Gedanken in der späten Nachtstund.
Von mir.
"Ich kann dir den Pfad zeigen. Beschreiten musst du ihn alleine. - Welchen Nutzen hast du dann? Welchen Nutzen all dies? Ich sehe nicht, was es mir bringen würde!
Deine Perspektive verweigert dir den Blick auf das Mögliche. Du fragst nach Nutzen, denn nach diesem hälst du Ausschau, aber kannst keinen erkennen. Du wirst auch keinen finden, wiegleich und wie oft du auch danach suchst. Es ist der Blickwinkel, den du verändern musst. Das Problem liegt dabei bereits in deiner Frage begründet. Du fragst nach Nutzen. Zu erfahren und zu erkennen aber, bedeutet selbst zu wissen, wie es dir nützt. Du würdest nicht nach dem Nutzen fragen, sofern du es verinnerlicht hättest. So aber sitzt du einsam auf deiner Insel, immer gezwungen mit den Scheuklappen vor der Fratze stetig immer nur auf eine Weise zu blicken.
Ach, das ist doch alles nur Gerede. In der modernen Welt hält das doch nicht stand. Leg mir klare Erkenntnise auf den Tisch. Zahlen. Nummern, Statistiken, Auswertungen, wissenschaftliche Ergebnisse will ich sehen!
Du versteifst dich, ohne zu überlegen, warum ich das nicht tue. Wir glauben, nur in dem Handeln unserer Mitmenschen sie selbst zu erkennen. Aber auch das Untätigsein ist eine Handlung, auch das Nichtssagen eine Aussage. Das zu erkennen, kann deinen Blickwinkel bereits vergrößern. Und nachzuweisen, zu sezieren und auf dem Operationstisch auszubreiten, wird ewig der Makel sein, der von Wissenschaftlern angeprangert werden wird. Natürlich kann es keine Ergebnisse geben. Die Menschen sind in ihrer Individualität so unterschiedlich, dass jedwede Statistik von vornherein falsch, gar missbräuchlich wäre. Der Mensch ist zu eigen, als dass er generalisiert werden sollte. Wie aber soll ich dir dies in Zahlen und Nummern fassen? Wie in Formeln fassen, in Aufsätzen ausbreiten, was ich nichtmal im Gedanken beziffern oder benennen könnte? Und muss denn die ganze Welt unter dem Mikroskop landen können?
Ach, das ist doch Firlefranz, esoterisches Geschwätz um dich darum zu drücken, nicht auf den Punkt kommen zu müssen, die Leute einzulullen und gefügig zu machen. In der Modernen Welt steht Geschwindigkeit und Effizienz auf den Fahrplan. Und Weisheit mag gut klingen, ist aber weder schnell, noch wirtschaftlich effizient. Und dabei gleichzeitig so vage zu bleiben, damit nie auf eine Aussage festgenagelt werden kann. Quasi ein Heuchler!
Den Skeptiker zu überzeugen stellt kein Lebenswerk dar, wie manche glauben, wie einer vor mir steht. Vielmehr ist doch zu fragen, ob er überhaupt überzeugt werden will. Es wird vielfach davon gepredigt, auch die Unbekehrten zu Bekehren und zu läutern den Rest. Aber warum? Sie sind nicht verloren. Keine Kerze wird in der Dunkelheit einsamer flattern, nur weil irgendwo sich einer der unseren weigert die gemeinschaftliche Erkenntnis abzulehnen. Viel schlimmer wäre es doch, wenn eben diese Kerze mit Gewalt ausgepustet würde, nur um zu erspähen, dass man auf einem Mal im Dunkel steht. Die Moderne Welt ist solch ein Dunkel, ein Ort voller bunter Begriffe und Farben, laut, grell und aggressiv. Und trotzdem scheint es sie nicht einen Meter weiterzubewegen. Aber stattdessen werden die Menschen, die schnell und effizient sein müssen stetig unruhiger, bis sie selbst fassen müssen, wie sie gepolt sind."
Soweit nur heute. Ein andernmal mehr.
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