Edit: Der letzte vorbereitete Zeichner-Post von vor 2 Jahren. Wow. Endlich aufgeholt. Es hat nur ein wenig Zeit gekostet. *hust hust*
Selbst im Lichte erscheint Klausi, Klaus-Peter,
immer noch bedrohlich. Man könnte meinen, ich hätte seine Großmutter
angegriffen. Drehe mich, hustend, mit Schmerzen, natürlich, immer mit
Schmerzen, mein neuer, ständiger Begleiter, zur Seite, während ich mich
langsam, vorsichtig aufrichte. Hochkomme. Und anfange, durch die Trümmer meiner
Existenz in den Teil meines Büros zu wanken, zur Seite, wo ich den
Wandverschlag aufreiße.
Vor mir eröffnet sich der Medikamentenschrank. Ein
buntes Sammelsurium von verschiedensten Mittelchen, sei es ein Nasenspray gegen
Schnupfen, Pflaster, Bandagen oder Blutdruck-senkender Pillen. Meine Hand
schlägt schon fahrig umher, während ich wie will durch die Menge suche, ehe das
kleine Döschen auffällt, das sich, unscheinbar geradezu, hinter der Grippemedizin
versteckt. Schmerzmittel. Mit dem harten Ploppen fliegt der Deckel ab, während
ich, einem Verhungernden gleich mir den Mund mit den ersten Pillen vollstopfe,
die ich rausbekomme.
Der Augenblick verstreicht, während der allgemeine
Schmerz einem dumpfen Schlagen weicht. Der Körper beginnt sich in Watte
einzuwickeln. Meine Finger krallen sich in die Pillendose, hinterlassen
unschöne Abdrücke. Ein Räuspern im Hintergrund. Muss mich schütteln, erst mal
gerade stehen, ehe ich mich an der Zwischenwand entlang, Richtung offenen
Durchgang drücke und zusehen kann, wie Schwarz sich eine Zigarette anzündet.
Ein tiefer Atemzug. Ein entspanntes Ein-, dann ein Ausatmen. Der weißliche
Rauch dreht sich langsam durch die Luft und erschafft dünne, graue Fäden,
welche sich langsam zur Decke winden.
Schwarz – Klaus-Peter, ich denke, Herr Zeichner
hat verstanden.
Wir müssten eben ein Gespräch unter vier Augen führen. Kannst du solange draußen
warten?
Es hat etwas sehr befremdliches, den menschlichen
Titan neben der deutlich kleiner wirkenden Frau Schwarz zu sehen, der durch das
Zureden nur langsam mit dem Kopf nickt, als ob die Zahnräder in seinem Kopf
sich mit jedem Wort erneut schwerfällig in Bewegung setzen müssen, und jeder
Moment, den er zuhört, ein angestrengter Gesichtsausdruck anzeigt, wie er sich
konzentriert. Dann nickt er noch einmal wild, blickt kurz in meine Richtung,
und ich bin mir sicher, dass das Aufblitzen in seinen Augen nichts Gutes
verheißen kann, stapft langsam über die Überreste der Eingangstür.
Wir stehen alleine, ich im Türrahmen der
Zwischentür zu meinem Büro, sie nun vor den Überresten des Schreibtisches.
Blickt mich an, immer wieder zwischendurch einen Zug nehmend von der Zigarette,
welche langsam an ihren Fingern herunter brennt.
Schwarz – Nun? Wie soll es jetzt weitergehen?
Huh?
Zeichner – Ich habe einen Job zu erledigen. Die
Sache ist noch nicht vorbei.
Schwarz -
Das mag sein Herr Zeichner, aber wenn ich mich recht erinnere, sollte ihr Job
sich erledigt haben, als man sie ins Krankenhaus brachte. Ich habe sie besucht,
als sie da lagen. Der Arzt sagte, dass ein Überleben nicht sicher wäre.
Zeichner – Das…das wusste ich nicht.
Schwarz – Meinen sie nicht, dass eine Klientin,
die auf sie geschossen hat, nicht verdient hat, dass man noch weiter für sie
arbeitet?
Zeichner - Jep,
verdient hat sie es nicht. Wir arbeiten auch nicht mehr Ms.Rassila. Ich kann
ihnen den Namen des aktuellen Klienten nicht mitteilen, aber ich versichere
Ihnen, dass das ganze etwas größere Ausmaße angenommen hat, als ich ursprünglich
annahm.
Schwarz – Sie machen weiter?
Zeichner – Ich kann verstehen wenn sie jetzt
kündigen wollen…
Es ist klar. Nach alldem, was sie durchgemacht
hat, ist das ein solcher Moment, in dem man alleine stehen muss. Meine
Feuerprüfung. Das ist mein Job und ich muss das durchstehen, auch ohne Hilfe
von außen. Atme tief durch, ich werde es erklären müssen.
Schwarz – Nein.
Zeichner - Ich…Ich kann das
verstehen! Sie … was?
Wie als Reaktion darauf pustet sie mich an, und
ein Schwall von Rauch zieht zu mir, dass ich husten muss.
Zeichner - Aber…*hust*
wieso..*hust* ich dachte das wäre *hust* so schlimm *hust* gewesen?!
Sie schweigt. Die Zigarette ist fast durch. Nur
noch ein winziger Stumpen guckt überhaupt zwischen ihren Fingern hervor.
Zeichner – Wie sie meinen.
Ich klopfe mich ab. Langsam aber sicher kann ich
wieder stehen, die Schmerzmittel machen ihre Sache gut. Auch wenn selbst das
Denken momentan erlahmt.
Schwarz – Wie wollen sie weitermachen?
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