20151128

Fallout 4 - Done

57h später....

Hmmm. Schwierig.

Vielleicht erstmal soweit. Fallout 4 ist von allen bisherigen Fallout-Titeln der schwächste, den ich bisher gespielt habe. Nicht nur, dass er mich zwingt, zwischen Fraktionen zu entscheiden, die ich alle als unsympathisch empfinde, einer recht simplen und dadurch deutlich schwächeren Story als Fallout 3 oder New Vegas, und der Fortsetzung von Design-Sünden der Vorläufer, sondern auch weil das Spiel sich letztlich durch das, was für mich am interessantesten wäre, das Entdecken der Welt, eigentlich am nervigsten wird. 

Fallout 3 hat auf MetaCritic von 3099 Reviews von seinen Nutzern eine 8,0 von 10 möglichen Punkten, was andeutet, dass es offensichtlich seine Sache immer noch sehr gut macht, keine Verwunderung dabei, da hier Gamebryo nach Oblivion zum ersten Mal für so ein Spiel zum Einsatz kam.

Mit Fallout 3:New Vegas kommt MetaCritic auf 2352 Reviews und eine 8,5 von 10 möglichen Punkten. Auch dies spiegelt meine eigene Meinung überraschend gut wieder, da New Vegas, insbesondere vermutlich auch weil es nicht von Bethesda selbst, sondern von Obsidian geschrieben und gebastelt wurde, deutlich stärker die Engine und die Möglichkeiten eines solchen Sandbox-Rollenspiels ausschöpft. New Vegas war das, was Fallout sein wollte. Eine gigantische Sandkiste.

Mit Fallout 4 kommt nun eine überraschende Wendung ins Feld mit MetaCritics 5316 Reviews und einer Wertung von 5,4 von 10 möglichen Punkten. Das ist in typischen Spielewertungen ein gigantischer Absturz.

Die Aufzählung von Metacritic muss sicherlich immer mit Vorsicht bedacht werden, aber das worauf ich hinaus will, hat das Schwarmbewusstsein der Spielerschaft überraschenderweise auch schon bemerkt. Fallout 4 ist einfach nicht gut.

Kein Tutorial, schwache Story, ein mäßiger Shooter, ein schlechtes Rollenspiel und sicherlich keine gute Post-Apokalypse-Städtebau-Simulation. Dazu noch die übliche Anhäufung von Bugs und Problemen. Bereits jetzt habe ich die ersten Artikel von Whiteknigts gelesen, Rittern in strahlender Rüstung, welche sich dazu aufschwingen wollen, das Spiel zu verteidigen und davon sprechen, dass Bethesda als eine der kleineren Spieleschmieden ja ein solches Spiel garnicht die Bugdichte verringern könnten unter anderem. 

Sorry, aber eine Spieleschmiede die auf dem Niveau von EA ein Spiel in der Art des sandboxigen GTA 5 produziert und innerhalb des ersten Monats 12 Millionen Exemplare über alle Plattformen verkauft, ist weder klein noch kann sie davon ausgehen, den Schutz des Indie-Entwicklers zu genießen, der mit einem winzigen Team vergleichbare Leistungen stemmen soll und darunter oft zusammenbricht.

Als ich anfangs von Fallout 4 sprach, insbesondere bei meinem ersten Post nach den ersten Spielstunden, sprach ich noch eine Empfehlung mit Bedenken aus. Das sehe ich inzwischen anders.

Ich kann nur wirklichen Hardcore-Fans überhaupt noch empfehlen, sich Fallout 4 zuzulegen. Der Rest ist besser damit bedient, die Finger von zu lassen, bis entweder das Spiel sich deutlich weiter entwickelt hat, oder darauf zu hoffen, dass Obsidian den Stand-Alone-Ableger produziert. Sie haben ja gerade mit Pillars of Eternity erst wieder gezeigt, dass sie immer noch mehr drauf haben, was Storytelling angeht, als Bioware.

20151125

Überraschende Belastung

Durch die Mehrbelastung einer echten Vollzeitstelle bin ich etwas in Verzug geraten. Das war keine Absicht. Das war, im Gegenteil, der Effekt der Tatsache, dass ich überhaupt nicht damit gerechnet habe, wie zeitintensiv so eine Vollzeitstelle sein kann. Ich werde sehen, inwiefern ich den Zeitplan umstaffieren kann, um wieder einen geregelten Rhythmus hinzubekommen, oder ob die Update-Frequenz sich weiter verlangsamen wird.

20151122

Fallout 4

2287

Krieg....Krieg bleibt immer gleich.

Und so ist es auch mit Fallout. Seitdem die Reihe von Bethesda übernommen wurde, hat sich Fallout sehr verändert. Weniger Rollenspiel, mehr Actionspiel. Ein Wechsel, der auch mit Fallout 4 noch vollzogen wird, und nicht immer glücklich leider. 

Das heißt keinesfalls, das Fallout 4 ein schlechtes Spiel ist. Bei weitem nicht. Es löst exakt denselben Suchtfaktor aus, wie seine Vorgänger, man läuft innerhalb der ersten Stunde bereits umher und sammelt alles mögliche an Müll auf, mit dem neuen Crafting-System ist das sogar noch nötiger als jemals zuvor.

Dieser Eindruck entstand nach ungefähr 45 Spielstunden.

Grafisch ist Fallout 4 nicht so weit von seinen Vorgängern entfernt, wie man meinen möchte. Die Engine ist ist dieselbe wie bei Skyrim und hauptsächlich mit ein paar schöneren Texturen und jede Menge Licht- und Nebeleffekte aufgebohrt. Nicht immer ist das leider auch sinnvoll, denn meine alte Möhre von Grafikkarte leidet unter den ganzen Effekten gewaltig und ohne die Effekte sieht das Spiel bei weitem nicht so gut aus. 

Dazu kommt, das der Einstieg leider extrem holprig ist, man wird quasi mitten in ein Geschehen und einen Charakter reingeworfen, was die Andeutung einer Story mit Tiefe macht, gleichzeitig aber auch insgesamt das Spiel vermiest, weil man plötzlich eine feste Persönlichkeit in einem Fallout-Spiel spielt, wo man bisher immer seine eigene Persönlichkeit formen konnte. Das hat halt Vor- und Nachteile.

Das neue Modifikationssetup ist interessant und durch aus nicht schlecht, allerdings ist es extrem abhängig davon, dass man als Spieler wie ein Packesel umherläuft und jeden Blödsinn mitnimmt, was leider nicht nur nicht erklärt wird, sondern auch zwingt, ständig einen Lagerort einzurichten. Das hierbei das Interface deutlich besser hätte sein können, hätte Bethesda schon seit Fallout 3 wissen können.

Diese Müllsammlerei spielt auch in das große neue Feature des Selberbastelns für Siedlungen und Heimstätten rein. So kann man nach und nach das Ödland besiedeln und verteidigen, wodurch es zivilisierter wird und man diverse kleinere Vorteile erlangen kann. Leider ist das eine elendige Plackerei, weil es schnell erscheint, als wären die Ödland-Siedler ohne Spielereingreifen absolut überlebensunfähig und verlieren gegen Raider-Angriffe selbst mit überlegener Verteidigung.

Boston ist ohne Frage eine schöne Stadt, aber wie schon in den anderen Fallout-Teilen, ist auch in Fallout 4 das interessanteste das, was am abgefahrensten ist. Die Reise in den Hirn-Chip eines Fast-Toten und ähnliche Schmuckstücke, wie ein gigantisches verstrahltes Ödland sind eine Wucht beim Erleben. 

Leider reihen sich diese Momente an sehr lange Momente des rumlaufens und ballerns ein. Und Schießen muss man in Fallout 4 viel. Wo im Vorgänger noch alternative Lösungen möglich waren, oder in Fallout New Vegas sogar einen elementaren Spielanteil darstellten, ist in Fallout 4 es so ziemlich unmöglich geworden, einen Konflikt ohne Schießerei zu lösen. Zu oft und schnell wird gefeuert. 

Auch durch die Weltgeschichte zu schleichen wird einem vermiest, da die Gegner einen selbst auf meilen immer automatisch aufspüren, sobald man von einem entdeckt wurde, und gerade in den unteren Stufen ist Schleichen vollkommen absurd, egal ob in Power-Armor oder komplett nackig. Und in den höheren Stufen wiederum ist es durch die Bonus-Fähigkeiten die man bekommt dermaßen übermächtig dass es fast albern ist.

Apropos Fähigkeiten. Die Umstellung ist gut, aber eigentlich unnötigt gewesen. Perks sind besser geworden weil auch nützlich, das Fehlen einer Level-Cap gefällt mir sehr, ist mit dem neuen System aber auch unabdingbar geworden.

Und noch was. Das Fehlen von Karma und Reputation ist in meinen Augen vollkommen daneben. Es gab keinen Grund, diese Features rauszunehmen, trotzdem fehlen sie jetzt. Warum? Keiner weiß es. Sinn hat es keinen, und man kann dadurch jetzt nicht besser darstellen, wie die Charaktere gegenüber den Fraktionen stehen.

Würde ich eine Kaufempfehlung für Fallout 4 geben? Klar. Aber Bedenken habe ich trotzdem.

20151119

Fall 1 - XLII

Meine Nackenhaare richten sich auf. Je weiter ich in den Unterlagen blättere, umso bizzarrer werden seine Berichte. Es sind detaillierte Übersichten über den Zeitplan der Damen enthalten, in welchen wie ein Beobachtungs-Journal alles über sie festgehalten wurde, das dem Beobachter auffiel. Uhrzeiten, Verhaltensweisen, Auffälligkeiten, unterbewusste Handlungen und Äußerungen. Als würde man einen Bericht über einen Tierversuch lesen. Jede der Frauen wurde offensichtlich nicht nur von ihm behandelt, sondern auch irgendwie manipuliert.

Jeder neue Eintrag beschreibt, wie sie sich verhalten haben und wie er ihr Verhalten betrachtet hat. Wie ein Spanner. Und jeder Moment wurde festgehalten. Verschiedene Einträge haben kleine Fotos beigeheftet. Sie zeigen jeweils immer eine der Damen in einer primitiv eingerichteten Zelle. Seltsam, habe ich hier unten noch gar nicht gefunden?! Heißt das eine von Ihnen könnte noch hier…der Eintrag ist auf vor ein paar Monaten datiert. Er beschreibt ein Vorgehen, das bis ins letzte manipulativ wirkt, Der Versuch, ihnen immer wieder einzutrichtern, dass sie jetzt jemand anderes wären.

Er konditionierte sie. Psychische Programmierung. Eine Person an die Grenzen ihrer Belastbarkeit bringen, um ihren Moment des Zusammenbruchs dazu zu nutzen, ihnen unterbewusst oder bewusst eine neue persönliche Identität zu geben. Er hat sie gebrochen und wieder zusammen geflickt. Wenn die Berichte korrekt sind…was mich zusammenzucken lässt, da dies einen sehr üblen Beigeschmack hat, hat es nicht bei allen geklappt. Nummer 1 hat sich gegen die Programmierung gewehrt und angefangen, mittels Selbstverstümmelung gegen seine Maßnahmen zu reagieren. Die letzte Seite ihres Berichts beschreibt, wie er ihr beim Versuch, sie zu füttern, den Schädel einschlagen musste.

Nummer 2 scheint sich in die Programmierung gefügt zu haben. Jedenfalls, solange sie unter seiner Beobachtung war. Ein letzter Vermerk im Bericht beschreibt:

Nachtrag: #2 arbeitet gegen externe Konditionierung und ist untergetaucht. K ungehalten. A verlangt erneutes Exemplar. Betonung auf „Fehlerfrei“.

Mein Blick verschwimmt. Mir wird schwindlig. Ich stoße ruckartig Luft aus. Mein Hals brennt. Ich weiß, wer das war. Das Bild mit der weichen Nase. Blonde Haare.

Tatianna.

Aber wenn sie dem ganzen entkommen ist, wie kam es dann zu den Verwicklungen, die ich gefunden habe? Und zu welchem Zweck…es wird irgendwas sexuelles sein, oder? Fuck. Hmm, der Bericht schreibt noch über eine #3, welche ebenso konditioniert wurde. Lieferung verzögert aber sprach besonders gut auf die Programmierung an. Eine willfährige Puppe in seinen Händen. Der letzte Eintrag für sie ist auf vor einer Woche festgelegt worden. Die Zeit, als ich im Krankenhaus war. Ein Stechen in der Magengegend.

Es fehlen immer noch wichtige Elemente. Wofür brauchte K und A, wobei K vermutlich Kaltenstadt sein soll, eine junge Frau mit diesem Aussehen, dass sie bereit waren, jemandem wie Fouquier mit einzubeziehen? Und was hat das alles mit Damir Mokhov zu tun? Woher kannte Rassila Tatianna und kam auf die Idee, sie umzubringen? Wie kam Mokhov zum Entschluss, unterzutauchen, indem er seinen Tod vortäuscht? Wozu, vor allem?!

Es passt noch nicht. Ich brauche eine Pause. Es ist, als ob ich mir das Hirn zermartere, während ich eigentlich einer klaren Spur nachjagen sollte. Der Vergangenheit von Tatianna kann ich nicht nachjagen, weil sie vermutlich über einen White Springs eingeschmuggelt wurde, wobei hier nicht ganz klar ist, ob das nur für sie oder für alle drei gilt. Dazu kommt noch, dass mir immer noch nicht klar ist, wofür das ganze sein soll. Wobei. Der Anrufer. Deep Throat. Er hatte gesagt, dass Altenstamm sie entdeckt hat. Also hat der deutsche Kulturattaché eine Verbindung zu Rassila und Matthews. Eine Verbindung über Menschenhändler und eine Gruppe von Escort-Girls.

Vielleicht sollte ich mir die deutsche Botschaft etwas genauer unter die Lupe nehmen. Und einige andere Aspekte stehen immer noch aus. Wer ist die Frau gewesen, die Mokhovs Apartment geplündert hat, bevor Rassila auftauchte? Wer ist der alte Mann mit Filzhut und Mantel, dem ich in der Polizeiwache und im Haus an der Kipling Street begegnet bin?

Fragen über Fragen. Und die Antworten darauf werden auf sich warten lassen. Greife mir die Akten mit den wichtigsten Inhalten und Bildern und stecke sie ein. Drehe mich zur jungen Frau, die recht regungslos auf dem Camping-Bett liegt. Sie atmet noch, aber ihr Zustand wirkt nicht sehr stabil. Vermutlich hat es schon geholfen, sie erst mal vom Operationstisch runter zu bekommen, aber wer weiß was Fouqier ihr antun wollte. Rüttle sanft an ihrer Schulter. Sie scheint nicht wirklich geschlafen zu haben, der Kopf bewegt sich recht ruckartig zu mir.

Zeichner
Wir können hier nicht bleiben. Ich bringe dich ins Krankenhaus, in Ordnung?

Sie nickt. Gut. Ich drücke ihr mehr Decke und ein paar der anderen Sachen ,die ich von hier aus sehen und erreichen kann, in die Hand, helfe ihr langsam, behelfsmäßig das ganze wie Kleidung um den Körper zu schlagen. Immer noch sehr schwach. Mit einem beherzten Griff kann ich sie einfach so anheben. Sie schlingt die dürren Arme um meinen Hals. Ich trage sie hier heraus. Vorbei an denen, die mit geöffnetem Leibe wie an Fleischerhaken hängen, und an dicken Rohren und dreckigen, Rost- und blutverschmierten Gattern vorbei. Einfach nur heraus.

Über die einfache Treppe, die auch der Weg hinein war, kommen wir nach oben, und durch die weiterhin offene Krypta auch heraus. Der Weg führt mich durch die Hausruine auf die Straße. Der Regen hat längst nachgelassen, wobei es immer noch stark bewölkt zu sein scheint. Von der Tatsache, dass es immer noch dunkel ist, vermutlich wegen der frühen Morgenstunden. Seltsam, hatte ich nicht den Tagesanbruch mitverfolgt?

Schüttel den Kopf. Und laufe langsam mit ihr auf den Armen die Straße entlang zur Kreuzung Richtung White Springs und der Küstenstraße nach Süden.

20151116

Alternative Konzepte

Ein interessantes Phänomen.

Nachdem ich den ersten Prototypen des bei Building A Game vorgestellten Spiels gebastelt habe und einem testenden Publikum überstellt habe, kamen ein paar sehr interessante Effekte auf.

Zum einen bekam ich Feedback. Es war, als würde ein Traum wahr werden. Das Feedback beschrieb die Regeln als übermäßig kompliziert, wirr und undurchsichtig. Dazu noch hoch kompliziert geschrieben.

Kein Problem dachte ich mir, und began mit einer Idee, die mir schon länger im Kopf rumschwebte. 

Statt ein Spiel mir Markern, baute ich eines mit Würfeln und Schnellem Reihum-Prinzip. Im gewissen Sinne ein kleines Kartenspiel mit zusätzlichen Effekten. Das führte zum lustigen Nebeneffekt, dass wir das ganze am selben Abend testen konnten. Und was für ein positiver Nebeneffekt. Schneller verständlich und zu spielen, und deutlich positiver. So kann sich eine Idee wandeln.

20151113

Am Basteln

Je nachdem, aus welcher Perspektive man es betrachtet, kann es sogar einigermaßen witzig sein. Auf der einen Seite beklage ich mich darüber, dass ich durch meine Fixierung auf die Zeichner-Geschichte nicht weiterkomme, auf der anderen Seite bastel ich nebenbei an vermutlich mehr Projekten gleichzeitig als ich Übersicht drüber habe. Einen Pfennig für ein vollendetes Projekt :D

Aktuell gerade an einer Star-Wars-Variante von Gates of Gehenna, in der Hoffnung, um ein flinkes und angenehmes Star-Wars-Rollenspiel zu basteln, ohne die Komplexität und...nun, ich mache sicherlich kein Geheimnis daraus, dass ich kein Freund von Fantasy Flight´s Star-Wars Regelwerken bin. Es sind sicherlich keine schlechten Spiele, aber in meinen Augen eben auch keine guten. Ich würde dabei nicht behaupten, dass ich in der Lage bin es besser zu machen, denn das wäre vermessen, hätte aber selber das Gefühl einer gewissen Frustration, solch ein System zu leiten.

Daneben arbeite ich noch am Geheimprojekt C.O. , wobei mir dabei gerade die Testgruppe flöten gegangen ist, d10 hat ein ähnliches Problem, das Bespielen von GoG und DICE, also POC5 und 4 waren durchaus erfolgreich, aber gerade letzteres hat sich als eher Negativ erwiesen. An POC1 habe ich seit der letzten NordCon nicht mehr gearbeitet, wenngleich auf dieser die Resonanz ausgezeichnet für diese Art von Rollenspiel war. Und meine Brettspielprojekte liegen etwas flach, weil ich soviel Arbeit in die anderen Aspekte lege O_O.

RaDoaGI zum Beispiel müsste erweitert werden, während Mercenaries überhaupt inhaltlich ausgearbeitet und tiefer getestet werden müssten, und dann habe ich natürlich noch diverse Schubladen-Konzepte liegen, welche ich gerne tiefer ausarbeiten würde, aber nicht dazu komme. So schöne Sachen wie die Ausarbeitung des 3-Stages-Boardgame Konzeptes mit France 1789-1815, oder The Final Stand, einer Idee bei der ein Spieler in einer langsamen Evolution von einem einzelnen Schiff einen Aufstand aufbaut, oder The Darkness Returns, wo man die Rolle eines klassischen Bösewichts wie einem Lich oder Vampir übernimmt und die Länder des Lichts überfällt und erobern muss, oder Border Lords, wo man die Führung einer kleinen Siedlung an den wilden Randgebieten der Zivilisation übernimmt in der Hoffnung, die Siedlung zum Erfolg zu führen, und....und...und...

Geht das eigentlich nur mir so, oder werden meine Posts in letzter Zeit immer weinerlicher?

Apropos, ab Montag wird sich vermutlich meine zur Verfügung stehende Zeit massiv verringern. So wie es aussieht werde ich demnächst in Arbeit stehen. Mal schauen was das wird.

20151110

Es hat angefangen.

In den letzten Tagen sind immerhin 1.500 Worte für Zeichner entstanden. Es geht voran. Wer weiß, wenn ich den Anschlus einigermaßen wiederfinde, könnte das recht schnell gehen und plötzlich kann ich mich, befreit davon, auch wieder anderen größeren Projekten zuwenden. Wenn es nur nicht so intensiv wäre.

Denn in der Tat, Zeichner hält mich von so einigen Sachen ab. Ich würde gerne, aus aktuellem Anlass, eine Traveller-Solo-Runde versuchen, oder eine eben solche GOG-Runde mit den RUinen der Unterstadt, um das Setting von Gehenna auszubauen. Oder an der Wasting Disease schreiben, der anderen großen Schreib-Idee, die ich habe. Aber es koommt irgendwie nicht zusammen, solange Zeichner nicht seinen ersten Fall abgeschlossen hat...

Seufz.


20151107

Fall 1 - XLI

Das Husten, das daraufhin durch den Raum hallt, lässt mich schockiert gegen die Wand drücken. Schweiß brennt in meinen Augen. Es kam von einem der Tische. Schon bei meiner Ankunft hier hatte ich nur einen kurzen Blick auf sie werfen können, aber mit dem Toten im Rücken, sollte ich retten, was noch gerettet werden kann. Ich trete an den linken der beiden Tische heran.

Die junge Frau ist vermutlich irgendwo zwischen Zwanzig und Vierzig, und war vermutlich vor der unsanften Behandlung durchaus nicht unattraktiv, aber die schwarzen Striche, die, einem Operateur in Vorbereitung gleich, über die verschiedenen Zonen ihres Körpers gezogen worden sind, helfen wenig. In ihre Arme und an verschiedene Stellen über den Oberkörper sowie an den Beinen hängen Kanülen in ihr, mit durchsichtigen kleinen Röhrchen in Verbindung, durch welche verschiedenste Flüssigkeiten scheinbar in oder aus ihr herauslaufen. Auf dem rechten Tisch sieht die Situation etwas tragischer aus. Als ich vorhin hier herein kam, dachte ich, beide wären noch am Leben.

Bei näherer Betrachtung, kann ich erkennen, dass die junge Frau auf dem rechten Operationstisch verstorben ist. Kein Puls. Die Augen sind wie blind, die Haut zieht sich nur quälend über ihre Knochen. Ein furchtbarer Anblick. Mitsamt den Nadeln und Verbindungen zur seltsamen chemischen Apparatur, welche beide Körper entweder mit dieser orangenen Flüssigkeit versorgt oder sie ihnen entzieht.

Neben der Apparatur befindet sich ein Sammelbecken mitsamt einigen Eimern voll mit dieser Flüssigkeit. Es ist scheinbar kein Fett, denn es ist immer noch flüssig in dieser Kälte. Der Geruch aber. Es ist abartig, wie es stinkt, wie eine Kombination aus Galle und Urin. Seltsam, wie es mir in der Sterilen Umgebung bisher nicht auffiel. Das Sammelbecken ist nicht einmal halb voll, es hat ein Füllvermögen für knapp 100 Liter würde ich auf einen Blick schätzen. Es ist gerade mal auf Grundniveau mit der Flüssigkeit gefüllt, die hier als Endreaktion aus der Apparatur fließend herein kommt. Die Apparatur selber.

Was für ein seltsames Gerät. Eine Kombination von verschiedensten chemischen Versuchsgeräten. Als ob ein verwirrter Steinzeitaffe von chemischen Konstruktionen gehört hat und daraufhin versucht hat, es mit einer erzählten Anleitung zusammen zu bauen. Und trotzdem passiert in den verschiedenen Flaschen und Anbauten etwas. Flüssigkeiten werden durcheinander geworfen. Ich komm auf diese Konstruktion nicht klar. Vielleicht ist der Zweck letztlich auch nicht so wichtig. Es muss hier doch irgendwo Dinge geben, für den Fall der Fälle.

Ich wende mich seinem Schlafplatz zu. Bingo. Unter dem Camping-Bett verbirgt sich, neben einer Anhäufung von Müll von aufgerissenen und halb fertig gegessenen Schokoriegeln ein altmodischer Erste-Hilfe Koffer. Komm zu Papa. Er ist staubüberzogen. Ein einfaches Pusten wirbelt genügend Staub auf, um den Eindruck zu erwecken, der Koffer wäre aus dem ersten Weltkrieg. Naja, bei dem Bild da drauf ist das vermutlich gar nicht so unwahrscheinlich. Immerhin, drinnen gibt es einige Dinge, die immer gebraucht werden. Notfallverbandszeug, Pflaster, Klammern, die wichtigsten Materialien sind drin. Mitsamt Kofferinhalt und der Schlafdecke Fouquiers, denn er wird sie jetzt garantiert nicht mehr brauchen, trete ich an den linken Tisch heran, wo ich langsam und vorsichtig anfange, die Kanülen zu ziehen.

Als ich die zweite Kanüle ziehe, schüttelt sich ihr gesamter Körper und ihr milchiger Blick ruckt zu mir herüber. Das Krächzen aus ihrem Hals und die laufenden Tränen. Sie muss mit Betäubungsmitteln durch die verschiedenen Leitungen vollgepumpt worden sein. Ich hülle sie, so gut ich kann, in die Decke ein, während ich die restlichen Kanülen entferne. Sie zittert wie Espenlaub. Kein Wunder, bei dem was sie durchgemacht haben muss. Ich greife unter die Decke, um sie anzuheben. Sie ist sehr leicht. Sie muss starke Gewichtsverluste mitgemacht haben. Langsam trage ich sie rüber auf das Camping-Bett, setze sie vorsichtig ab. Ihre Lippen formen Worte. Ich rücke näher an sie heran, halte mein Ohr dicht an ihren Mund. Ihre Stimme ist fast unhörbar, leiser als das ruhigste Flüstern, ein tragisches Widerhallen von Ton aus einem dunklen Ort, wo schon lange kein Laut mehr erklungen war.

Junge Frau
..n….ke…

Ich ziehe mich etwas zurück, nicke ihr zu. Streiche ich sanft über den Kopf. Sie schließt die Augen. Ich habe das Gefühl, als sei sie gerade vor meinen Augen gestorben. Aber die Ruhe und das stetige, fast nicht zu vernehmende Atmen, wirken gut.

Ich entferne mich langsam von ihr. Ich benötige immer noch einen Hinweis. Einen klaren Treffer, etwas das mich hier weiterbringt. Glücklicherweise ist Fouquiers Schreibtisch und Aktenschrank nicht weit entfernt. Der Schreibtisch ist eine einzige Katastrophe. Dokumente sind wild umher geworfen und durcheinander gemischt offen auf dem Tisch verteilt, von verschiedenen Drähten, Versuchsanleitungen und Operationsprozedere und Berichten mal abgesehen. Ein kurzer Blick auf die medizinischen Dokumente beschreibt Veränderungspunkte und Wege, einem Menschen mitsamt einem neuen Aussehen auch eine neue Persönlichkeit zu verleihen. Hmm, sieht hauptsächlich auf den Zeichnungen nach Schönheitschirurgie aus, höhere Wangen, solche Sachen.

Moment. Eine kleine Mappe, ziemlich begraben unter all dem zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Der dunkelgrüne Einschlag macht den optischen Eindruck nicht besser. Psychosomatische Beeinflussung – Subjekte. Die Mappe ist nicht dick, nur ein paar Bilder mit etwas, das entfernt an eine Krankenakte erinnert. 3 junge Frauen. Die Namen fehlen, aber sie alle sind sich irgendwie ähnlich. Die Erste sticht mir besonders ins Auge. Ich habe sie schon mal irgendwo gesehen. Kleine Nase, weiche Gesichtszüge, rehbraune Augen..aber wo? Es liegt mir auf der Zunge, ich bin mir sicher, aber es zündet irgendwie einfach nicht.

Die anderen beiden kenne ich nicht. Vermutlich sind sie alle Opfer von Fouquiers sadistischen Methoden. Krankhafter…Ruhe bewahren. Tief durchatmen. Weiter die Sachen auf dem Tisch durchwühlen.

Der Rest scheint größtenteils eine Ansammlung von verschiedenen Anweisungen, Rechnungen für Psychopharmaka und einer Reihe an Ausschnitten verschiedener Geschichtsbücher. Die Themen wirken wild durcheinander. Erster Weltkrieg, Zweiter Weltkrieg, Kalter Krieg, Russland, Deutschland. Vielleicht war er auch noch so ein Geschichts-Fetischist, der sich an solchen Dingen aufgeilt?

Was ist das? Unter dem Stapel von wild umher geworfenen Dokumenten kommt ein kleines braunes Büchlein zum Vorschein, mit wilden mit Bleistift geschriebenen Notizen und Anmerkungen. Zeichnungen von Menschen und Anatomischen Studien. Ein Schauer jagt mir über den Rücken. Im zweiten Drittel beschreibt das Büchlein den Versuch, ein bestimmtes menschliches Äußeres nachzubilden. Auf Anfrage eines Kunden. Versuchssubjekte werden geliefert?!

Es wird ein bestimmtes Äußeres beschrieben, eine junge Frau, vom Leben gezeichnet, klar erkennbare Erb-Linie im Äußeren, blond bis dunkelblond. Eine zierliche Nase sei hilfreich, aber nicht zwingend. Kaukasische Wurzeln erforderlich? Mir schwant fürchterliches. Laut Fouquiers Notizen hat er sich an 3 Personen versucht zu dem Zeitpunkt, welche ihm von seinem unbekannten Gönner geliefert wurden. Ob das dieser Kaltenstadt war? Alle 3 Frauen lagen also bei ihm auf der Schlachtbank. Aber wozu?

20151104

Rebellion

Hmmm....da bin ich seit Tagen und Wochen am Spielen von Down with the Empire und zudem am Überlegen wie man das System und somit ein grundlegendes gutes System für ein Star-Wars-artiges Brett-Strategiespiel basteln kann, und dann kommt Fantasy Flight Games um die Ecke und kündigt für 2016 das Star Wars Rebellion Brettspiel an. 

An und für sich wäre das super, aber ich sehe schon von Anfang an, dass es nicht nur eine fiddlige Sache wird, sondern das das Spiel anscheinend nicht zwingend dem Namen gerecht wird (eine Anspielung an das ursprügnliche und wirklich grauenhafte Star Wars Rebellion für Win98), sondern auch nicht unbedingt den Punkt kratzen kann, an dem es mich eigentlich juckt.

Es hat große Miniaturen zum Hinstellen, es hat Heldenmarker, es gibt Loyalitätsmarker und und und. Und irgendwie scheint mir das trotz allem nicht ganz so gewitzt wie man sich das vorstellen mag. Die Minaturen sind ja schön, aber in ihrer Größe, wie auch schon bei Twilight Imperium, letztlich eher negativ, weil es so viele sind und man sie nicht gut stapeln kann wenn ein Planet einmal voll mit Truppen sein soll, insbesondere wenn beide Seiten drauf sind, noch dazu dass damit natürlich auch der Preis des Spiels exorbitant in die Höhe getrieben werden kann, weil ein solches Spiel, natürlich FFG-typisch mit Spezialwürfeln, denn Bewahre dass wir normale Würfel nutzen die der Kunde nicht separat kaufen muss, auch einiges kosten wird.
 
Was ich hingegen sehr gut finde, ist, dass das Spiel mit Karten funktioniert, ich bin ein großer Freund von Card-Driven Games und habe oft genug das Gefühl dass es eine sehr viel lohnendere Sache ist, mit sowas zu arbeiten, weil es das Spiel stärker begrenzt und taktischer macht und gleichzeitig mechanisch einfacher weil man sich auf die Kartenmechanik konzentrieren kann.
Verwirrt bin ich ausserdem davon, dass es für 2-4 Spieler ist. Da es aktuell nur 2 Seiten im Konflikt gibt und auch nur Sinn machen, wundert mich dann, wo denn bitte Platz für die anderen beiden Spieler sein soll, davon mal ab, wo sind denn die anderen wichtigen Fraktionen, das Hutt-Kartell, der Corporate-Sector, die Chiss-Hegemony etc., es ist natürlich vom Fokus her sinnvoll sich nur auf die großen zu konzentrieren, aber ich befürchte das schrecklichste, was das angeht.

Vom System einmal zu schweigen, weil wir ja bisher noch nichts sehen können.

20151101

NaNoWriMo Beginnt

Der dritte NaNoWriMo seitdem ich mit dem Projekt Zeichner begonne habe, hat angefangen. Ein gewichtiger Moment vermutlich, aber auch einer zum Nachdenken. Immerhin habe ich es auf knapp 230 Seiten geschafft seither und hoffe, durchaus in nächster Zeit noch weiter dran zu arbeiten. Und trotz allem ist irgendwie die Motivation schwierig. Ein sehr frustrierender Moment.

Ich arbeite daran, dass es diesmal hoffentlich nicht so schleppend läuft, auch wenn ich nicht sagen würde, dass es dabei zwingend in die Richtung geht, die ich ursprünglich erwartet hätte. Und von massiven Umschreibarbeiten für einen Mittelteil mal abgesehen , ist es sowieso noch in der Mache. Naja, 10.000 Worte für den November.

Das Ziel ist gesteckt.

Los gehts!