20150821

Fehlendes Feedback

Weil es mir auffällt, ärgert es mich ein bisschen. Worum geht es? Darum, dass man kein Feedback bekommt.

Vor einigen Monaten habe ich mit großen Enthusiasmus angefangen, an einem Solitär-Brettspiel zu arbeiten und nachdem ich Anfang Mai das ganze in Foren für Brettspiele online gestellt hatte, kam auch eine kleinere anfängliche Reaktion, es wurden Tipps gegeben und Hinweise wie man den Prototypen entsprechend verbessern und spielbarer machen könnte. Das hat sehr geholfen und mich sehr erfreut.

Seither jedoch Funkstille, und vor allem über den Spielinhalt gar nichts. Und das ist verwunderlich. Ich habe Kommentare von Leuten, die das Spiel als "intense" und "wow, there´s a lot of game in here" beschreiben, aber über den Rest kein Wort verlieren.. 

Das ärgert mich sicherlich etwas, aber es ist ein Teil dessen, was "Design in Public" auch ausmacht. Man kann auf einer öffentlichen Plattform wie Boardgamegeek oder dem Board Game Designers Forum letztlich nicht zwingend davon ausgehen, dass exakt die Reaktion kommt die man sich wünscht, insbesondere nicht wenn das Produkt selbst ausschliesslich auf den Guten Willen der Menschen angewiesen ist. 

Es ist von daher trauriger, dass ich in passiv-aggressiver Art einen Artikel darüber auf meinem Blog veröffentliche, wie sehr mich diese Tatsache ärgert, wenn ich in einem logisch durchdachten Moment auch darauf kommen müsste, dass es nur verständlich ist, warum das so ist, wie es ist.

Deshalb ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die Reaktion auf d10 effektiv ebenso ausfällt. Nach Initialreaktion kommt nichts mehr, weil das Publikum das Werk als gegeben annimmt. Mich persönlich wurmt es ja letztlich, und das ist der eigentlich springende, der zu erkennende Punkt, ja nur auf der Ebene, die für solche Werke auch Anerkennung möchte.

Denn seien wir ehrlich, und dabei muss es gegenüber unserem Selbst auch sein, wenn ich nur aus guten Willen und Freundlichkeit so etwas schreibe, dann sollte ich mich erfreut zeigen über jede positive Reaktion darauf und wenn keine offensichtliche Reaktion in irgendeiner Art und Weise kommt, nicht traurig oder gar erbost darüber sein, denn es steht mir nicht zu, Reaktionen darauf zu erwarten

Dieser Punkt ist durchaus eklatant wichtig, da er zu einer persönlichen Reevaluation führt, wie ich mit dem Thema umgehen muss. Es ist insofern durchaus positiv, dass ich mir die Zeit genommen habe, den Blogpost noch einmal zu überarbeiten, wenngleich dies sicherlich relativ spät passiert.

Wie kam ich überhaupt dazu? Ich habe die beiden Ausgaben des Eltingville Club (Comic, 2014-2015) gelesen, in dem auf satirische Art und Weise der negative Fan vorgeführt wird. Ein Bildnis des toxischen Fans quasi. Und ich muss gestehen, auf eine beeindruckende Art und Weise finde ich das Bildnis treffend für diesen und bin gleichzeitig so sehr abgeschreckt, dass ich mich innerlich gezwungen fühlte, meine Haltung noch einmal zu überdenken.

So kanns manchmal gehen.

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