20150701

Anpassungsnotwendigkeit - II

Im zweiten Teil der kleinen Betrachtung über Anpassungen für ein Rollenspiel-Modul befinden wir uns mitten drin im "The Last Days of Constantinople".
Wie auch schon vorher werden wir uns jetzt einen groben Überblick über die Situation verschaffen und dann überlegen, wie man das ganze inhaltlich für d10 anpassen kann.

Im letzten Part wurden die Spielercharaktere von Monsignore Marcello di San Dimas angeheuert, um als päpstliche Gesandte angeblich Waffen ins von den Türken belagerte Konstantinopel im April 1453 zu schmuggeln, während sie in Wirklichkeit die junge Kaiserin Mariam aus dem Hause Bagrationi, eine georgische Prinzessin, entführen sollen, damit der Papst Königsmacher in Europa spielen kann. Mit einem genuesischen Schmuggler, Capitano Arrighi, erreichten sie erfolgreich, trotz türkischer Korsaren, die Mauern von Konstantinopel und den dortigen Hafen.

In diesem Abschnitt des Moduls betrachten wir den inhaltlich größten und wichtigsten Abschnitt, nämlich die Zeit in Konstantinopel selber während und zum Ende der Belagerung hin. Dabei kann die Stadt erkundet, mit verschiedenen Persönlichkeiten gesprochen werden, man kann Zugang zum Haus der Freuden, zum Blachernen-Viertel mitsamt dem Kaiserlichen Palast von Konstantin XI Palaiologos erlangen oder sich auf der Stadtmauer den Belagerungsring der Türken anschauen. Und das wars eigentlich. 

Für ein Modul, in dem es um eine der größten Städte der Welt geht, eine Stadt, in der noch mehrere Zehntausend Menschen leben und um ihr Leben fürchten und momentan eine winzige Streitmacht von 7.000 Mann die gesamte Wallmannschaft darstellen soll, gibt uns das Buch exakt drei Orte, an denen wir verweilen können. Keine geisterhaften Straßenzüge in denen es kein Leben mehr gibt, weil die Bewohner bereits geflohen sind, keine überfüllten Tavernen und Weinausschänke an denen die Säufer um die Wette und ihr Leben saufen, in der Hoffnung nichts davon mitzubekommen, dass sie belagert werden und vielleicht bald tot sind. Keine Schmiede, die unablässig daran arbeiten, Waffen auszubessern oder tauglich zu machen, keine Häfen, welche vor Menschen beinah überschwemmt sind weil alle versuchen auf eines der Boote zu kommen, mit welchen die Schmuggler ständig gegen die Blockade rennen.

Das kann so natürlich nicht stehen bleiben. Zunächst jedoch sollten wir uns einen Überblick verschaffen. Leider ist die Karte, welche doppelseitig im Modul selber enthalten ist, eher unangemessen. Bedienen wir uns daher der modernen Technologie, so erhalten wir die nachfolgenden 2 Karten.
Was wir mit diesem Kartenmaterial jetzt genau machen, erzähle ich im nächsten Abschnitt.

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