Ich frage mich oft, wenn ich mich hinsetze, um hier einen Text zu verfassen, sollte es denn ein solcher wenigstens sein, ob dieser meinen eigenen Ansprüchen genügen würde. Oft genug sitzen wir und denken uns, wir könnten einen solchen Text viel besser schreiben als diese Schmutzfinken von Journalisten und Schriftsteller es oft tun, aber gleichzeitig wagt ja kaum einer ein solches Unterfangen, und beginnt einer doch mal damit, so muss er schnell feststellen, dass, so zu schreiben, er es selber gerne liest, deutlich schwieriger ist, als anfangs erwartet.
Mein eigener Anspruch an mich ist, einen Text zu verfassen, welchen ich selber gerne lesen würde. Ich weiss von mir selbst, besonders im Hinblick auf ältere Texte, das dies zumeist nicht der Fall ist. Es soll hier aber nicht darum gehen, ob und wie ich mich wieder einmal selbst bemitleiden mag, denn ein solches liest eigentlich kaum einer gerne. Ich selbst doch ebenso nicht. Die Qualität des Schreiberlings wird bewertet. Verschiedenste Kriterien werden angesetzt, wie schreibt er, was schreibt er, welche Stilmittel setzt er ein, was sagt er hinter dem aus, was er eigentlich aussagt.
Dabei fällt mir ein, es soll wohl als lustige Anekdote gedacht sein, wie ein Schriftsteller sich dereinst, ich glaube es war wohl Ray Bradbury, wie er sich mal in eine Literaturvorlesung an einer US-amerikanischen Universität reingesetzt hat, als sie sein damaliges Buch, Fahrenheit 451 besprochen wurde. Je länger und weiter die Besprechung ging, umso zorniger wurde er, bis er schliesslich aufstand, nach vorne ging, sich vorstellte, und nach einem kurzen Applaus der Anwesenden mit ihnen darüber zu streiten anfing, worüber sein Buch eigentlich handeln sollte. Dabei soll der Ausspruch gefallen sein "Nur weil sie der Autor sind, heißt das noch lange nicht, dass sie wissen, worum es in dem Buch geht.". Daraufhin soll er wutenbrannt den Saal verlassen haben.
An diese Geschichte, bzw. die Aussage denke ich wohl öfter, denn ich finde sie so falsch wie nur weniges. Die Arroganz des Literaturwissenschaftlers, zu meinen, besser als derjenige, der sein Herzblut in die Geschichte gesetzt hat, zu wissen, worum es darin eigentlich geht, versetzt mich in Erstaunen und Bedauern ob der Dummheit. Wenn der Autor nicht wüsste, worum es in seinem Werk geht, kann es letztlich keiner wissen. Er ist der einzige, der eine wirkliche Verbindung zu den Figuren hat. Figuren, die wir nur erahnen können, nachfühlen indem wie die Seiten umblättern und Wort für Wort verschlingen, was er uns, einem Gourmet gleich, vorsetzt. Aber sich darauf zu versteifen, genau sagen zu können, dass eigentlich dieses oder jenes Muster dahintersteht, das kann nur ein Akademiker.
Aber gut, wenn wir sowas lesen, werden manche nicken, weil sie sich bestätigt fühlen. Wieder andere werden sich denken "So ein Scheiss!" und entnervt weiter nach unten scrollen oder gleich die Seite ganz wechseln, in der Hoffnung etwas ihnen angenehmeres zu lesen. Was ich hier nur bemerken kann ist, dass dem Akademiker nur eines wirklich gelingt, und das ist die eigentliche Leistung, die gerne vergessen wird, es ist der Blick auf das eigentliche aus einer anderen Perspektive eine Technik die für mich von vielen heutzutage gerne missachtet wird.
Wenn ich heute ein Buch in die Hand nehme, das wie ein von Thomas oder Klaus Mann geschriebenes ist, und es is eben keines, der von diesen Leuten geschriebene Buch, so bin ich von vornherein skeptisch. Verschachtelte Satzkonstruktion, endlose Zeilenbauten, kunstvoll eingeflochtene Fremdworte, die den Text geschickt vernebeln und aufblähen. Das schreckt ab. Sollte aber nicht vom Lesen abhalten. Sollte es ja hier auch nicht. Nun aber zum eigentlichen Punkt. Wir mokieren diese Texte, diese und andere, aber wir können es ja doch nicht besser. So sind wir also nur Heuchler.
Wir reden gut davon, wie fleißig wir sind, und wissen doch, dass in uns ein dunkleres lauert. Es ist die menschliche Natur. Wer soll es wagen, sie zu wecken?
Nachtrag: Wie ich übrigens festgestellt habe, hat sich die Anzahl der Googlebots auf meiner Page verdoppelt. Ich frage mich, welches Schlüsselwort sie wohl alle finden?
For my non-german readers:
I often wonder about the arrogance of literary critics, students of the arts and the rest of the damnable lot. Yet we are all very much hypocritical. Also, I write about an anecdote of Ray Bradbury, Author of Fahrenheit 451, which is an interesting book, if you got the time and will to read it. Then I try to mask the fact, that I have no really point to write about until I end on a almost philosophical standpoint, to illustrate my own pretense in a mockery of the whole text. Tada.
Nachtrag: Wie ich übrigens festgestellt habe, hat sich die Anzahl der Googlebots auf meiner Page verdoppelt. Ich frage mich, welches Schlüsselwort sie wohl alle finden?
For my non-german readers:
I often wonder about the arrogance of literary critics, students of the arts and the rest of the damnable lot. Yet we are all very much hypocritical. Also, I write about an anecdote of Ray Bradbury, Author of Fahrenheit 451, which is an interesting book, if you got the time and will to read it. Then I try to mask the fact, that I have no really point to write about until I end on a almost philosophical standpoint, to illustrate my own pretense in a mockery of the whole text. Tada.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen