20121126

Hitman Absolution

Eines dieser die Spiele welche die Community spaltet, vermute ich mal. Hitman Absolution ist der 4te Eintrag in die Hitman-Reihe von Spielen, in welchen der Spieler die Rolle des genetisch modifizierten Superkillers "Nr.47" übernimmt und für Geld vorgegebene Ziele umbringt, mit einer Varianz an Möglichkeiten von Methodik und Vorgehensweise durch die Level. Zumindestens war es zumeist so.

Mit Absolution wendet sich IO von der traditionellen Formel ab und gib Hitman einen Storymodus anstatt eines Auftragsmodus. Zwar ist Meuchelmord noch immer Bestandteil der Missionen, Hintergründe und Begründungen liefern aber ein sehr zu differenzierendes Bild.

War 47 bisher zumeist ein nur im Hintergrund charaktisierter Protagonist, ist er hier der typische Akteur einer Geschichte im Vordergrund, anstatt wie bisher im Hintergrund. Zwischensequenzen inklusive.

Dies liefert ein einfaches aber riesiges Problem. Zwar sind die Bestandteile der einzelnen Spiele noch existent, aber trotz allem haben die Macher vermutlich schlicht übersehen, was die bisherigen Teile erfolgreich machte. Die Möglichkeit, in großen Levels den eigenen Weg zu finden, mit einer Ausrüstung die man selbst zusammenstellen konnte und mit allen Freiheiten zu handeln die man will.

Stattdessen hat Hitman eine vorgegebene Ausrüstung in jeder Mission, in sehr begrenzten Umgebungen und darf seine Ausrüstung meistens nichtmal mit in den nächsten Abschnitt mitnehmen. Dies muss ein Zugeständnis an die Konsolen-Herkunft sein, was neben der absurden Größe von 24 Gigabyte auf der Festplatte auch dafür sorgt, das die Level kleiner sind und man ständig einen Ladebildschirm vor der Nase hat.

Dies führt auch zu anderen Änderungen. So besitzt 47 jetzt eine Fähigkeit namens Instinkt, welche ihm vergleichbar mit Batmans Detektiv-Modus ermöglicht, ständig zu beobachten wo jede Person rumläuft und ihn darauf aufmerksam macht, wo interessante oder wichtige Dinge rumstehen.

Die Notwendigkeit des Instinkt-Modus kommt aus einem sehr simplen Umstand. 47 erregt neuerdings extreme Aufmerksamkeit wenn er in einer Uniform rumläuft, die auch jemand anderes trägt. Mit der Nutzung von Instinkt nimmt 47 jetzt die Hand vors Gesicht oder verbirgt seine Seriennummer an der Rückseite seines Schädels. Statt wie früher einfach in Uniform an den Kontrahenten vorbeizulaufen solange er sich nicht allzu verdächtig benimmt.

Dazu kommt noch, dass 47 neuerdings für alle Arten von Waffen Platz in seinen Klamotten hat, er muss wohl Hammerspace in seinen Unterhosen gefunden haben, denn auch eine zweihändige Waffe wird nun nicht mehr offen getragen sondern kann in die Jacke gesteckt werden, ohne dass sie jemals entdeckt wird.

Die Story ist vernachlässigbar, was auch bei Blood Money schon der Fall war, hier aber tragisch ist, da sie Dreh und Angelpunkt der Ereignisse ist und somit den Storymodus deutlich hinterherhinken lässt. Dazu kommt noch die neugefundene Unfähigkeit von 47 in Zwischensequenzen. Oder dem Gedanken, dass die Entwickler deutlich stärker von modernen Actionfilmen beeinflusst sind als manchen von uns lieb wäre.

Davon ab hat das Spiel noch den Kontrakt-Modus, bei welchem man Online Spielergesetzt Ziele töten muss. Ein trauriger Ersatz.

Hmmm. Die Eingeweide des Spiels erzählen deutlich davon, dass Absolution ein gutes Spiel hätte sein können, es letztlich aber nur ein akzeptables geworden ist. Was eigentlich schon sehr traurig geworden ist.

English:
Absolution is a bad sequel, but ok to play, if you can forgive its sometimes bad misdeeds.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen