Im Rahmen des des heutigen Posts will ich einmal über den Aspekt des Rollenspiels sprechen, der in meinen Augen einen wichtigen Teil der Teilnehmer betrifft.
Die Spielleiterische Vorbereitung
Ich habe in meinem bisherigen Rollenspieler-Leben festgestellt, dass es eine Reihe von Kategorien gibt, in welche man den Spielleiter, ein bisher durchaus notwendiger Aspekt (solange das Holodeck noch nicht erfunden wurde) des Rollenspiels, einteilen kann.
Das sind
Der Intensiv-Vorbereiter
Der Intensive Vorbereiter schreibt etwaige Plotfade und Möglichkeiten, wie die Handlung verlaufen kann Wochen oder Tage im Voraus, zeichnet Karten und liest sich unzählige Seiten und Bände an Hintergrundmaterial an. Er bereit NSCs vor sowie Fraktionsübersichten und ist im generellen auf so ziemlich alles, was an einem Spielabend passieren kann. Bis auf das, was seine Runde am Ende dann macht. Das ist inhatlich aber eigentlich nebensächlich. Dieser Typus von Spielleiter meint, oftmals aus guter Absicht, dass es seine Spieler wertschätzen würden, wenn die Spielwelt und die Inhalte, welche er Ihnen vorsetzt ungefähr so ausgearbeitet sind, wie er es erwarten würde. Leider ist das gleichzeitig der Typus von Spielleiter der am häufigsten enttäuscht ist. Entweder bricht die Runde frühzeitig ab und die Vorbereitung war für die Katz oder sie kommt inhaltlich fast nie zum Tragen. Gleichzeitig versucht dieser Spielleiter-Typus oftmals, die von ihm geschaffenen Inhalte auch ins Spiel zu bringen, indem er zum Beispiel möglichst viele Reden schwingt oder NSCs auftauchen lässt oder von diesen erzählen lässt. Dies zieht aber den Fokus des Spiels von den Spielercharakteren ab. Dem entgegen gibt es aber auch viele, welche eine solche Spielumgebung bevorzugen, in der sie wissen, dass jede Stadt, jeder Ort, jeder NSC vom Spielleiter ausgearbeitet wurde und somit eine vertraute Erfahrung bieten kann.
Der Etwas-Vorbereiter
Dieser Typus von Spielleiter liest seine Module vor dem Spielabend, bereitet die wichtigsten Handouts vor und wartet dann den Spieltermin ab. Das heißt nicht, dass er nicht inhatlich auf dem Stand der Höhe ist, vielleicht beschäftigt er sich inhatlich in einem ähnlichen Maße wie der intensive Vorbereiter mit Hintergrund oder Setting, aber er lässt nicht die gleiche Arbeit, aber auch nicht die gleiche Menge Stress, die dadurch entsteht einfließen. Dadurch ist seine Arbeit deutlich fluider, es flutscht mehr, er kann die meisten Fragen am Spieltisch beantworten und wenn inhatlich etwas unstimmig ist wird er vermutlich versuchen etwas passendes dazu zu basteln. Dieser etwas Vorbereitende Spielleiter ist dabei einer der recht häufig agierenden Spielleiter, denn er benötigt mehr Improvisationsgeschick als der Intensive Vorbereiter, der auf seine Unterlagen und Notizen vertrauen kann, gleichzeitig hat er immernoch bewährte Inhalte auf die er zurückfallen kann, ohne gleich alles aus dem Hut zaubern zu müssen, wie es der letzte Typ Spielleiter muss. Dieser Typus von Spielleiter ist einer der häufiger auftretenden und verbindet auch den typischsten Anspruch des Spielleitens von der Spieler-Seite aus, da er einen Spielleiter darstellt, der eine Ahnung von dem hat, was abgeht, aber gleichzeitig frei genug ist, etwas zu ändern. Gleichzeitig kann es hier passieren dass manchmal kurz kurzweilige oder ineffektive Hausregeln für nur einen Spieltermin zum Entstehen kommen. Ob das für die Runde positiv oder negativ ist hängt vom Individuellen ab.
Der-Am-Spieltisch-Vorbereiter
Der letzte Typus Spielleiter ist derjenige, der Modul und Inhalte erst am Spieltisch vorbereitet. Mit anderen Worten er improvisiert oder liesst erstmal nach. Letzteres stört den Spielfluss, ersteres kann schnell inkonsequent werden, insbesondere wenn der Rest des Moduls auch improvisiert ist, ohne dass der Spielleiter ein klares Bild davon hat, wo er inhaltlich hin will. Gleichzeitig ist hier die größte Bandbreite von Möglichkeiten drin, da inhaltlich alles drin ist, denn jede Aktion der Spieler bestimmt indirekt den eigentlichen Fortlauf der Runde, da der Spielleiter völlig frei den Plot gestalten kann. Damit hat dieser Typus Spielleiter auch die größten Freiheiten, aber läuft auch gleichzeitig am meisten Gefahr, sich an seinem eigenen Seil zu erhängen, denn wenn er nur Murks verzapft ist der ganze Spieltermin verdorben.
Welche Bedeutung haben diese Spielleitertypen? Effektiv kaum eine. Prinzipiell nur eine theoretische, weniger eine praktische. Solange alle Teilnehmer Spaß haben macht die Art des Spielleiters keinen Unterschied.
Warum sollte man dann darüber reden? Es hat mit Wahrnehmung zu tun. Die Erkenntnis, zu wissen, welcher Sorte von Spielleiter man sich zuordnen kann, bedeutet auch, dass man etwas über sich selbst lernen kann. Und ich habe das Gefühl, dass wir in diesen Tage einiges über uns selbst zu lernen haben.
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