20170208

MItternachtsgang

Es hat etwas schauriges. Etwas schönes auch. Der Wind pfeift um sie herum. Selbst im Mondlicht hat er noch das Gefühl, das seine Wangen hellrot leuchten müssten.
Ihr Gelächter, und ihre unbekümmerte Freude erfüllen die Luft, und lassen selbst die späte Stunde verblassen. Sie tollen herum, springen umher, lachen unbeschwert. Alle Last ist von ihnen. Kleine Berührungen, verspielte Lacher, ein kokettes Vorspiel der Sinne erfüllt ihre gesamte Aufmerksamkeit.

Sie greifen einander, als sie den Boden der großen Treppe hinauf erreichen, die viele Meter weit in die Höhe und Breite geht, und an deren Ende die Kathedrale wartet. Ihre Zinnen, Fenster und großen Verzierungen, die steinernen Gesichter, welche ihnen dabei zublicken, wie sie zueinander sind, wie sie es sein sollten. Der Natur freien Lauf gelassen.

Er umfängt ihre Taille. Sie lacht auf, ihr Kopf geht dabei nach hinten, und er bewundert ihren glatten, reinen Hals. Den Beginn der Sommersprossen, auf ihrem glühenden Gesicht, wie er ihre Haare beiseite streicht, und sie den Kopf zu ihm dreht. Ein Lächeln, das ihm schwach werden lässt.

Sie schmiegt sich an ihn, ihre Finger wandern von seiner Schulter über seinen Hals, vorsichtig tastend, suchend, wie in Hitze, langsam über sein Gesicht, und durch seine Haare. Liebevoll, zärtlich, beinah übervorsichtig. Er grinst. Drückt sie an sich. Sein Mund sucht ihren Hals, seine Lippen verzückt, als sie sich entwindet. Auflacht.

"Noch nicht."

Sie lächelt ihn an, grinst verschmitzt, zieht an seiner Hand, so dass er, erst verwundert, auch auflacht, und ihr hinterher geht, sich von ihr mitziehen lässt, und im Taumel der Emotionen ihr die Treppe nachfolgend hinauf mitwandert.

Jeder Schritt ist vom Wind begleitet, und der Sternenhimmel, der so sehr davon zu sein scheint, wenn der Mond leuchtet, scheint es sich nicht nehmen lassen zu wollen, hinter den WOlken langsam hervor zu linsen, um über einem wolkenlosen Himmel zu leuchten.

Er bleibt stehen, die Hälfte der Stufen vor sich, die andere Hälfte unter ihnen.

"Und es wird sicher nicht wehtun?"

Ihre Finger umrahmen ihr Gesicht, und er kann sehen, wie sie rot wird, Scham und Vorfreude sich zu einem Coktail der Lust mischen. Wie sie den kleinen Finger ihrer linken Hand sanft, ja zärtlich über ihre Lippen fahren lässt, und mit der Zunge umspielt.

"Keine Angst. Es ist fast nicht zu spüren."

Sie eilt die nächsten Stufen hinauf, ohne sich nach ihm zu blicken, bleibt abrupt stehen, und schaut zu ihm. Er lacht kurz in sich hinein, ehe er ihr nachläuft, und sie laufen über die Treppenstufen, ohne Scheu und Ansehen.

An Ihnen vorbei ziehen die Gesichter der Statuen, welche die Treppe flankieren, die grimmig herabblicken, und verurteilen, was sie sehen. Alles. Und niemals fortblicken können.

Vor Ihnen kommt die große Pforte auf, der Eingang der Kathedrale, welche mit ihrem schwarzen, byzantinischem Baustile jedweden Beobachter hinab weißt, Ihnen aufzeigt, wo ihr Platz im Gefüge der Welt ist, mir einer schweren, hellen Inschrift auf der Pforte.

Oh Süß ist Verbotene Frucht.

Aber dafür haben sie keine Augen. Am Kopf der Treppe angekommen dreht er sich um. Blick hinab. Zurück. Auf den langen Weg, der hinter Ihnen liegt. Der Mond scheint heller, größer. Sie sind allein, keiner der sie zurückweisen könnte. Der Ihnen ihr Tun verbieten, oder vereiteln würde. Ein perfekter Augenblick in der Ewigkeit.

Etwas stößt gegen ihn. Sanft. Drückt sich, schmiegt sich an seinen Rücken. Die Wärme, das wohlige Gefühl. Er wird wieder rot. Vermeint, ihre Brüste zu spüren. Wohl aber ihren Kopf, der sich an seinem Nacken anlehnt. Wie ein Schock geht ihm der Kuss, welcher dort gesetzt wird.

"Hmmm."

So schnell, wie das Gefühl kommt, geht es auch wieder, aber ein Rausch hat sich ausgebreitet. Vernebelt, was noch an Gedanken da sein kann, verstimmt Sinne und Verstand. Er dreht sich um, und, mit ihr an der Seite, beide mit hoch rotem Kopfe, drücken sich gegen die Kathedralentür. Langsam, und krächzend drückt sich diese unter ihrer beider Druck auf, und schlägt ebenso schnell hinter Ihnen wieder zu.

Der Türfall wirkt nach, hallt in der Stille des Halbdunkels der Kathedrale nach. Obwohl nur das Mondlicht durch die Fenster der Seitenschiffe fällt, können sie sich gegenseitig klar erkennen, mit hochrotem Kopfe wandern sie durch die Korridore.

Der alte, hochverzierte Altar, im Zentrum stehend, mit Gold und Silbergravuren, Einlagen und einem mit Licht-reflektierenden Steinen besetztem Kelche in seiner Mitte, ein Symbol für die Jahrhunderte, schwer vom Gewicht der Jahrhunderte steht unscheinbar in Ihrem Angesichte. 

"Perfekt."

Sie lässt sich gegen ihn fallen, drückt sich an ihm hoch, und wie dunkle Schlünder gieren zueinander, brennende Lippen verzehren sich gegenseitig, suchende Finger krabbeln über ihre Rücken und Luft wird knapp, als sie voneinader lassen müssen.

"Schnell."

Nur das keuchende Atmen ist noch zu hören, als sie Hosen, Jacken, Hemden herunter reißen, im Wahn, versuchen die Kleidung schnell und schneller von sich zu ziehen als es die Welt selbst erlaubt. Nur die letzte Grenze, die letzte Hülle steht noch zwischen Ihnen, und sie schaut verschämt weg.

Er kann sein Glück nicht fassen, sein Grinsen kann nicht breiter sein, als sie ihn gegen die Schulter boxt. Er lacht auf. 

"Hey!"

Sie schaut sich um, flickt mit einer Handbewegung den Kelch vom Altar, und klopft mit einer Hand darauf. Selbszufrieden nickt sie, blickt zu ihm. Erschreckt beinahe, als er sich von unten an ihr hochzieht, seine Lippen an ihrem Bein, seine Zunge zärtlich über ihren Leib fahrend. Die Gänsehaut ist nur kurz, ehe sie schaudernd ein Stöhnen unterdrückt, ihre Unterlippe beißt. Keuchendes Atmen folgt.

Ihre Finger sind in seinen Haaren, erst schmiegend, dann langsam und vorsichtig, dann zerrend, während sein Kopf von ihren Beinen weiter wandert, und dazwischen stehen bleibt.

"Jetzt!"

Als er hochkommt, grinsend, erfüllt von einem Hoch wie er es noch nie erlebt hat, mit ihr umherwirbelt, ihre Leiber sich aneinander drücken, sie ihn gegen den Altar drückt, ist der letzte Rest Verstand gegangen. 

Er drückt sich auf dem Altar hoch, den kalten Leib unter sich, als sie an ihm aufsteigend auf ihm sitzt, und er mit aller Gewalt die Shorts abzieht, während sie so schnell es geht den BH öffnet.

Sie reiben sich aneinander, eine Vereinigung des Fleisches, als er seiner Lust freien Lauf lässt, keucht, und sie auf ihm sitzend, schwer atmend beginnt.

Und mit aller Gewalt das Messer in sein Herz rammt.

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