20210901

Nachtrag: August

tl;Dr: Rollenspiel-Wochende voll mit Traveller war gut, aber anstrengend, Woche voll mit Brettspielen ebenso, langsam spielende Spieler gehören bestraft, Homeoffice bleibt cool, Schreiben ist anstrengend. Cheers.

Der August war ein Monat, in dem ein paar Sachen passierten, und vieles in Wartestellung stand. Neben einem neuen Kollegen auf der Arbeit und etwas Stress, sowie einer Woche voll Urlaub und Brettspielen, einem Tag zum Grillen, einer örtlichen RockMetal-Kombo, die live aufspielte und den finalen Abschluß einer Kampagne, an der ich lange saß und endlich fertig wurde...aber der Reihe nach.

Arbeitstechnisch gibt es wenig zu berichten. Neuzugänge auf der Arbeit, und mal wieder einen einzelnen Tag im Büro verbracht, aber die Autofahrt morgens hin und abends zurück hat mich auch schnell davon überzeugt, mit wie wenig Interesse ich dem Arbeiten im Büro entgegenblicke. Befremdlich. Aber ich bin mehr und mehr der Überzeugung, dass ich ein Typ für Arbeit im Homeoffice bin. Dauerhaft.

Ein Ereignis im Rahmen des Brettspiels war besonders. Ich hatte mir eine Woche Urlaub genommen, und war über die Tage bei einem Kumpel in Hoya, um vermutlich die große Bandbreite an seltsamen und seltsameren Brettspielen zu erleben. Churchill, Virgin Queen, Terraforming Mars, Age of Renaissance, Advanced Civilization, Versailles 1919...43h Brettspiele über 5 Tage. Was war ich danach feddich. Eine spannende Erfahrung auf jeden Fall, auch wenn ich eines wieder festgestellt habe: Es gibt eine ganze Reihe von Menschen, die ich bei bestimmten Spielen aufgrund der Zeit, die sie zum Überlegen nutzen, einfach erwürgen möchte. Also, nicht wirklich, aber sagen wir mal so, in der Zeit, in der manche meiner Mitmenschen ihre Züge überlegen, hab ich ein Buch geschafft zu lesen.

Gut dafür war, dass ich eine gewisse Koryphäe im Brettspiel-Bereich dafür gewinnen konnte, sich eingehender mit "Rise and Decline of a Galactic Imperium", meinem Solo-Brettspiel-Projekt von 2015/16 zu befassen. Da die Reaktionen online seit jeher mau waren, das höchste der Gefühle war mal das Meckern über den Namen weil Menschen meinten "Imperium", das geht doch nicht! aber sonst war spielerisch da wenig rauszuholen, was mich persönlich sehr frustriert hat. Aber naja, passiert.

Auch rollenspielerisch war im August einiges los. Das Finale von Band of Blades fand, mit Verzögerung endlich statt, und es kam auf einen knappen Sieg seitens der Spielerschaft raus. Und die Gruppe war von meiner Arbeit was Intro, Ereignis-Videos und Ende anging durchaus angetan. Yay. War all die Nervosität nicht umsonst.

Punkt Nr.2 im Rollenspiel war das Traveller-Wochenende. Nachdem ich nach Jahren die Kampagne wieder rausgekramt und vor Monaten schon die Gruppe um die Osnabrücker/Lingener-Connection aufgetan hatte, mit zu machen, schafften wir es, mit einigem hin und her schliesslich, von Freitag Abend bis Sonntag spätem Nachmittag Traveller zu spielen. Und das war einerseits richtig toll, andererseits aber auch richtig anstrengend. Also...richtig fucking anstrengend. Pläne für eine Wiederholung stehen aber auch auf jeden Fall in den Startlöchern.

Aber natürlich kamen auch meine anderen Runden nicht deutlich zu kurz. Princes of Midnight hatte die Chance, endlich gegen ihre erste Lichtgestalt, quasi Superbösewicht 1 von 6 anzutreten, in Form eines Dolph Lundgren-Final Fantasy-Bösewichts, während ich meine Heimrunde davon überzeugen konnte, dass wir eine Pathfinder-Oneshot-Pause einlegen würden um für mein aktuelles Rollenspielprojekt, Codename "Epigonii", die Kampagne zu testen. Die bisherigen 2 Sessions zeigten zunächst einmal, dass ein HEART-artiges Rollenspiel online deutlich schwieriger zu machen ist, als in Person. Aber wir gucken mal, was noch möglich wird.

Daneben...Schreibprojekte. Uff. Ich komme an Zeichner überhaupt nicht weiter, und auch sonst darbt mein Blog ja leider, aber immerhin kann ich meine Kreativität manchmal, besonders nach kritischen Stimmen in "Epigonii" verwandeln. Leider heißt das auch, dass ich manchmal aufpassen muss, nicht plötzlich wieder Ideen für andere Spiele zu sammeln oder verwandeln zu wollen, wo ich doch immer noch so viele Projekte im Raum liegen habe, die kaum voran kommen. 

Und ich weiß, wie leicht es für mich ist, mich selbst abzulenken. Weil es so schön ist...hach ja. Neue Dinge sind immer mit einer eigenen Energie erfüllt, die auch für sich stehend ganz spannend ist, aber letztlich muss ich mich da am Riemen reißen, denn vorwärts komme ich nur, wenn ich Projekte irgendwann abschließe.

Natürlich muss ich die Energie dann auch jenseits von Kritik-Punkten verwandeln, denn mit der Kampagne komme ich momentan auch nicht so recht weiter, was insofern schade ist, als dass wir drohen, mit großen Schritten auf den Punkt selbst in der Heimrunde zuzulaufen, den ich bislang beim Schreiben erreicht habe, und das sollte ja nun wirklich nicht sein.

Dating-technisch war der Monat recht mau. Ein, zwei Matches gehabt, ebenso viele Catfishing-Versuche, daneben aber sind hauptsächlich Gespräche im Sande verlaufen. Ich bin inzwischen auch ehrlich gesagt wieder an dem Punkt angelangt, den ich März 2020 erreicht hatte, und irgendwie nur die Schnauze voll habe von Onlinedating. Weil es einen nur runterzieht, und man nie das Gefühl hat, dass man auf einen grünen Zweig kommt. Frustrierend.

Zwischenmenschlich war der August durchwachsen. Durch meine Planungsmühen mit dem Traveller-Wochenende verpasste ich den 40sten Geburtstag eines Freundes, daneben hatte ich die Chance in intensiven Gesprächen mit Menschen die ich durchaus wertschätze auch die andere Seite der Dating-Medaillie kennen zu lernen, und den Frust, der damit kommt, wenn man sich selbst vor einem 40-Jahres-Grind sieht, und das Gefühl hat, das das Leben nicht mehr so richtig aus dem Trott kommt. Und dafür habe ich keine gute Antwort, und das macht mich traurig. Ich möchte meinen Mitmenschen eine Hilfe, eine Bereicherung und etwas Gutes sein, aber ich empfinde es als schwer, fundamentale Wahrheiten zu zerstreuen, wenn sie grundlegend als schlecht empfunden werden. -_-

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