Im
heutigen Artikel schauen wir etwas mehr auf den Plot und die notwendige Plotstruktur
in
The Last Days of Constantinople!
Beim letzten Mal gab ich an, dass wir für eine weitere logische Fortführung des Moduls zunächst feststellen müssen, wie der Hintergrund um die georgische Prinzessin ist. Und das kommt hier nicht zu spät aber auch nicht zu früh. Bis zu diesem Zeitpunkt, also kurz bevor die Spieler überhaupt großartig Informationen aus dem Kaiserpalast erlangen können, ist die eigentliche Frage nämlich primär irrelevant und muss deswegen jenseits eineer groben Information nicht diskutiert werden, aber bereits diese grobe Information ist von großer Bedeutung.
Ich denke, es ist recht offensichtlich, dass ich davon spreche, ob die georgische Prinzessin es nach Kosntantinopel geschafft hat. Historisch gesehen war zwar eine Vermählung vorgesehen, allerdings wurden die georgischen Gesandten durch die Marine-Blockade der Türken am Bosporus-Zugang vom Schwarzen Meer abgeschreckt und spätestens durch die Belagerung Konstantinopels wurden etwaige Pläne hier historisch zunichte gemacht.
Ich denke, es ist recht offensichtlich, dass ich davon spreche, ob die georgische Prinzessin es nach Kosntantinopel geschafft hat. Historisch gesehen war zwar eine Vermählung vorgesehen, allerdings wurden die georgischen Gesandten durch die Marine-Blockade der Türken am Bosporus-Zugang vom Schwarzen Meer abgeschreckt und spätestens durch die Belagerung Konstantinopels wurden etwaige Pläne hier historisch zunichte gemacht.
Wir sind aber nicht dabei, etwas nachzuspielen, dass schon vorgegeben wurde, sondern dabei, etwas zu spielen, das uns die möglichkeit gibt, Geschichte auch einmal anders zu erleben, in diesem Fall, indem wir einräumen, dass, damit die Spieler nicht einfach frustriert abziehen müssen (oder wie tyische DnD-Murderhobos einfach anfangen alles kurz und klein zu meucheln) davon ausgehen, dass die Prinzessin in Konstantinopel angekommen ist.
Von dieser Ausgangslage aus müssen also alle weiteren Überlegungen aus betrachtet werden. Denn, wie bereits vorher erwähnt wurde, zieht dies einen Rattenschwanz an Inhalten nach sich. Zum einen fand dann bereits eine Vermählung, vermutlich auch die Hochzeit, schon statt. Wir müssen davon ausgehen, dass auf der Suche nach Verbündeten, Konstantin XI. angehalten wurde möglichst schnell zu heiraten in der Hoffnung dass es die Bagrationi-Dynastie dazu anhalten könnte, Truppen und Schiffe Richtung Kostantinopel zu schicken.
Damit ist auch klar, dass die Spielerschaft von der ersten Minute ihrer Ankunft in Konstantinopel erfahren kann, dass die Prinzessin angekommen ist. Es ist also sinnfrei, wie im Modul vorgeschlagen, einen variablen Modus zu benutzen, um "Spielern zu vor zu kommen, welche das Modul gelesen haben". Davon ab, dass es inhaltliche Kontinuität stört, aber das mal nebenbei.
Ausgehend davon, dass wir nun wissen, dass Prinzenssin Mariya von Georgien in Konstantinopel angekommen und mit Konstantin wenigstens vermählt ist, wissen dies auch die Spieler. Nun verbleibt nur die Frage, was die gute Prinzessin in der Stadt macht. Aufgewachsen in unruhigen Zeiten ist zu vermuten, dass sie weniger behütet ist, als dies andere Prinzessinen gewesen sein mögen, aber gerade in diesen Jahren war das georgische Königshaus dermaßen bedroht, dass es unwahrscheinlich ist, dass dies nicht mitzubekommen wäre.
Immerhin schlägt das Modul hier ein paar intelligente Ansätze vor, darunter, dass sich Mariya unter die Waräger mischt, da sie an der Seite ihres Gatten in den Kampf ziehen will, oder als Bedienstete verkleidet wurde, um möglichst sicher aus der Sache weg zu kommen (Denn per Schiff geht nicht mehr), oder sie wird under Konstantins Befehl im Palast versteckt, auch hier wären die Waräger wieder gefragt. Zu guter letzt wird die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass Phoccas, der Hexer und ortodoxe Bischof, sie entführt und hofft bei den Türken gegen gute Behandlung eintauschen zu können.
Eine Idee, mit Reiz, aber gleichzeitig offensichtlich beknackt. Wir vermischen deshalb mehrere Handlungsstränge zu einem, indem wir festlegen, dass Mariya aufgrund ihrer martialischen Ausbildung und Art aus Georgien kommend eher in der Lage ist mal ein Schwert oder eine Axt zu benutzen und somit, vermutlich auch mit Konstantins Segnung, den Warägern angeschlossen hat, unter welchen sie als Jüngling vermutlich auffallen würde, aber nicht zwingend weiter beachtet wird. Hier kann ein einfacher Nebensatz bei der Beschreibung den Spielern bereits einen Hinweis geben.
Der Kommentar von Sphrantzes wäre dann demzufolge zu deuten, dass die junge Kaiserin momentan unpässlich in ihren Quartieren ist und deswegen keinen Besuch empfange, eine einfache Notlüge welche auch mit einfachen Mitteln gegen ermittelt werden kann durch die päpstlichen Gesandten.
Der Twist der Story ist einfach und klar, denn sobald die Belagerung in ihre letzten Züge tritt, also in dem Moment, in dem der Sturm auf die Mauern beginnt, am besten am Abend des Eintreffens im Blachernae, werden auch die Waräger natürlich die Mauer besetzen und spätestens hier sollten die Spieler, entweder in der Bitte um Hifle bei der Verteidigung (Vorsicht, hier ein Stufe-5-GM mit +40 STRESS) oder beim letzten Gefecht der Waräger mitbekommen, dass selbst die Garde auf Dauer nichts gegen den osmanischen Ansturm unternehmen kann.
Die Waräger fallen, die Prinzessin stirbt aber nicht mit ihnen, sondern wird im letzten Moment von Phoccas vermutlich aus dem Kreuzfeuer gerettet, so dass dieser sich mit ihr davon macht Richtung nächste Kirche. Ein Eingreifen der Spieler führt hier zum Eklat. Die will zurück zum Kampf, der Bischof wird darauf pochen, dass Sanktuarium in der Kirche sei die letzte Rettung und Wille Gottes, die Spieler werden ihre Mission in Gefahr sehen, sofern sie die Situation überhaupt mitbekommen.
Geschieht all das ohne die Spieler, so kann hier Koprostes, wir erinnern uns, der Varys unserer Geschichte, auf den Plan treten, um die Spieler im Geheimen darüber zu informieren, dass er bereit ist ihnen mitzuteilen, wo Phoccas sich mit der Kaiserin verschanzt hat, auch gegen ihren Willen, sofern sie dafür bereit sind ihn aus Konstantinopel mitzunehmen auf ihrem Schiff (Da er davon ausgehen muss, dass der genuesische Kapitän vermutlich eher unter ihrer Fahne fährt als unter eigener als Söldner). Somit kann auch ein eventueller Showdown schnell eingebaut werden, genügend Zündstoff für Konflikt hat das Modul ja auch, ohne dass die Spieler gleich in seltsamen Tunnelgraben-Kämpfen gegen Vlad Tepes von Transylvanien antreten müssen (Was ich für selten dämlich und bizarr halte aber für den Autoren wohl Sinn hat, da er auch ein Nachfolgemodul mit Dracula geschrieben hat).
Wie dieser Showdown aussehen kann, was wir machen wenn die Spieler vorher eingreifen und welche möglichen Ereignisstränge hier zuschlagen können, sehen wir im letzten Teil unserer Besprechung von The Last Days of Constantinople.
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