Es ärgert mich sicherlich immer wieder, wenn ein Moment kommt, in dem ich
eine selbst-festgesetzte Deadline verpasse, aber seien wir doch mal ehrlich,
irgendwann muss es albern werden. Was also wurde in letzter Zeit so getrieben?
Seit einiger Zeit vergnügt man sich mit League of Legends, einem
DOTA-Ableger nach dem bekannten DOTA oder Defense of the Ancients-Prinzip der
Warcraft3-Mod. Hat mich persönlich etwas überrascht, aber es macht mit
einigen Bekannten zusammen ja doch Spaß zu spielen und man kriegt die Zeit
durchaus gut totgeschlagen. Ich habe endlich den zweiten Pfad in Witcher 2
beendet, nach einem DreiViertelJahr nun. Hat ja auch lange genug gedauert.
Die
Änderungen waren...interessant, ich hab mich aber etwas gewundert, da manche
Andeutungen nicht so krasse Auswirkungen hatten wie ich es vom ersten Teil
gewohnt war und nach dem ersten Durchspielen erwartet hatte. Mit dem Release
des Indie-Spiels FasterThanLight oder auch FTL auf STEAM und GoodOldGames.com
ist ein Juwel der Roguelike-Spiele auf den Onlinemarkt gekommen, das natürlich
auch prompt den Weg in meine Spielesammlung gefunden hat, insbesondere wo es
doch bei beiden für 1€ weniger als normal zu haben ist. Ein Preis von 8€ für
ein Spiel mit dem ich eine größere Anzahl von Stunden verbringen werde?
Wundervoll! Und ein Sci-Fi Fan war ich schon seit langem.
Ein anderes Spiel,
das auch Eingang in meine Spielesammlung gefunden hat, hat mich aber unlängst
etwas enttäuscht. Dark Souls ist in seiner PC-Umsetzung ein grauenhaftes Spiel
und erst Modder haben es überhaupt ansehnlich und ordentlich spielbar gemacht,
was schon ein trauriges Zeugnis ist. Das Spiel selber hingegen ist interessant,
fordernd, extrem schwer und spannend. Aber die Langzeitmotivation ist
unglaublich gering. Wenn man einen Ort einmal gesehen hat, warum ihn ein
zweites Mal aufsuchen? Überhaupt ist der Entdeckungsfaktor nicht immer so hoch,
wie man meinen will.
Und oft genug ist es beschämend, wie Schwierigkeitsgrad
dadurch erzeugt wird, dass der Spieler MMO-gleich Grinden gehen muss. Während
ich nachvollziehen kann, wenn ein Spiel im Schwierigkeitsgrad unbarmherzig ist,
Tode hart bestraft werden und die Gegner hart und clever spielen oder mit
fiesen Tricks aufwarten, ist die Art, die in Dark Souls gefordert wird eher
enttäuschend. Viel eher habe ich so das Gefühl, dass hier eine extrem
künstliche Verlängerung des Spielflusses geschaffen wird, was dem Spiel gerade
in meinen Augen so gar nicht gut tut, insbesondere da ich ja auch auf Grinden
so gar nicht stehe. Ein Problem das schon andere MMOs bei mir hatten.
Leider
ist der Wiederspielwert ähnlich problematisch. Hat man einmal die Spiel gebiete
gesehen, die Gegner und Bosse erlebt und die Story gemeistert, ändert sich im
nächsten Durchgang wenig. Man kann andere Startbedingungen durch die
Charakter-Archetypen-Wahl schaffen, aber so großartig etwas erlangen kann man
am Ende auch nicht. Hmpf, nicht die Offenbarung die ich mir gewünscht habe.
Dank einer freundlichen Seele bin ich an das Abenteuer Die Toten des Winters
für Harnmaster gelangt und dabei, es langsam für meine kommende Burning-Wheel
Runde anzupassen. Überhaupt scheint die Runde dazu geeignet, die kreative Seite
deutlich hervorzuholen. Gleichwohl, es müssen immer noch Regeln angeschaut
werden, der Hintergrund expandiert und gerade die Historie nachrecherchiert
werden, wenn das ganze ordentlich von statten gehen soll.
Die
SongOfIceAndFire-Runde hingegen will und will nicht aus dem Stand kommen und
stagniert weiter vor sich hin. Einerseits, weil die Spielerzeiten so
inkompatibel sind, andererseits weil es Schwierigkeiten zu geben scheint, das
Interesse derjenigen, die sich weniger mit dem Quellmaterial beschäftigt haben,
zu halten. Ärgerlich.
Meine DSA-Runden sind dem Tode geweiht worden und von mir
begraben, ich habe nur noch eine Runde in der Beziehung die sich unregelmäßig
trifft und lass mich da mal überraschen, da sie von deutlich angenehmerer Natur
ist, als andere Runden die ich in dem Regelsystem erlebt habe, leider aber auch
sehr situationell gebunden.
Und was Shadowrun angeht, bin ich gefrustet, denn
meine eigenen Runden stehen, weil es Schwierigkeiten gibt, während die Runden
wo ich als Spieler dabei bin, stehen weil kein Termin gefunden werden kann. Mal
gucken ob ich das ändern lässt.
Apropos, Shadowrun-Veröffentlichungen haben mich in den letzten Monaten ja
leider deutlich weniger gereizt als in den Jahren zuvor. Mit weniger Spielzeit
sinkt auch das Interesse an den Materialien, aber das was von Catalyst und
indirekt damit Pegasus auf den Markt gehauen wird trifft trotz zu mindestens in
deutschen Produkten steigender Qualität so einfach gar nicht meinen
Geschmacksnerv.
Gerade auch die Module die von Catalyst sind strotzen nur so
vor Peinlichkeiten und schlechten Angewohnheiten, riechen insgesamt nach 90er
Jahre Rollenspiel. Ich hoffe, mit dem Quellenband zu SR2050er ein bisschen
Flair wieder einzuatmen, aber man muss sich überraschen lassen. Was DSA angeht
muss ich da wohl keinen Ton mehr zu verlieren, denn neben der stetigen Kommerzialisierung
ist mit dem Ende der Zusammenarbeit von Ulisses und Prometheus auch der letzte
Faden was Geduld für Ulisses-Produkte angeht gerissen.
Ein Verlag, der nicht in
der Lage ist irgendeine Art v on Professionalität vorzuspiegeln und dessen
Produkte derartig offen von schlechter Qualität sind in Texten und Layout,
davon ab, dass sich mir auch allzu oft der Sinn ihrer Natur nicht erschließt,
macht nur noch höchst selten sinnvolles. Leider schafft auch Wizards of the
Coast das, da sie mit DnD5, oder DnD Next ja trotz eifrigen Zurückruderns
diverser DnD4-Anwandlungen es nicht zu schaffen scheinen, von den Kernproblemen
ihres Systems loszukommen.
Hier noch ein Wort an Luke Crane, den Autoren der
Burning-Wheel Werke. Bitte mach PDFs. Ich weiß dass es Piraterie gibt, aber die
ist nicht verhinderbar und die wenigsten verlieren dadurch echte Einnahmen, als
irgendwelche fantastischen Werte die aus der Luft gegriffen werden. Davon ab,
hatte ich ein wenig Zeit, mich mit ein paar anderen System zu begnügen, wie zum
Beispiel dem Renaissance-W100 System.
Ein nettes System, das aber durch seine
Art sicherlich nicht jedermanns Topf ist. In eine ganz andere Vene schlägt
Reign, ein Rollenspielsystem das sich dadurch profiliert, dass es ein geradezu
simpel einfaches System für die Verwaltung von Organisationen jedweder Art hat.
Leider leidet es gleichzeitig unter diesem System, denn es hat nun mal dadurch
auch so eben gar keine Tiefe.
Und sonst? Ein andern mal, der Post ist eh schon viel zu lang.