Ein Jahr im Durchzug.
Eine der seltsamen Empfindungen, die man schnell hat, wenn man auf ein Jahr in der Pandemie zurückblickt, ist, dass es schon vorbei ist. Und was für ein Jahr es war. Kein neues Rollenspiel veröffentlicht, auch wenn Legend Divide 3 immer noch auf sein Ergebnis wartet, Epigonii hat wirklich Gestalt angenommen, von Testrunden am Anfang des Jahres um konzeptionell überhaupt etwas zu haben hin zur Kampagnengestaltung am Ende desselben. Meine Kündigung beim aktuellen Arbeitgeber und der Wechsel zum nächsten, wobei letzteres ja erst nächstes Jahr passiert. Und viele Momente, sei es im Rollenspiel, oder im zwischenmenschlichen. Persönlich, im Onlinedating, oder in langen GEsprächen. Wuff.
Arbeitsweise war es sicherlich ein seltsames Jahr. Am Anfang dachte ich noch, dass ich in diesem Jahr endlich wieder ins Büro zurückkehren würde, und fristete ob einer potenziellen Impfung hin. In der Mitte dann eine extreme Talfahrt, als mein Mitarbeitergespräch micch ins Loch stürzte. Am Ende, meine Kündigung. Krass, wie schnell das dann letztlich gehen kann, wenn ich überlege, dass ich nicht sehr lange nach einer neuen Stelle suchen musste, sobald ich erstmal damit angefangen hatte.
Ins Büro will ich längst nicht mehr zurück, sofern ich es verhindern kann. Zu bequem ist das Arbeiten im Homeoffice geworden. Zu angenehm, dass keiner stört, nervt oder man unnötig Zeit verschleudern muss mit Dingen, die effektiv nur ablenken würden. Keine morgendliche Fahrt zur Arbeit, kein Berufsverkehr, ausschlafen selbst wenn man bis 1h morgens noch aktiv war. Das Aufgeben? Ne. Kein Bock mehr.
Daneben hat sich auch so einiges getan. Neue Wohnung, eine deutliche Schärfung des Freundeskreis, einige Dates bis hoch nach Hamburg, wenngleich am Ende wieder nur das Singledasein wartete, und eine ganze Menge handwerklicher Arbeit, um dahin zu kommen, wo ich heute bin.
Rollenspiel. Viel getan das Jahr über, auch wenn kein neues Produktt dabei raussprang. Nicht, weil ich nicht wollte, sondern weil es manchmal Pausen braucht, und ein Mensch keine Maschine ist. Oder meine Schaffenskraft zumindest nicht gleich der von Kevin Crawford ist. Abgefahren, was der in einem Jahr rauskriegt O_o Jedoch, Horror im Orientexpress angefangen, daneben einige wirklich gute Cthulhu-Runden, die Princes of Midnight-Heimkampagne mit den Damen läuft mit viel Humor und viel faszinierenden Erkenntnissen. Und natürlich einigen Ideen, viel woraus ich etwas schreiben könnte, das ich dann aber nicht fertig bekomme, weswegen das Anfangen nicht direkt lohnt. Band of Blades ist im Juli endlich fertig geworden, was nach 14 Sessions und knapp einem Jahr auch bitter notwendig war angesichts der langen Pausen, die wir dazwischen hatten, aber es war eine tolle Erfahrung, und bestätigte für mich erneut, dass ForgedInTheDark-Spiele sehr lohnenswert sind.
Daneben ist meine Bibliothek von neuen Werken stark angestiegen. Kickstarter, Bundle-Käufe und Schnäppchenjagd haben einie illustre Bandbreite von neuen Werken in mein Regal gespült, und was für eine Auswahl. Solo-Spiele, Indie-Games, Artbooks von Rollenspielen, Werke von indigenen Künstlern hin zu Kickstarter-Goodies wie Jenna Morans GLITCH haben sowohl meinen Horizont wie auch mein Regal verlängert. Abgefahren.
Videospiele! Was habe ich dieses Jahr viel gezockt. Von Death Stranding bis hin zu Path of Exile war einfach eine gigantische Bandbreite dabei, und vor allem viele, viele viiieeeeeeellllleeeee Stunden drin. Allein Path of Exile hat knapp 520h gefressen von Mai bis Dezember, und ich bin sicher, dass ich nicht einmal alle Spiele aufzählen könnte, die mir dieses Jahr über den Weg gelaufen sind, allein schon, weil soviele davon zu wenig Einschlag hatten im Vergleich. Aber darüber kann ich echt nicht klagen.
Medienkonsum? Ich habe, verglichen mit der Anzahl an Stunden zu zocken, wenig Serien oder Filme gesehen, war nur so oft im Kino, wie ich an einer Hand abzählen könnte, und hauptsächlich Rollenspiele oder technische Anleitungen und Foreneinträge gelesen. Die Belletristik blieb lange auf der Strecke. Sebst an Büchern komme ich vielleicht auf... uff, zehn fürs gesamte Jahr. Weniger auf jeden Fall, als ich sonst über die Jahre beackert habe. Befremdlich. Daneben ging interessanterweise viel Zeit auf Youtube drauf. Und das nichtmal für inhaltliche Videos, aber viel Soundtracks, Ambience Scores und generell präferierte Musik die ich nicht mal eben so auf meiner eigenen Platte hatte oder erstmal finden musste.
Und im kommenden Jahr? Neue Arbeitsstelle, Veröffentlichung des zweiten Rollenspiel, vermutlich eigene erste Laufschritte im Layout, weil ich letztlich nicht drum rum komme, sowie ein ganzes, verflixtes neues Jahr voller Möglichkeiten und Ideen.
Ich bin gespannt =)
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