Answin steht vor den Toren.
02.09.2010
Nachdem Karon, Rugash und Gulmond beim letzten Mal mitsamt dem Reichserzmarschall Leomar und den verbliebenen Truppen die Bekanntschaft Lutisanas und dem Heer unter dem Rabenbanner machen durften, wurde ihnen nun der dem Namen nach führende, Answin von Rabenmund, vorgestellt.
Flugs bezog das Heer Answins in den darauffolgenden Stunden Position im alten schwarzen Heerlager und baute ebenso einen Schutzring aus dem ehemaligen Belagerungsring auf, an den sich nun statt Zelten und Plätzen für 300 Mann fast 1200 Mann, Frau und Orks Platz suchen mussten. Nach ein paar kurzen Worten Answins an seine Verwandtschaft und den Reichserzmarschall, sowie der Vorstellung seines Sohnes Ludeger von Rabenmund für die Anwesenden, zog sich Answin für den Moment zurück. Den Helden, erschöpft und wie gezehrt erging es hierbei nicht anders.
So suchten alle für den Moment erstmal Ruhe und Frieden in der Umarmung Borons. Stunden später sollte es sein, Karon war längst im Innenhof von Burg Rabenmund über die Lektüre eines Schriftwerks in tiefen und unruhigen Schlaf verfallen, während Rugash gegenwärtig Wache auf den Zinnen stand und auch Gulmond sich bereits zurückgezogen hatte. Als Kinjao erwachte, als erster der Helden am späten Nachmittag, geschah dies unter großer Lautstärke von draussen, wo er schnell mitbekam, dass unter den anwesenden Rabenmunds ein erbitterter Streit herrschte.
Schnell war deutlich auszumachen, dass 2 Seiten gebildet worden waren, in deren Mitte Answin am Rande stehend zusah, wie sich ein Teil seiner Verwandten jeweils offen darüber ausließ, dass Answin von Rabenmund älteren Hauses entweder als Reichsverräter sich von dannen machen sollte oder als letztlicher erneuter Reichseiner auftreten kann und muss und die letzte Hoffnung auf das Licht wäre.
Kinjao, davon erzürnt stürzte in dem Gedanken darüber, dass die Reichsedlen durch das Sprechen über die Kaisersfolge des Reiches und die Erwägungen über Answin auf einer Seite als möglichen Kaiser gar dem Hochverrat zu beschuldigen wären.
Darin hinein geradezu platzend, immer mit Argusaugen auf dem alten Answin über eine mögliche Reaktion seinerseits, beschrie er die Adligen, diese unlauteren Erwägungen mithin auf dem Innenhof der Feste Rabenmund zu unterlassen, grenze es doch an Reichsverrat.
Hieraus entwickelte sich ein giftiger Austausch von Worten so spitz wie ein Schwertstreich, bis Ludeger anfing, Wachen anzuordnen, den Störling Kinjao gefangen zu setzen ob seiner Einmischung in eine Adelsdebatte, was nur im letzten Moment von Leomars beherztem Eingreifen in die Situation beendet werden konnte, wo dieser auflöste, wer Kinjao als solcher eigentlich wäre und dessen Stellugn deutlich bekräftigte. Während Answin im Hintergrund bereits ins Lager zurückkehrte, musste Ludeger von Rabenmund, Answins fünfter Sohn, hier einräumen, den Schlagabtausch zwar verloren zu haben, drohte aber indirekt mit Folgen.
Die Adligen zerstreuten sich indes und der solcherart geweckte Karon, der des Austausches halb gewahr geworden war, sammelte mit Gulmond die Kiste mit den alten Ketten Answins aus seiner Zeit der Gefangennahme nach der Verschwörung von Gareth ein.
Damit marschierte er schnurstracks ins Lager Answins, wo er nicht unweit des Kommandantenzeltes von Lutisana und Getreuen umringt wurde, alle die Hand an der Waffe. Nachdem Lutisana eindringlichst gegen Karon sprach und dieser ebenso aggressiv zurücksetzte, machte sie ihm erst den Weg frei, was Karon zu Answins Zelt führte. Dort wurde er nicht nur von Wachen sondern schließlich auch von Ludeger aufgehalten, welcher ihm mit wenigen Worte klarmachte, dass sein Vater ruhte und nicht gestört werden sollte.
Wenngleich Karon und Gulmond diese offensichtliche Lüge durchaus bewusst war, liessen sie geraume Zeit nicht ab von ihrem Vorhaben, und nachdem Karon mit einer weiteren Drohgebärde Ludeger zu verstehen gab, was seine eigene Position in dieser Scharade sein würde, gingen er und Gulmond mitsamt den Ketten. Bis zum nächsten Morgen sollte die Stimmung gespannt bleiben.
In der Zwischenzeit hatte Leomar mit Kinjao abgesprochen, dass Leomar versuchen sollte, Answins Truppen zu teilen, um einen Teil davon Richtung Sankta Boronia zu bringen, was deutlich machte, welchen Glauben die Helden in die Wunder ihrer Götter wirklich haben. Als Kinjao und Gulmond am nächsten Morgen geweckt werde sollten und dabei die Pagen beinah zu Tode erschreckten, wurden sie zu einer Besprechung mit Leomar, Answin, Ludeger, Corelion, Answin dem Jüngeren, Goswin dem Jüngeren und Lutisana gerufen.
Hierbei sprach Answin die Helden erstmals auch direkt an und forderte von ihnen einen Bericht über ihre Tätigkeiten seit ihrem Fortgang aus Gareth nach dem letzten Frühlingsturnier, welchem Kinjao auch umgehend Folge leistete.
Als sie in ihrer Erzählung zu dem Punkt angelangt waren, dass Rohajas Rückkehr ins Reich dargestellt wurde, fiel ihnen der Reihe nach die Anwesenden ausser Leomar ins Wort über die Unmöglichkeit ihrer Taten, welches erst von Lutisana mit Zweifel bedacht worden war. Die Eisenringe mit Rohajas Antlitz waren den meisten nicht Beweis genug über die Umstände und nur Corelion gab zu bedenken, dass trotzdem weitergeplant werden sollte mit einer solchen Eventualität.
Inmitten dieser Situation begann Goswin der Jüngere mit einer anschuldigenden Tirade gegenüber Answin von Rabenmund älteren Hauses, was unmittelbar danach zu dessen Auszug aus der Feste führen sollte. Währenddessen wurde von Answin bekanntgegeben, dass er mit seinem Heer die Befreiung von Wehrheim beginnen würde, was sich die Helden zwar anders vorgestellt hatten, welchem sie sich aber nicht widersetzten.
In einem Gewaltmarsch vergingen die folgenden 5 Tage mit Answins Heer bis Burg Auraleth, wo 2 Banner Bannstrahler aufgenommen wurden, die Armee geteilt und Wehrheim am folgenden Morgen von Norden und Süden von Answins Truppen in einem Sturm genommen werden sollte.
Die Helden frühestens an zweiter Front an der Südseite Wehrheims mit Leomars Mannen, hatten dabei den Auftrag, die Führerin der Wehrheimer Schwarztruppen, Mirona ya Menario, auszuschalten, welche sich entweder beim Obelisken im Wehrheimer Park oder in der Reichsvogtei befinden könnte. Kinjao, welcher in der Vornacht ausgekundschaftet hatte, dass er in Katzengestalt den Weg bis zur Vogtei beschreiten konnte und dort auch die Nekromantin Rhazzazors vermutete, leitete die Helden dabei in dem Wissen, dass sie wenigstens 3 weitere Straßenzüge überqueren mussten, um sich in den entbrennenden Straßenkämpfen einen Weg dorthin zu bahnen.
Nachdem aus einem nahegelegenen eingestürzten Haus ein Knochenriese von vier Fuß komplett eingewickelt gegen das Sonnenlicht sich den Helden entgegen gestellt wurde, nutze Kinjao die Zeit Bihand- und Infanteriewaffenträger zu sammeln und zur Reichsvogtei zu führen, während Gulmond und Karon den Riesen in glorreichem Nahkampf vernichteten und der Praioscheibe anheim gaben, wodurch der Riese schließlich zerfiel.
Mit Kinjao und den Söldnern sammelnd, stießen sie zum nächsten Straßenzug vor, wo ihnen von Gargylen und Harpyen der Weg versperrt war. Nachdem sie auch diese schließlich abgeschüttelt hatten, mussten sie vor der Vogtei noch eine Straßenbarrikade erklimmen und die dorthinter verschanzten aus dem Weg räumen, was Karon und Gulmond schließlich in einem flinken Schlag auch gelang.
Endlich hatten sie die Vogtei erreicht, und bereits drang Feuer aus dem oberen Stockwerken. Während ihre Begleiter sich um die schwarzen Truppen in der Umgebung kümmerten, rannten Karon und Gulmond durch das Haus auf der Suche nach der Paktiererin, wohingegen Kinjao in ihr Arbeitszimmer eilte und eiligst begann das Feuer zu löschen und die Dokumente zu sichten, sowie den Ritualkreis dort zu inspizieren.
Hier ergab sich für ihn in einem Geistesblitz die schreckliche Realisierung, dass Mirona vorhatte, ganz Wehrheim als Ritualplatz zu nutzen und ein schändliches Ritual mit einem Sikaryan-Spalt, einem Erdriss voller Lebenskraft, durchzuführen. Mit dieser Realisation endete der Abend.
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