20100427

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Manchmal ist das Leben gut zu einem. Manchmal aber auch nicht. Es gibt solche und solche Tage. An einem Tag wie diesem, ja, an einem solchen Tage hatte ich mir wohl wahrlich anderes erhofft. Gerade eine eklatant wichtige Hausarbeit abgeholt. Durchgefallen. Zufall? Morgen gibt es die letzte wichtige Arbeit aus dem vorangegangenen Semester. Wenn ich diese beiden nicht bestanden habe, eine davon habe ich ja offensichtlich bereits nicht bestanden, dann kann ich nur versuchen, im Rahmen dieses Semesters meine letzte Wiederholungsmöglichkeit anzuwenden und aus dem 2ten Semester mitzuschreiben.

Das bedeutet enormen Stress und Aufwand. Ich werde insgesamt 5 Hausarbeiten schreiben müssen. 2 davon dann wohl in einer Woche, trotzdem aber mit gebotenem Aufwand und der nötigen Aufmerksamkeit. Es entsetzt mich etwas, dass ich im Gedanken darüber versinke, was der eigentliche Grund dafür sein kann. Oder etwa nicht? Ich sitze halbtrunken und mit starkem Schlafentzug auf einer Couch im Obersten Stockwerk unseres Fachbereichs.

Um mich herum, nun es tobt wohl nicht das Leben, aber Menschen gehen ihren Tätigkeiten nach. Vereinzelt sehe ich Kommilitonen/-innen mit freudigen, grimmigen, oder fassungslosen Gesichtern aus einem Seitenkorridor kommen, wohl über bestandene oder nicht bestandene Klausuren und Hausarbeiten. Ich komme gedanklich nicht davon los, weiß ganz genau, dass ich mir diese Situation bereits im Voraus den ken konnte und bin trotzdem so verfahren.

Der Glaube an und in die eigene Überheblichkeit kostet mich am Ende alles. Meine Finger kribbeln, seit 3 Stunden habe ich das Gefühl statt Blut in meinen Adern Koffein strömen zu haben. Absurde Vorstellung. Macht aber das Leben in diesem Moment viel einfacher. Ärgerlich, wie sovieles zusammen kommt.

Ich war auch in der Vergangenheit deutlich zu faul. Habe seit der mhmmm...siebten Klasse effektiv aufgehört zu lernen. Hausaufgaben überhaupt nur noch sporadisch gemacht. Wie kam dies? Ist das jetzt noch von Bedeutung? Fast bin ich verleitet, nein zu schreien. Das schlimmste an der Vergangenheit ist, dass man sie nicht ändern kann, egal wie oft und in welcher Intensität wir uns dies wünschen würden.

Bitter.

Problem nicht erkannt, zu geringes Literaturverzeichnis, dann die eigentliche Bearbeitung deutlich zu oberflächlich und auch schlicht ungenügend. Da ich aufgrund von möglichen Leistungen in anderen Fächern sehen kann, dass ich nicht der unfähigste aller Studenten sein kann, auch ich habe Hausarbeiten und Klausuren notwendigster Natur in der Vergangenheit bestanden, drängt sich mir der Verdacht auf, dass es Faktoren geben muss, die hierbei hinein arbeiten.

Faulheit, Arroganz, Ignoranz.

Zu faul zum Lernen, zu arroganz um zu verstehen dass man es nicht besser weiß, ignorant den Ratschlägen der geliebten und verehrten Mitmenschen.

Ich war mir nicht bewusst, dass ich nach all den Jahren einen WhinePost verfassen müsste. Schade eigentlich, ich wollte nach den Posts in frühen Jahren eigentlich versuchen, eine gewisse Stimmigkeit mit mir selbst zu erreichen. Aber die eigentliche, ehrlichste aller Auffassungen, was ist sie? Ist denn ....nein, ein Streben nach Glück ist in Deutschland nicht Sinn der Sache.

Am Ende steh ich alleine vor einem Abgrund. Bitter. Enttäuscht.

Einst habe ich die These vertreten, dass der Mensch arbeitet, um zu leben. Mich jagte vorhin ein anderer gräuliger Gedanke. Was, wenn ich versage. Ich wäre ARBEITSLOS. Wann diese Umstellung meiner eigenen Ethik? Oder ist dies nur Ausdruck meines eigentlichen Inneren Bedürfnisses nach Konformität, Gleichheit und Mitschwimmen in der Masse.

Immerhin wird hierbei deutlich, aus welcher RIchtung der Escapismus schlägt, welchen ich immer und immer wieder verfolge. Stetigst. Traurig eigentlich. Und dann so die eigenen Prinzipien über Bord werfen. Wem bin ich am Ende noch treu, wenn ich mich selber nicht mehr kenne?

Andererseits. Es gibt immer ein Morgen. So gerne wir es auch wünschen würden, dies ist kein Spielfilm mit Happy End. Am Ende wartet nicht das große Glück auf mich. Die Welt dreht sich nicht um mich, dich, um sonstwen. Sie dreht sich um Achsen, deren Kontrolle nicht in unseren Händen ist. Nochnicht. Jedenfalls aber sind wir wenn überhaupt nur Akteure unsreres eigenen Lebens, und entscheiden dabei selbst, wie unsere Existenz sich im Nachhinein lesen lässt.

Ich wünschte mir eine Größe, nicht literarisch, bildlich gesprochen, eine Größe von Charakter und Gedanken, eine Epik, die ich selber nicht verfolgen oder besitzen kann.

Welch armselige Gestalt.

Damen und Herren,
ich präsentiere:

Alex, Ritter mit dem kläglichen Gesicht und trauriger Gestalt.

2 Kommentare:

  1. Mach dir keinen Kopf. An dem Punkt stand ich auch schonmal (und ich vermute, die meisten Studenten). Das ist vermutlich die Phase, die die Spreu vom Weizen trennt: Die einen, die alles hinschmeißen und die anderen, die sich selbst in den Arsch treten, aufstehen und sich (verdammt nochmal) ab jetzt Mühe geben.

    Du kriegst das schon hin, da bin ich mir sicher.

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