20190704

Standpunkt: Juni

tl;dr: Wieder seltsamer Monat. Prüfungen hinter mir, erwartungsgemäß bestanden, Ergebnis aber schlechter als erhofft. Bewerbungen laufen bombig, aber unangenehme Erkrankung hat mir massiv die Planung zerschossen. Einige Rollenspielsachen gekauft, Rezensionen in Arbeit, ne ganze Menge angezockt und weg gelegt, und immer sonst wenig so gesehen. Insgesamt unangenehm ruhige und teilweise einsame Zeit. Und unsteter Warm/Kalt-Wechsel nervt.

Die Umschulung ist durch, Titel und Prüfungsbelege sind sicher verwahrt. Das schwierigste dabei war vermutlich, nicht von den eigenen Sorgen gefressen werden. Nun ist es vorbei. Firmentechnisch ist mit dem Ausbilder auch alles geklärt, Abschlussfeier von der Schule mitgenommen. Nette Sache, manchmal noch etwas...altbacken. Das war aber gleichzeitig auch ein Abschnittsende. Abschied von den Kollegen, Abschied von den letzten 2 Jahren. Schade, aber es geht ja immer vorwärts im Leben. Hoffe ich mal.

Da ich die Stelle wechsle, war es an der Zeit für Bewerbungen. Schnell waren eine Reihe von Firmen ausgemacht, Bewerbungen geschrieben, Reaktionen flatterten rein, Gespräche, Gespräche, Gespräche. Auch und gerade Anfang Juli wird ein großer Teil davon gehen, weil ich aufgrund eines anderen Problems das ganze den restlichen Juni nicht wahrnehmen konnte, denn da...

...war ich krank. Und zwar so richtig fies. Man könnte meinen, ich wurde von einem Pferd getreten. Alles dabei, Blut, Schmerzen, Nachhaltigkeitsgefahr. Strenge Bettruhe für 2 Wochen verordnet bekommen, effektiv unmöglich, wusste mein Arzt auch, aber man behalf sich so gu es ging. Letztlich alle Pläne über den Haufen geworfen. Vieles ist ins Hintertreffen geraden, Bewerbungsbemühungen, Gespräche, privates, Rollenspiel sowieso. Frustrierend. Immerhin hat sich der Gesundheitszustand soweit wieder deutlich gebessert, sonst würde ich vermutlich das hier so jetzt nicht schreiben.

Die erzwungene Ruhepause hatte natürlich ein paar Twists, denn durch die Zeit hab ich mich erstmal wieder mehr dem Rollenspiel zugewandt. Endlich die anderen beiden neuen QUILL-Spiele gekauft, auch wenn ich immer noch NOIR als nächsts durcharbeiten will, aber mit Quest und White Box könnten noch ein paar sehr spannende Briefe kommen. Es überrascht mich selbst auch, wie stark mich das Briefschreib-Spiel letztlich trotz seiner doch sehr einfach gehaltenen Inhalte mitgenommen hat über die Jahre. Muss ich vermutlich beizeiten mal von außen betrachten?`

Neben Archives of the Sky, das sich an einer Mixtur aus Narrativer und SL-loser Mechanik versucht um ein Sci-Fi-Universum zu basteln, habe ich mir auch Band of Blades gegönnt, ein Blades In The Dark-inspiriertes Rollenspiel über eine Gruppe von Legionären auf der Flucht vor einem unüberwindbaren Feind. Klingt spannend, aber ist dermaßen einzigartig, dass ich da einiges zum durcharbeiten habe. 

Zudem habe ich mir endlich...ENDLICH Patrol gekauft. Da es mir schon seit längerem als eins der besten Vietnam-Rollenspiele verkauft wurde und auch eine sehr gut rezensierte Variante für den ersten Weltkrieg hat, konnte ich letztlich der Verlockung nicht widerstehen. Mehr dazu in der Rezi diesen Monat. Das letzte Werk, Remember Us ist in der Tradition von Ten Candles eher ein kleines, narratives Spiel über die letzten Momente vor dem Untergang, und wird einiges an dunklen Augenblicken mit sich bringen. Vermutlich nur rezensierbar mit ausgewählten Teilnehmern.

Eher zufällig bin ich dann auch über Illaris im Gamestore meines Vertrauens gestolpert. Quasi reingekommen, gesehen, letztes Exemplar gekauft, gelesen, geärgert. Die Rezension hat dann auch gleich kleine Wellen geschlagen unter Bekannten und ist aktuell vermutlich der meistgelesenste Beitrag dieses Jahres für mich. Kurzfassung: Nicht mein Ding weil es nicht weit genug geht, aber wer in DSA4/5 drinsteckt, für den isses was.

Wenn man lange krank ist, ist eines der Themen, mit denen man sich befasst auch, was man zocken kann, denn nur Serien oder FIlme sind auf Dauer auch nervig, und meine Lesemotivation ist momentan...durchwachsen. Ich bin froh, wenn ich kleine Schriftstücke fertiglese. Trotzdem kam ne ganze Menge auf die Platte, was ich die Tage mal anspielen wollte. A Plague Tale, was mich halt überhaupt nicht angesprochen hat, weil mystische Superpestratten, oder das neue Warhammer Chaosbane, das mich durch seine eher langweilige Art halt nicht ansprach, aber das hat ja Grim Dawn auch nicht geschafft.

Daneben gab es einen Blick in Total War Warhammer 2, was mich aber momentan garnicht fesselt, di Fraktionen spannend, die neue Welt riesig, aber ich hab halt null Bock auf Schlachtenspiel. Dafür hab ich überraschend lang und viel Zeit in EU4 investiert, insbesondere mit dem Universalis-Mod, das ja um 800 BCE anfängt. Und wenn die KI nicht so strunzdoof wäre, hätte das sicherlich auch besser laufen können. Crusader Kings 2 mit Iron Century war interessant, aber reizt mich auch nicht weiter. Der klassische Mittelalter-Ansatz reizt mich da wenig, und am Ende des Tages habe ich zuviel Zeit in CK2 schon früher mit dem Game Of Thrones-Mod verbracht. Daneben habe ich auch das Borderlands 2-DLC angefangen, das den Übergang zu Part 3 geben soll, hab aber nach 1h wieder aufgehört. Springt aktuell kein Funke auf mich rüber. Ist vielleicht aktuell nicht mein Spiel =|

Sehr überrascht war ich dagegen von ein paar starken Augenblicken die ich in Choice-Of-Games hatte, und einem wirklich widerlich geschriebenem Werk. The Superlatives ist grandiose Victorian-Age-SciFi im klassischen Stil, liest sich interessant und die Entscheidungen kommen wieder, Fallen Hero:Rebirth hingegen hat mir direkten, und unglaublichen Ekel beim Lesen verursacht. Es gibt wunderbar die kaputte Psyche wieder, die man als werdender Superschurke hat, aber es regt mich dermaßen auf, dass man nicht versuchen kann oder darf, gut darin zu sein, was mich angesichts vieler Elemente wirklich angefressen hat, insbesondere weil ein unterschwelliges Thema auch die starke Depression des Heldenlebens und die Folgen solcher Lebenstile ist, was aber kaum offen angegangen wird. Ich bin mir unsicher, ob ich es nochmal anfassen würde, oder einen Nachfolger.

Das andere Spiel das mich übrigens mega-gezogen hat, war Sekiro: Shadows Die Twice. Für mehr als ein einmaliges Durchspielen hat es nicht gereicht, aber ich habe selten ein dermaßen stylischens und gut gemachtes Soulslike gespielt. Ist aber auch kein Wunder, istj ja von FROM direkt, und mit all den bisherigen Erfahrungen eine Erfahrung die ihresgleichen sucht. Grandiose Kampfmechanik, tolle Bewegung, spannende Waffen, und vielen schönen Details. Sieht super aus, spielt sich megaschnell und ist ultra-brutal. Perfekt!

Ansonsten bruzzelt mich ja das Wetter die meiste Zeit, entweder durch Aussengänge mit 35+ °C oder dem Schwanken auf wie heute morgen grade mal 11°C. Das mag besonders meine Nase, weswegen ich auch klinge als wäre ich dauerverschnupft was super nervig ist, aber letztlich mit meiner Wetterfühligkeit zusammenhängt. Sommer geht ja noch ein Weilchen, mal gucken was das noch wird.

Wie gehts jetzt weiter? Grundsätzlich will ich den Blog wirklich wieder mehr beleben, 2019 war schon ein sehr hartes Jahr, weil ich einfach auch bemerke, wie wenig Zeit man manchmal für bestimmte Aspekte hat, und man dann auch nicht vorwärts kommt. Ich verspreche also hoch und heilig, mehr Rezensionen, mehr QUILL-Briefe, und auch ein paar Fortsetzungen und Betrachtungen, über Spieldesign wie auch aktuelle Programmierprojekte. 

Letzteres wird dann auch ein lustiges Revival alá Twitch weil ich zuletzt ja vor 2 JAHREN irgendwas in der Richtung öffentlich gemacht habe. Ist natürlich seither nicht stehen geblieben, aber befremdlich schon.

Soweit also erstmal, bis man sich wiederschaut.

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