"Es gibt nichts außer euch, und eurem Truck. Ihr seid...allein? Aber es hilft nichts. Ihr müsst fahren. Egal ob da draußen faschistoide Rockergangs euch nachstellen, grauenvolle Seuchen lauern, oder die Steuerfahndung, ihr müsst fahren. Denn es gibt eine Person, die ihr erreichen müsst. Euer Ziel. Und es ist nicht vorbei, solange die fette Dame nicht gesungen hat!"...
So die Prämisse des kürzlich von SPC alias Sean Patrick Cain veröffentlichten Solo-Rollenspiels Long Haul 1983. Das 33 Seiten starke kleine Booklet mit diversen farbigen Illustrationen und einem starken Dystopia-Vibe beschreibt dabei in einfachen Worten, wie Spieler in die Lage versetzt werden, ihre persönliche Reise durchzuführen.
Hierzu wird mit FATE-Würfeln (es gibt Alternativen falls man keine hat) zunächst der Motor gestartet, und dann über ein Pokerdeck eine variable Anzahl von Tages-Ereignissen gezogen, die der Reihe nach abgehandelt werden und dabei ein durchaus variantenreiches Bild ergeben. Am Ende macht man einen Anruf und behandelt nach eigem Gusto die Ereignisse des Tages, Gedanken, oder andere Inhalte die einem dabei einfallen.
Wie die meisten Solo-Spiele auch, ist LH'83 eigentlich eine Kreativübung. Man nimmt die gezogenen Ereignisse und strickt für sich selbst Ereignisse drumherum, die dann zusammen zu einer gesamten Geschichte führen. Das kann mehr oder weniger gut funktionieren, aber die beinah dystopisch-traumgleiche Struktur des Spiels macht das zumindestens teilweise wett.
Mechanisch stringent aufgebaut funktioniert das Spiel auch einigermaßen gut, auch wenn es wenig Negierung für den Glücksfaktor gibt, der sich im Würfeln wie auch im Kartenziehen ergibt, aber da das Spiel letztlich keine Wertung der Enden vor sieht sondern sich selbst als Erfahrungsgenerator sieht, ist das auch verschmerzbar.
Mir hat Long Haul 1983 einiges an Denkmaterial geliefert, sogar soweit, dass ich daraus eine Video-Serie geschnipselt habe, die ihr unter dem unteren Link sehen/hören könnt:
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