20120916

Neues über Spiele VIII

Es ärgert mich sicherlich immer wieder, wenn ein Moment kommt, in dem ich eine selbst-festgesetzte Deadline verpasse, aber seien wir doch mal ehrlich, irgendwann muss es albern werden. Was also wurde in letzter Zeit so getrieben?

Seit einiger Zeit vergnügt man sich mit League of Legends, einem DOTA-Ableger nach dem bekannten DOTA oder Defense of the Ancients-Prinzip der Warcraft3-Mod.  Hat mich persönlich etwas überrascht, aber es macht mit einigen Bekannten zusammen ja doch Spaß zu spielen und man kriegt die Zeit durchaus gut totgeschlagen. Ich habe endlich den zweiten Pfad in Witcher 2 beendet, nach einem DreiViertelJahr nun. Hat ja auch lange genug gedauert. 

Die Änderungen waren...interessant, ich hab mich aber etwas gewundert, da manche Andeutungen nicht so krasse Auswirkungen hatten wie ich es vom ersten Teil gewohnt war und nach dem ersten Durchspielen erwartet hatte. Mit dem Release des Indie-Spiels FasterThanLight oder auch FTL auf STEAM und GoodOldGames.com ist ein Juwel der Roguelike-Spiele auf den Onlinemarkt gekommen, das natürlich auch prompt den Weg in meine Spielesammlung gefunden hat, insbesondere wo es doch bei beiden für 1€ weniger als normal zu haben ist. Ein Preis von 8€ für ein Spiel mit dem ich eine größere Anzahl von Stunden verbringen werde? Wundervoll! Und ein Sci-Fi Fan war ich schon seit langem. 

Ein anderes Spiel, das auch Eingang in meine Spielesammlung gefunden hat, hat mich aber unlängst etwas enttäuscht. Dark Souls ist in seiner PC-Umsetzung ein grauenhaftes Spiel und erst Modder haben es überhaupt ansehnlich und ordentlich spielbar gemacht, was schon ein trauriges Zeugnis ist. Das Spiel selber hingegen ist interessant, fordernd, extrem schwer und spannend. Aber die Langzeitmotivation ist unglaublich gering. Wenn man einen Ort einmal gesehen hat, warum ihn ein zweites Mal aufsuchen? Überhaupt ist der Entdeckungsfaktor nicht immer so hoch, wie man meinen will. 

Und oft genug ist es beschämend, wie Schwierigkeitsgrad dadurch erzeugt wird, dass der Spieler MMO-gleich Grinden gehen muss. Während ich nachvollziehen kann, wenn ein Spiel im Schwierigkeitsgrad unbarmherzig ist, Tode hart bestraft werden und die Gegner hart und clever spielen oder mit fiesen Tricks aufwarten, ist die Art, die in Dark Souls gefordert wird eher enttäuschend. Viel eher habe ich so das Gefühl, dass hier eine extrem künstliche Verlängerung des Spielflusses geschaffen wird, was dem Spiel gerade in meinen Augen so gar nicht gut tut, insbesondere da ich ja auch auf Grinden so gar nicht stehe. Ein Problem das schon andere MMOs bei mir hatten. 

Leider ist der Wiederspielwert ähnlich problematisch. Hat man einmal die Spiel gebiete gesehen, die Gegner und Bosse erlebt und die Story gemeistert, ändert sich im nächsten Durchgang wenig. Man kann andere Startbedingungen durch die Charakter-Archetypen-Wahl schaffen, aber so großartig etwas erlangen kann man am Ende auch nicht. Hmpf, nicht die Offenbarung die ich mir gewünscht habe.

Dank einer freundlichen Seele bin ich an das Abenteuer Die Toten des Winters für Harnmaster gelangt und dabei, es langsam für meine kommende Burning-Wheel Runde anzupassen. Überhaupt scheint die Runde dazu geeignet, die kreative Seite deutlich hervorzuholen. Gleichwohl, es müssen immer noch Regeln angeschaut werden, der Hintergrund expandiert und gerade die Historie nachrecherchiert werden, wenn das ganze ordentlich von statten gehen soll. 

Die SongOfIceAndFire-Runde hingegen will und will nicht aus dem Stand kommen und stagniert weiter vor sich hin. Einerseits, weil die Spielerzeiten so inkompatibel sind, andererseits weil es Schwierigkeiten zu geben scheint, das Interesse derjenigen, die sich weniger mit dem Quellmaterial beschäftigt haben, zu halten. Ärgerlich. 

Meine DSA-Runden sind dem Tode geweiht worden und von mir begraben, ich habe nur noch eine Runde in der Beziehung die sich unregelmäßig trifft und lass mich da mal überraschen, da sie von deutlich angenehmerer Natur ist, als andere Runden die ich in dem Regelsystem erlebt habe, leider aber auch sehr situationell gebunden. 

Und was Shadowrun angeht, bin ich gefrustet, denn meine eigenen Runden stehen, weil es Schwierigkeiten gibt, während die Runden wo ich als Spieler dabei bin, stehen weil kein Termin gefunden werden kann. Mal gucken ob ich das ändern lässt.

Apropos, Shadowrun-Veröffentlichungen haben mich in den letzten Monaten ja leider deutlich weniger gereizt als in den Jahren zuvor. Mit weniger Spielzeit sinkt auch das Interesse an den Materialien, aber das was von Catalyst und indirekt damit Pegasus auf den Markt gehauen wird trifft trotz zu mindestens in deutschen Produkten steigender Qualität so einfach gar nicht meinen Geschmacksnerv. 

Gerade auch die Module die von Catalyst sind strotzen nur so vor Peinlichkeiten und schlechten Angewohnheiten, riechen insgesamt nach 90er Jahre Rollenspiel. Ich hoffe, mit dem Quellenband zu SR2050er ein bisschen Flair wieder einzuatmen, aber man muss sich überraschen lassen. Was DSA angeht muss ich da wohl keinen Ton mehr zu verlieren, denn neben der stetigen Kommerzialisierung ist mit dem Ende der Zusammenarbeit von Ulisses und Prometheus auch der letzte Faden was Geduld für Ulisses-Produkte angeht gerissen. 

Ein Verlag, der nicht in der Lage ist irgendeine Art v on Professionalität vorzuspiegeln und dessen Produkte derartig offen von schlechter Qualität sind in Texten und Layout, davon ab, dass sich mir auch allzu oft der Sinn ihrer Natur nicht erschließt, macht nur noch höchst selten sinnvolles. Leider schafft auch Wizards of the Coast das, da sie mit DnD5, oder DnD Next ja trotz eifrigen Zurückruderns diverser DnD4-Anwandlungen es nicht zu schaffen scheinen, von den Kernproblemen ihres Systems loszukommen. 

Hier noch ein Wort an Luke Crane, den Autoren der Burning-Wheel Werke. Bitte mach PDFs. Ich weiß dass es Piraterie gibt, aber die ist nicht verhinderbar und die wenigsten verlieren dadurch echte Einnahmen, als irgendwelche fantastischen Werte die aus der Luft gegriffen werden. Davon ab, hatte ich ein wenig Zeit, mich mit ein paar anderen System zu begnügen, wie zum Beispiel dem Renaissance-W100 System. 

Ein nettes System, das aber durch seine Art sicherlich nicht jedermanns Topf ist. In eine ganz andere Vene schlägt Reign, ein Rollenspielsystem das sich dadurch profiliert, dass es ein geradezu simpel einfaches System für die Verwaltung von Organisationen jedweder Art hat. Leider leidet es gleichzeitig unter diesem System, denn es hat nun mal dadurch auch so eben gar keine Tiefe.

Und sonst? Ein andern mal, der Post ist eh schon viel zu lang.

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