beschworen wird. Finanzkrise hier, Immobilienkrise da, Web-Crash, Korruption, Radikalisierung der Unpolitischen, der Verfall der Sitten. Wenn es darum geht ein Übel zu benennen ist, ist die vierte Gewalt des Landes großartig. Leider ist sie aber nicht in der Lage, den Bürger darüber zu informieren, was man denn dagegen machen könnte. Stattdessen ändert sich effektiv wenig und durch Angstmache wird die Situation auch nicht besser. 

Der technologische Fortschritt erzwingt den gläsernen Menschen während die fünfte Säule durch politische Einflussmassnahmen die Sicherheit der oberen Zehntausend und ihrer Lakaien versucht zu erringen. 

Wir haben keine solche Finanzkrise, dass die Bürger gezwungen sind, Geldscheine zu verbrennen. Auf der Straße werden keine Mitbürger aufgrund andersartiger politischer Überzeugung erschossen und alternative Teegeschäfte die FairTrade-Produkte vertreibt werden auch nicht durch Linke überfallen oder ausgeräuchert während Sandalentragende Lehrer konservative Diskos auch nicht in Brand stecken. Und das deutsche Volk ächzt auch nicht unter Gedanken über früheren Glanz und Gloria.

Woher kommt dann die Angst? 

Die Antwort ist nicht einfach und insgesamt vielschichtig, aber ein Teilaspekt ist sicherlich die Künstlichkeit der Ereignisse. Die deutsche Angst, ein Produkt ähnlich wenngleich anders, als der Weltschmerz. Die Furcht vor dem Ich des Anderen, dass wir in uns spiegeln. Wir fürchten, weil ein Mensch ohne Angst für uns nicht vorstellbar ist.

Welchen Einfluss hat das auf unsere Mitbürger? 

Elitismus. Machen sie eine Umfrage in den Universitäten, die Eliten von morgen sind jetzt schon der Meinung, dass wir neue Führer brauchen, auch der Rückkehr des Kaisers nicht abgeneigt wären. 

Fremdenfurcht. Jeder 10te Deutsche hat mehr Angst vor Salafisten-Anschlägen als vor einem besoffenen Autofahrer, dabei sterben jährlich mehr Menschen an letzterem als jemals an ersterem gestorben sind. Vermutlich sogar monatlich. 

Fortschrittsscheu. Weil viele nicht mehr in der Lage sind, den Blick nach vorne zu halten, konzentrieren wir uns darauf, die Errungenschaften des Heute zu glorifizieren.

Warum ist das ein Problem? Die Angst vor dem Fortschritt verbindet jene, welche sich vor Veränderung fürchten, welche für sie besser wären, die Angst vor dem Fremden macht uns blind für die Lektionen, welche der Andere uns lehren kann und die elitäre Haltung macht uns arrogant und Arroganz ist eine Säule die zu errichten notwendig ist, wenn der große Fall kommen soll.

Zugegeben, die Gedanken sind etwas unsortiert zusammengekommen, aber mehr dazu zu einem anderen Zeitpunkt.

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