20190404

Nachtrag: Namenlose Tage 26

tl;dr: Die NT26 waren gut, aber voll, die Orga freundlich, aber zeitweise überlastet, das Spielangebot dafür sehr breit gestreut, aber nicht immer war man in der Lage, einen Tisch zu ergattern, und auch versorgungsweise gab es immer wieder Engpässe, sei es im Kakao oder im Kaffee. Werde trotzdem wieder da sein, aber muss man im Hinterkopf halten.

Das ist jetzt natürlich etwas seltsam, über die eigene Veranstaltung zu schreiben. Aber wie heißt es so schön?: Man muss in der Lage sein, auch das was man liebt kritisieren zu können. Also geht es, jetzt mit ein paar Tagen Abstand, in die Nachbetrachtung wie die NT denn verlaufen sind. Dabei beleuchte ich meine Zeit dort, gefolgt von einem Abriss von positiven und negativen Eckpunkten. Natürlich ist es mir als Orga möglich, auf ein paar davon einzugehen, und ich werde mein Bestes tun, das zu ermöglichen, aber gleichzeitig ist es ein guter Überprüfungspunkt für die Zukunft. Ich kann den Post quasi in einem halben Jahr nochmal angucken und mir vorwerfen lassen, was nicht besser wurde.

Nachdem ich Freitag mit leichter Verspätung eintrudelte, ging es erstmal an den allgemeinen Aufbau. Während nach und nach die Helfer eintrudelten, wurde so erst das JuZ selbst, und schliesslich auch der Kindergarten auf Vordermann gebracht. Wie die letzten Male hatten wir eine gute Anzahl von Leuten, die auch äußerst bereitwillig dabei waren und mitgeholfen haben. Es gab auch schwarze Schafe drunter, aber das waren ja eher die üblichen Verdächtigen.

Witzige Anekdote nebenbei: Ein junges Pärchen kam kurz nach 12h beim Jugendhaus an und fragte, wie mann den jetzt spielen könnte, und waren ganz schockiert, dass wir erst um 18h aufmachen würden. Da haben die Bremer Spieletage wirklich absolut gute Arbeit geleistet, aber es ist noch Aufklärungsarbeit vonnöten.

Der Aufbau ging zackig voran, gegen 17:35 waren wir soweit mit allem durch, es wurde aufgestellt, letzte Worte gewechselt, das Instagram-Bild der hungrigen Meute ging online, dann wurden die Tore pünktlich um 18:00h geöffnet. Herein strömten die Massen und schnell war klar, das Durchleiten in die Diehle funktionierte gut, aber angesichts des Ansturms un der verschiedenen Aufgaben war es vonnöten, das ganze auch zu viert zu machen. Knapp 2h und 180 Besucher später lösten wir uns dann langsam vom Stress und begannen andere Aufgaben vorzubereiten, ich lief herum, machte erste Fotos, die Stationskasse wurde abgebaut und die Massen verlangten nach neuem Tee/Kaffee/Kakao. Insofern war die Flatrate wie üblich ein starker Selbstläufer.

Bis zum Abend gab es neben dem Chilimeister mit Upgrade leider auch das Ende der TV-Staffel, die Luft war eindeutig raus, aber es war dafür ein insgesamt angenehmer Abend, auch wenn viele leicht kratzbürstig oder noch von der Arbeit, von der sie oft zu den NT stiefelten, aufgebracht. Dann ging es in die Nachtwache, es wurde anstrengend, Müll wurde rausgezogen, vielerorts war ich schon auf Zehenspitzen unterwegs und hier und da wurden...mehr oder weniger seltsame Gespräche geführt. Ich bemerkte den ersten Durchhänger ungefähr gegen 4h morgens.

Der Morgen war voll mit Scherben, kaputter Kakaomaschine, ein bisschen Magic-Gekloppe und dem Belagertwerden in den frühen Morgenstunden verbunden, bis schliesslich gegen 9h die Ablösung mit dem Kassengeneral kam. Leider hat das nicht wirklich gereicht, so daß ich letztlich noch 2h rotiert bin, ehe ich gegen 11h endlich Richtung Bett verschwinden konnte. Eigentlich zuspät. Das ich dann nur noch auf knapp 3h Schlaf kam, ist vermutlich kaum erwähnenswert, ehe ich dann geduscht und mit frischer Kleidung gegen 1430/15 wieder auf der Veranstaltung erschien und direkt beim Grillen als Springer helfen musste, während die anderen schon voll dabei waren.

Nachdem das durch war sollte ja ein kurzes Zurückziehen in die Orga-Höhle und etwas Ausruhen, Vorbereiten der Tombola etc. möglich sein. Weit gefehlt, erst rückte die Feuerwehr an, dann Krankenwagen, etwas später die Polizei. Die nächsten 2h Stunden musste ein Moorhuhn aus dem Hachesumpf gerettet werden, was Zeit & Nerven kostete. Letztlich amüsant, hätte aber auch ins Auge gehen können. Erschöpft ging es gegen 20h dann an den Aufbau der Tombola nachdem die Feuershow angekündigt war, und die letzten Minuten vor der großen Show bevorstanden. Ich muss sagen, mein Flow war nicht gut. Flaues Gefühl im Magen, schwerer Kopf, hätte ich schlechter gehört, es hätte mich an einen bevorstehenden Anfall erinnert. Letztlich konnte ich mich aber sammeln. War vielleicht auch nur die schlechte Luft durch die sich sammelnden Menschen.

Gespannte Erwartungen hingen in der Luft. Am Ende gab es Gewinner, und davon ne ganze Menge, sowie eine Zombiehorde für das Abgreifen von Würfeln und Goodies. Schön schön. Dann kam ENDLICH unser Abendessen, wir hatten schon vorher Ärger mit Bestelldiensten, hier war es dann aber auch deutlich, wie beknackt das kommen kann, und das wieder verzögerte den Chilimeister für Samstag. Gnaaa. Dann ging es ans Debattieren, während in der Cafeteria das Namenlose Quiz lief, die ersten Abrechnungen für den Tag liefen, wir hatten erneut Besucherrekorde, aber das Finale war noch nicht in Sicht. Die Nacht zog sich, im Guten, die nächsten Stunden entlang, und gegen 4h Morgens hab ich dann die Segel gestrichen, um Richtung Bett zu fliehen.

Der nächste Morgen fand pünktlich, geduscht, in sauberer Kleidung für die Kassenschicht um 8h vor um meinen erschöpften Kollegen zu ersetzen, während das Haus nur ganz....gaaaaanz langsam aufwachte. Daneben Gespräche an der Kasse, erste Tischvergabe, Infos an die Besucher, dazu etwas Magic nebenbei und die Brötchenfee unterstützen. Relativ schnell erwachten dann jedoch in den ersten Stunden auch die anderen, und das Haus fing Richtung 10h dann auch wieder zu brummen an, es war allgemeine Zockerigkeit. Der Tag selbst war aber auch nicht klein, neben weiterem Grillen, und dem Interview mit dem Steamtinkerer, einem Gespräch mit einem Teilzeithelden und diversen ...diversen...mehr oder minder witzigen Unterhaltungen mit Anderen, gab es viel zu tun und einen neuen Besucherrekord für die Veranstaltung. Das war schon krass. Dann ging es ans Aufräumen, und ich kann jedesmal nur unendlich dankbar sein dafür, das immer sogar noch Leute, die schon gegangen waren dafür wieder kommen und helfen. Der Abend klang dann auch deutlich entspannter mit dem Helferessen, einer Erstsichtung der Infoboxzettel und der Bilderschau aus. Für die Helfer. Für uns ging es dann ins Orga-Gespräch, was auch bis fast Halb Eins zu Buche schlug. Das ging dann aber auch irgendwann zuende, so dass ich alsbald den Weg in mein Bett fand...

Fazit (Ungeordnet)
- Die vielen, und vor allem stets anwesenden Besucher haben garantiert, dass es immer etwas zu spielen gab
- Anbrennender Kakao ist kacke, aber die Maschine leider auch nicht die beste, und das Problem wohl typisch
- Ab einer gewissen Menschenmenge (100/Person) rotieren auch wir Orgas so sehr, dass man eigentlich nicht mehr ordentlich Zeit für jede*n einzelne*n hat.
- Zuwenig Tische trotz wieder aufgestellter Zelte am Samstag. Man merkt inzwischen, wie sehr uns das Fehlen der oberen Etage und der immer noch nicht fertigen Restauration des Zwergbaus vor dem Jugendhaus uns betrifft. Das war kacke, Runden abweisen zu müssen weil kein Platz.
- Ich hab persönlich sehr so gefühlt, als wäre ich kratzbürstiger, was mich im Nachhinein sehr geärgert hat. Hier muss ich vermutlich nochmal in mich gehen und Gründe erkunden...
- Nachtschichten werden anstrengend, obwohl ich nicht viel älter bin...=/
- Es waren wieder zuwenig Tassen. Ich glaub wir haben...pfff, lass mich nicht lügen, am Ende des Tages von über 200 Stück nur 2-7 gehabt. Also...kaum welche.
- Bei der Tombola kam es zu Tramp- und Rempeleien. Das geht angesichts der Menschenmassen nicht. Da werden wir in Zukunft aufpassen müssen.
- Trotz Moorhuhn war alles gut durchorganisiert, die Rettungs- und Notfallkräfte waren schnell und effizient da und in der Lage was zu tun. Ernstfallprobe erfolgreich, sag ich mal.
- Ich habe mich sehr gefreut, einige Bekannte wieder zu sehen, andere sehr vermisst, und mich gewundert wie wenig Zeit man inzwischen hat, auch mal ein kleines Pläuschen nebenbei zu führen.

- Meine Mit-Orgas scheinen zu glauben, dass Bildermachen keine Arbeit ist, aber heulen rum, wenn wir zuwenig Bildmaterial von der Veranstaltung haben...kognitive Dissonanz und so, eh....
- Ich weiss immer noch nicht, wie ich die Hochzeit von Freunden im September mit der kommenden Veranstaltung unter einen Hut kriegen soll *schluck*

Letztlich...ich würds und werde NT wieder machen.

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