20081209

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Mhmm, in diesem Moment sitze ich in einem Bahnhof, besser, in einem Zug der Deutschen Bahn und hoffe, irgendwann die Tage mal zuhause zu sein. Wobei, Moment, ich bin ja noch auf dem Bahnhof und warte daruf dass der halbstündige Zug ankommt, da ich immer den 1906er verpasse. Nicht schlimm, aber doch irgendwie auffällig. Also werde ich auch heute leider nicht vor 2000h zuhause sein. Schade eigentlich, aber man nimmt derartiges für das interessante Material das in Vorlesung und AG vorkommt gerne auf sich, finde ich.

Entgegen vieler Anfragen und trotz der Freiwilligkeit jener Veranstaltungen bin ich schliesslich ein Mensch, der schon aus ureigenstem Pflichtgefühl, versucht, immer dabei zu bleiben. Am Ball quasi. Wobei, es ist schon faszinierend, mal kucken, wie die AG-Stunde ist wäre, denn immerhin ist es so, dass gerade die Zivilrecht-Arbeitsgemeinschaft sich durch leider einige doch recht negative Merkmale auszeichnet.

So ist es leider so, dass, trotz reger Anzahl an Teilnehmern, merkjwürdigerweise, es kaum direkte Teilnahme an der AG-Stunde gibt, als ob sich keiner traut, vor der versammelten Mannschaft irgendwas zu sagen. Könnte ja falsch sein.

In diesem Moment, also noch gestern abend läuft gegen 2200 eine Dokumentation über simon Wiesenthal, den weltweit bekannten "Nazijäger", der auch den Naziterror durchlebte. Er erzählte gerade von einerm Ereignis in der Kindheit seiner Tochter, als das Kind wohl sehr jung war, aber schon zur Schule ging, sie war das einzige jüdische Kind in ihrer Klasse, und sie kam gen Weihnachten nach Hause, weinend, und fragte ihren Vater Wiesenthal, wieso andere Groväter, -Mütter, Onkel Tanten, Cousins und andere hätten, die sie einladen würden, mit denen sie wegfahren würden, und ihre Familie nicht. Simon Wiesenthal erzählt daraufhin:

"Ich konnte meiner Tochter nicht antworten. Ich bin daraufhin, ..., in ein Nebenzimmer und habe einen Weinkrampf bekommen."

Mir kamen bei diesen Worten die Tränen.

Simon Wiesenthal starb 2005.

Für eine Welt, in der man nicht mit solchen Szenen leben muss...

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