- PREY
- NieR:Automata
- Serpent in the Staglands
- Dragon Age Inquisition
- STRIFE Veterans Edition (1996)
PREY
Lassen wir den Rummel um den Namen einmal aussen vor, das Spiel hätte sicherlich PsyShock heißen können und wäre genauso gut weggekommen. Ein Retro-SciFi-Action-Spiel mit Rollenspiel-Elementen in der UNREAL-Engine. Man spielt Morgan Yu, einen Wissenschaftler auf einer Forschungsstation und kämpft um sein Leben gegen seltsame Schattenkreaturen, während man alles recyclet, was nicht niet- und nagelfest ist, um daraus lustig Munition und Fähigkeitspackungen, sogenannte NeuroMods zu basteln, sowie Munition und andere Nützlichkeiten im Rahmen des sehr simpel gehaltenen Crafting-Systems.
Dazwischen kämpft man mit den Schattenkreaturen, genannt "Phantoms" und liest, ballert und questet sich durch die Raumstation. Vom Flair ganz cool, hat PREY ein paar traurige Probleme, die verhindern, dass es letztlich zu einem guten Spiel wird. Zum einen will es System Shock sein, und enthält alle klassischen Versatzstücke, die Raumstation, ein großer Zentralhub, ein Crafting-System Light und Charakter-Entwicklungs-Optionen für den eigenen Spielstil. Gleichzeitig wird man aber ständig von den "Phantoms" bedrängt, welche auch immer mehr werden, während Muni knapp und Waffen zu oft ohne großen Effekt bleiben und gegen Ende auch nur noch nervig wird.
Denn viele der Tonaufnahmen, die man hört, sind nicht sinnvoll oder im Inhalt bedenklich als Aufnahme, dazu kommt, dass die ganze Questerei letztlich von der stringenten Hauptstory ablenkt, die sich anschickt, den Spielercharakter ständig von Pontius zu Pilatus zu schicken, und damit nervt, dass sie oft auch noch von großen Ladebildschirmen unterbrochen wird, was auf einer SSD im besonderen nervt. Letztlich ist es schwierig zu sagen, aber PREY ist, so seltsam es klingt, auch zu lang.
Wäre es nach 8-10h durch gewesen, wäre es ein deutlich fokussierteres Spiel, deutlich besser und interessanter, so ist es aber angefüllt mit "Busywork", mit Momenten, die ermüden, weil sie letztlich weder spannend noch interessant, aber nötig sind. Und das ist für ein Actionspiel nunmal der Killer. Es ist sicherlich ein akzeptables Spiel, aber im Nachhinein keines, das ich mir, hätte ich gewusst wie es sich entwickelt, für den Vollpreis gekauft hätte. Schade.
NieR:Automata
Yoko Taros neuestes Spiel, ein indirekter Nachfolger von NieR:Gestalt/Replicant und der Drakengard-Reihe nachfolgend, behandelt eine ferne Zukunft 10.000 Jahre nach uns, in der die Menschen auf den Mond geflohen sind, nachdem Aliens die Erde angriffen und uns mit Hilfe von Maschinensoldaten vetrieben.
Man übernimmt dabei die Rolle von Androidensoldaten 2B und 9S und prügelt sich in bester PLATINUM-Games-Manier mit vorzüglicher Steuerung durch die postapokalyptische Erde beim Versuch, sie für die Menschen wieder zurückzugewinnen, und deckt dabei so manche Schrecklichkeit auf. Faszinierend aufgesetzt, unglaublich japanisch, aber großartig vom Soundtrack bis zum Spiel selbst ist N:A ein Geniestreich der für mich sicherlich Anlage zum Spiel des Jahres hat, mit einer Story, die mich zu Tränen gerührt hat, und vielen bewegenden Momenten.
Dabei questet man sich durch existenzielle Themen, levelt den eigenen Charakter, bastelt am eigenen Betriebssystem rum und verbessert und sammelt historische Waffen um damit besser Maschinen zu verprügeln. Tipp: Unbedingt mit Controller spielen, auch wenn es hakelig ist das einzurichten. Großartig.
Angepriesen als ein echtes Hardcore-Oldschool Rollenspiel der frühen Schule, von einem Ehepaar zusammen durch einen Kickstarter möglich gemacht und eine Liebeserklärung an Spiele wie Darklands und andere seiner Zeit, ist dieses isometrische Party-Rollenspiel eines, bei dem man die Rolle des Mondgottes Necholai übernimmt, der auf der Suche nach einem Weg nach Hause, in menschlicher Haut gefangen, durch die sogenannten Staglands stolpert, und dabei allerhand Abenteuer erlebt.
Abenteuer, die bockschwer sind, ohne Automap, Lauffunktion, und null Komfortfunktionen, sowie einer Story, die überraschend kurz daher kommt, und einen letztlich frustriert zurücklässt.
Klar, das Spiel macht viel möglich für denjenigen, der sich ausgiebig damit beschäftigt, aber die Anleitung die mitgeliefert wird ist mies, und man muss schon sehr leiden, um vorwärts zu kommen, allein die ersten Stunden waren extrem frustrierend. Hätte ich es nicht aufm Stream mit dem Anspruch gespielt, es auf jeden Fall erfolgreich zu beenden, ich hätte es einfach deinstalliert und meine Zeit sinnvoller verwandt.
Interessanter Kunsstil, aber das grauenvolle Interface und die fehlende Erklärung, sowie die Uneinigkeit in den Inhalten der Quests und Story machen vieles kaputt. Dazu kommt, dass das Spiel stark unter der niedrigen Schreibqualität letzerer leidet. Auch wenn die Erweiterung seit längerem angekündigt ist, ein Spiel, bei dem ich bedenklos die Klappe zumache und sage "Nein Danke!".
Dragon Age Inquisition
Der dritte Teil der Dragon-Age Reihe von Bioware, basierende auf der damals neuen Frostbite Engine setzt den Spieler in die Rolle eines Charakters, der bei einem Konzil zwischen Magiern und Templern, den verfeindeten großen Fraktionen unter der Kirche Thedas´dabei ist, als alles hochgeht und die Papst-Analogie hops nimmt, wobei man mit einer magischen Hand rauskommt, welche einen Himmelsriss zumachen soll, und man selber von vielen für eine Christus-Analogie gehalten wird. Inquisition hat viele, viele, VIELE Probleme.
Nach dem immernoch guten Origins, und dem deutlich guten DA2, das leider stark durch Kämpfe und die kopierten Areale leidet, kommt hier ein müßiges Offline-MMO, bei dem man sich dumm und dusselig durch riesige Areale die Füße ablatscht, Blümchen sammelt, und sich fragt, warum man als Inquisitor diesen Quark eigentlich macht. Selbst mit der illustren Truppe von Figuren, welche man um sich schart, bleibt nicht aus, dass die Story einen extrem unfokussierten Bösewicht bietet, der niemals zu einer echten Bedrohung wird, und dessen Spielsystem hinten und vorne nicht richtig verzahnt funktioniert.
Das, kombiniert mit endlosen Ladebildschirmen, einer Reihe von teuren DLCs welche die Story nur kleinwuchsig weiterführen, wenn überhaupt, und am Ende auch noch in einem Cliffhanger enden lassen, machen deutlich, warum Inquisition so massiv gegen Witcher 3 abgestunken hat. Riesige Areale, welche unbelebt wirken, sind nicht gut, und MMO-artige Sammelquests für 10 Wolfspelze sind einfach dröge und stupide.
Dazu kommt noch, dass man die Hälfte der Zeit die Hände über dem Kopf zusammenschlagen will, angesichts mancher NSC-Entscheidungen, aber gut. Zuletzt merkt man dann noch, dass spätestens mit Inquisition die neue Bioware-Richtung angefangen hat, welche vor kurzem dann ja auch Andromeda versaut hat. Auch hier gilt wieder: Schade, es hätte so gut werden können. Nur für Fans, für den Rest, spielt Witcher 3. Es bleibt da bessere Spiel.
Eines der früheren Beispiele von BUILD-Engine Spielen, das erlaubt, Gespräche in einer Doom-inspirierten Spielweise zu haben, die extrem schnell ist, und coole Orte erlaubt, durch die man sich ballert, quatscht, und noch mehr ballert, lassen aufleben, dass moderne Shooter vor allem eines verloren haben. Geschwindigkeit.
Die Veterans Edition lässt dabei diesen Klassiker mit HD-Texturen und hoher Auflösung sowie überarbeiteter Kompatiblität und Achievements, sowie einem Multiplayer-Modus aufleben, und lässt da Herz jedes Fans höher schlagen. Lohnt sich, macht immer noch Spaß, und ist, trotz seiner Rustikalität und hölzernen Dialoge immer noch amüsant mitzunehmen. Gerne wieder.
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