1982 kam mit Blade Runner von Ridley Scott ein Film über eine Zukunft in der Menschen Maschinen bauen, die Menschen-ähnlich als Werktiere verwendet werden. In einer technisch gut gemachten Szene fragt Deckard Dr.Tyrell, den Erfinder der "Replikanten", wie er das Problem der psychotischen Verhaltensweisen umgehen will. Darauf antwortet ihm Tyrell, dass die neueste Generation von "Replikanten" mit einer künstlichen Vergangenheit ausgestattet werden soll.
Damit soll sichergestellt werden, dass sie nicht alle Erfahrungen kindergleich als neuartig und bedrohlich empfinden und sie zu psychotischen Verhaltensweisen verleiten. Der Prototyp in Form von Tyrells Sekretärin Rachel ist dabei ein exzellentes Beispiel, da es eine emotional sichere und gefestigte Persönlichkeit darstellt, die in der Lage ist mit den Wirrungen der um sie entstandenen Welt fertig zu werden.
In meinen Augen ist dies eine wichtige Lektion, die man als Rollenspieler unbedingt mitnehmen sollte. Eines der größten Probleme das ich bei vielen meiner Mitspieler sehe, ist, dass sie kein Verständnis ihrer Charaktere über "One-Liner" und "Klischees" haben, die sich zumeist aus bekannnten Medien zusammensetzen. Der Grund dafür ist in meinen Augen, das sich viele niemals damit auseinandersetzen, warum der Charakter so ist, wie er im Spiel ist, weil er zu oft keine Vergangenheit hat. Er ist, wie Tyrells Replikanten als Charakter eine Mischung verschiedenster Elemente die zusammen gegeben eine psychotische Mischung ergeben.
Indem Spieler nicht nur nur klischeehaft eine Vergangenheit zusammensetzen und sich auch mal Gedanken über die Vergangenheit der von ihnen gespielten Charaktere machen, würde sich oft ergeben, dass viele Charaktere bestimmte Verhaltensweisen anden Tag legen, die eigentlich nicht nur eine interessante Herausforderung fürs Rollenspiel darstellen würden, sondern auch klarmachen würde, warum viele Konzepte eigentlich mehr Gedanken erfordern fürs Kampagnenspiel, als viele Charaktere sich jemals machen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen