tl;Dr: Lang, Lockdown war doof aber notwendig, COVID-Leugner haben eine Schelle verdient und holy Fuck ist Homeoffice irgendwann langweilig. Ich vermisse echte Menschen =|
*seufz*
Woche 13 1/2 inzwischen. Heute den 1sten Tag wieder im Büro gewesen. Seltsam, wie frisch etwas wirken kann, und wie motivierend, wenn man es eine Zeitlang nicht hatte. Okay, logisch, zugegeben, hätte mir auch klar sein können, aber es war schon irgendwie ein wirklich befremdlich amüsantes, aber insgesamt positives Gefühl.
Angesichts der Tatsache, mit welcher Verspätung der Beitrag kommt, sollte ich mir vermutlich selber eine Kopfnuss geben müssen, aber auf der einen Seite wirken die Tage für sich genommen extrem lang, auf der anderen Seite verfliegen sie befremdlich schnell. Ich könnte aktuell nicht sagen, ob es an COVID-19 liegt, oder daran, wie die Tage im steten Homeoffice sich extrem stark gleichen, ohne Freizeit, ohne Freunde, ohne...alles.
Aber das stimmt natürlich nicht. Digitale Rollenspielrunden, eine Vielzahl von Computerspielen, eine sehr große Diversität von Arbeitsaufgaben im Homeoffice und ein stetiger, erkennbarer Einfluss auf die Arbeit zeugen doch letztlich davon, wie sinnvoll und gut das ganze funktionieren muss.
Das Gegenstück bleibt das sinnlose Geldausgeben, stetige Konsumieren, von Rollenspielen, das sinnfreie Bestellen von weiteren Kickstarter-Objekten, das unerträgliche Fressen, die körperlich ergebene Einschränkung, sowie die Leidensspirale, die ich mir selber schaffe.
Es hat seinen Grund, dass ich die Wochen im Homeoffice gezählt habe. Es ist wie eine unangenehme Qual, zu wissen, dass ersehnter, gewünschter, oder gesuchter zwischenmenschlicher Kontakt einfach abgetötet ist. Selbst ein freundliches Händeschütteln sorgt noch vielfach für Kopfschütteln. Natürlich ist es vernünftig, aber sicher oft nicht angenehm. Dazu Sehnsucht, nach Gemeinschaft, Liebe, Partnerschaft, die biologische Uhr die tickt. Bis zu einem gewissen Grad ist es aushaltbar. Aber es frustet.
Egal.
Die ersten Wochen des April stapelten Hiobsbotschaften, unzählige Tote weltweit, massiver Lockdown, gleichzeitig konnte ich im kühlen Abendhauch sitzen und im Garten Sterne zählen, während die Welt still war. Kein Auto auf den Bundesstraßen, keine Menschen unterwegs, keine Flugzeuge am Himmel. Es war ein seltenes, und kurzzeitig auch erhebendes Gefühl. Es erinnerte mich ein bisschen an Ayn Rand's Idee vom stillstehenden Motor der Welt, mit dem Unterschied, dass es hierbei entgegen der landläufigen Verschwörungstheorien keine Kabale von Verschwörern gibt, die insgeheim die Geschicke der Welt dahin lenken.
Aber es lehrt auch, wie leicht Prediger einfacher Wahrheiten es haben, ihre dummdreisten Lügen unter die Menschen zu bringen. Die Corona-Pandemie hat wie kein zweites Mittel gezeigt, wie schwach, wie darbend die Kräfte der Aufklärung verbleiben. Sapere Aude heißt. Habe Mut, dich deines eigenes Verstandes zu bedienen. Nichts dergleichen. Stattdessen Ignoranz, Hass, Angst. Geblieben ist nur der stumme Appel, und die erschrockene Masse. Das Ende, ein Absahnen der oberen Klasse, von Moral und Ethik fehlt jede Spur.
Und daneben? Ich habe wenig von Zeichner II geschafft. Heute das Ergebnis für Legend Divide 2 bekommen. Kein Finalist, nicht mal "Honorable Mentions". Ergebnis: Arbeit für mich selbst, der Druck absolut nutzlos. Generell, eigentlich wollte ich Lords of Midnight längst im Verkauf wissen, fertig gelayoutet und spielbar. Nichts dergleichen. Der letzte Text ist nichtmal fertig geschrieben. Absolute Kreativlosigkeit. COVID-19 im Homeoffice war...ist eine Wüste für mich.
Immerhin konnte ich Life is Strange 2 durchspielen. War ok. Nicht ansatzweise so berührend oder treffsicher für meinen Geschmack, wie der erste Teil oder gar Before the Storm. Cloudpunk war cool, großartige Optik, coole Stories, leider sehr schwaches Ende. Ärgerlich umständliche Steuerung und Sammelquests. Nebenbei konnte ich ein weiteres Adventure durchspielen im Stream, das war witzig, ist aber auch schon im März gewesen. Ich vermisse sowas. Achja, Control von Remedy ist großartig! Subnautica hingegen gruselig. Das Endgame zudem super-nervig. Nie wieder, nichtmal als LetsPlay.
Daneben...DARK hat viel Spaß gemacht beim Gucken und mir die Couchzeit sehr erleichtert, als ich wegen Zahnwehen mit Schmerzmitteln krank war. Bei Twin Peaks immer noch kaum weiter, und aktuell nichtmal Sportfähig wegen Erkrankungsfolge. Autsch. Netflix ist cool, hatte viel Spaß mit dem neuen Ghost in the Shell 2045, auch wenn die Story klar auf zwei Staffeln ausgelegt ist, und die Serie inhaltlich etwas wenig an die Qualität der Vorgänger anknüpft, ist sie immer noch besser als GitS ARISE jemals war. LoadingReadyRun hat mit der Fortsetzung ihres Programms immerhin geschafft, mich so manches mal zu erheitern. Die Comedytruppe war eine gute Entscheidung, selbst im digitalen Lockdown Canadas.
Kickstarter ist cool. Hab inzwischen ein paar Sachen bekommen, muss echt mal mit den Backen aufhören, das geht auf Dauer ins Geld, manche Sachen lassen aber, leider, auf sich Warten. Immerhin überwiegt aktuell das positive.
An der Datingfront geht leider immer noch nichts. Konnte eine ganze Reihe von Dating-Apps durchprobieren, muss dazu vermutlich die Tage nochmal einen Post raushauen, das ist echt nicht mehr feierlich, was da teilweise abgezogen wird. Dazu, natürlich, wegen COVID; jedweder Erfolg scheint sowieso passé, da ein Treffen der Umstände wegen sowieso ins Wasser fällt.
Rollenspielerisch geht jetzt, seit Juni, leider kaum was. Die Rollenspielfront ist etwas kollabiert die Tage, neue Projekte und Inhalte können kaum bearbeitet werden, und insgesamt fehlen mir Leute, und Motivation, mich in neue Spiele einzuarbeiten, und das obwohl ich einen GIGANTISCHEN BERG an Material hätte. Vermutlich könnte ich mit einer Übersichtsliste und ein paar Gedanken dazu ein halbes Buch füllen allein durch die Menge an Stuff.
Das itch.IO-Bundle gegen Rassismus ist un-fucking-fassbar vollgefüllt mit coolem Shit. So coolem Shit, dass es befremdlich erscheint, da nicht irgendwas rauszupicken, aber selbst dazu fehlt die Motivation. Entscheidungsparalyse oder Motivationsloch?
Im privaten Programmieren fällt momentan leider auch komplett aus. Da meine Arbeitstage extrem stark mit 10-Stunden-Tagen angefüllt sind, wenn man sowieso vor dem Rechner sitzt, komm ich zwar auf massiv Überstunden, aber auch wenig Erfülltheit darüber hinaus.
Es sind sicherlich auch Luxusprobleme. Aber Götter, was bin ich froh, wenn das hier, also diese Gesamtheit der menschlichen Krisensituation, vorbei ist...
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